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Formel 1: News

Die Beschlüsse im Detail

Der FIA-Weltrat hat für das kommende Jahr einige Änderungen beschlossen: Darunter ein Dreitagestest während der Saison. Plus: Bahrain & Austin bestätigt.

Die heutige Sitzung des FIA-Weltrates war mit Spannung erwartet worden, schließlich wurde der Kalender für die Saison 2012 endgültig abgesegnet.

Man einigte sich darauf, die "Wackelkandidaten" Bahrain und Austin im Kalender zu lassen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, standen offenbar weder die finanziellen Probleme der Streckenbetreiber im texanischen Austin noch die angespannte politische Situation in Bahrain einer Aufnahme in den Grand-Prix-Kalender im Weg.

Das Rennen in Südkorea, das aufgrund infrastruktureller Mängel ebenfalls als Streichkandidat gehandelt wurde, findet sich ebenfalls in der nun abgenickten Liste wieder.

Im Fall des U.S.-Grand-Prix in Austin konnten die finanziellen Hürden, die zwischen Formel-1-Promotor Bernie Ecclestone und den Streckenbetreibern in Texas bestanden, in letzter Minute ausgeräumt werden. So bestätigen die Betreiber des Circuit of the Americas auf ihrer Website, dass das Rennen am 18. November 2012 stattfinden wird. Interessantes Detail in diesem Zusammenhang: Tavo Hellmund, lange Zeit treibende Kraft hinter dem Grand Prix in Texas, wird auf der Website neuerdings nicht mehr als "Gründungsmitglied" aufgeführt.

Somit sollen in der kommenden Saison erstmals 20 Grands Prix stattfinden. Doch ob der nun verabschiedete Kalender tatsächlich so umgesetzt wird, bleibt allerdings fraglich. Bereits in der abgelaufenen Saison galt die Austragung des Rennens in Bahrain lange Zeit als sicher, bevor es wenige Wochen vor dem geplanten Termin aufgrund der politischen Unruhen in dem Königreich doch noch abgesagt wurde. Dieses Szenario könnte sich 2012 wiederholen.

Zurückrunden in der SC-Phase

Im Schatten dieser Entscheidung wurden auch eine Reihe anderer Änderungen für die Saison beschlossen.

So dürfen sich zum Beispiel überrundete Piloten in der Safety-Car-Phase ab 2012 wieder zurückrunden. Dadurch werden die Spitzenpiloten nach einem Restart nicht mehr durch Nachzügler gestört, was der Spannung der Rennen zuträglich sein sollte.

Das aktuelle Reglement wurde diesbezüglich erstmals im Vorjahr in Brasilien kritisiert, als manche Piloten nach dem Restart nicht wussten, welche Piloten sich in der gleichen Runde befinden.

In Singapur, wo das Überholen besonders schwierig ist, zeigte sich dieses Jahr ein Abbild der Situation aus Brasilien: Nach Ende der Safety-Car-Phase war Sebastian Vettel rasch entwischt, während sich Verfolger Jenson Button an den Überrundeten vorbeiplagen musste. Ähnliche Szenarien sollen nächstes Jahr vermieden werden.

Abkürzen und Spurwechseln verboten

Auch eine zweite Reglementänderung für 2012 wäre dieses Jahr ein Nachteil für Vettel gewesen gewesen. Ein Abkürzen der Strecke, wie es der Red Bull Racing-Pilot beim Qualifying in Südkorea am Weg zurück an die Boxen praktizierte, wird in der kommenden Saison nicht mehr geduldet, sollte es keinen triftigen Grund dafür geben.

Das Duell Michael Schumachers gegen Lewis Hamilton in Monza und die darauffolgende Debatte über mehrmaliges Spurwechseln sorgte ebenfalls für eine Klarstellung des Reglements: Ab 2012 ist es nicht mehr erlaubt, auf die Rennlinie zurückzukehren, wenn man diese verlassen hat, um sich gegen einen Konkurrenten zu verteidigen.

Rennen dürfen maximal vier Stunden dauern

Der Grand Prix von Kanada, der dieses Jahr wegen eines Wolkenbruches unterbrochen werden musste und insgesamt über vier Stunden lang dauerte, wäre in der kommenden Saison nicht über die volle Rundenanzahl gegangen: Die FIA legte nun eine Brutto-Maximaldauer von vier Stunden für Formel-1-Rennen fest. Autos, die sich bei einem Rennabbruch in der Boxengasse befinden, dürfen 2012 am Neustart teilnehmen - und zwar in der Position, in der sie sich beim Abbruch befanden.

Die neue Crash-Test-Regel ist den Teams längst bekannt: Während die Boliden bisher erst beim Saisonstart alle Tests erfolgreich absolviert haben mussten, gilt diese Regelung nun auch für die Wintertests. Scheitert ein Auto, darf es nicht am Test teilnehmen.

Ein Dreitages-Test während der Saison fix

Dafür wird die Testbeschränkung etwas aufgeweicht: Ab 2012 gibt es gegen Saisonmitte wieder einen dreitägigen Test, an dem die Stammfahrer teilnehmen dürfen. 2011 mussten sich die Teams mit dem Young-Driver-Test für Nachwuchs-Fahrer gegen Saisonende begnügen.

Die Teams hatten sich für die Rückkehr zumindest zu einem Test eingesetzt. Dieser dürfte vom 1. bis 3. Mai in Mugello stattfinden. Vor Beginn der Saison 2012 sind drei Testtermine angesetzt: vom 7. bis 10. Februar in Jerez, danach vom 21. bis 24. Februar sowie vom 1. bis 4. März jeweils in Barcelona.

Auch bei den Reifen gibt es eine kleine Änderung: Die Piloten dürfen in der kommenden Saison ab dem ersten Training alle Reifensätze einsetzen. Bisher galt dies zunächst nur für drei im vorhinein festgelegte Reifensätze.

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