MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Motorsport: News

Der neue Dallara ist „hochnäsig“

Dallara beschreitet mit dem neuen Formel 3-Boliden F312 neue Wege – ein markanter Unterschied zum Vorgängermodell F311 ist die hohe Nase.

Grafiken: Dallara

Der italienische Chassis-Hersteller Dallara bietet seinen zahlreichen Kunden auf der internationalen Formel-3-Bühne für die Saison 2012 ein komplett neues Modell an.

Der F312 ist der Nachfolger des aktuellen F311 und wird in der kommenden Saison unter anderem in der Formel-3-Euroserie zum Einsatz kommen.

Ausgehend von Änderungen am technischen Reglement seitens des Automobilweltverbands FIA - die unter anderem in Bezug auf die Sicherheit verschärft wurden - weist der neue Dallara im Vergleich zu den bisher gewohnten Modellen einige signifikante Veränderungen auf.

Speziell die Fahrzeugnase ist beim neuen Boliden deutlich höher angebracht. Dies hat nicht nur aerodynamische Gründe, wie Jos Claes, Mitglied des Dallara-Formel-3-Projektteams am Firmensitz in Parma, erklärt.

"Die Nase ist eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale", sagt Claes gegenüber Autosport und fügt an: "Das gesamte Monocoque ist nun deutlich höher. Erstmals haben wir die Feder- und Dämpferelemente innerhalb des Monocoques verbaut und nicht mehr wie bisher darauf. Die Heckpartie des Fahrzeugs unterscheidet sich hingegen nur geringfügig vom aktuellen Modell."

Aufgrund der Verlegung der Feder- und Dämpferelemente ergibt sich für die Mechaniker nun die Notwendigkeit, im Inneren des Monocoques Hand anzulegen. "Für die Mechaniker wird es wohl etwas schwieriger werden, da sie mit ihren Händen nun durch kleinere Öffnungen hindurchgreifen müssen", ist sich Claes bewusst, sah aber keine andere Wahl: "Wir haben diesen Schritt so lange wie möglich hinausgezögert. Jetzt war es in Anbetracht der neuen technischen Regeln an der Zeit."

Mit Blick auf den Front- und Heckflügel gibt Claes zu Protokoll: "In meinen Augen sind die Proportionen der Flügel wesentlich hübscher anzusehen als bei den heutigen Formel-1-Fahrzeugen. Alles in allem ist der neue Dallara ein klasse Auto geworden."

16 Prozent weniger Abtrieb als bisher

Doch nicht nur äußerlich wirken sich die neuen Vorgaben der FIA aus. "Wir haben im Zuge der Anpassung des Fahrzeugs an die neuen Regeln rund 16 Prozent an Abtrieb verloren", rechnet Claes vor und verweist darauf, dass der neue F312 im Bereich der Seitenkästen nun eine Fläche mit einem Radius von 75 Millimetern aufweist, in der es keinerlei Flaps oder Flügel mehr gibt.

Was die erhöhte Sicherheit des neuen Formel-3-Fahrzeugs der Italiener betrifft, so wurden laut Claes "in den Cockpitseitenwänden jeweils 16 Schichten Zylon verarbeitet - genau wie bei einem Formel-1-Monocoque."

Getestet wird neue Bolide übrigens nicht inhouse bei Dallara, sondern in Eigenregie durch die Teams. Mitte Dezember werden die ersten Exemplare des F312 ausgeliefert.

"Wir werden das Auto nicht selbst testen, aber wie üblich werde ich nach der Auslieferung bei einem oder zwei Tests persönlich vor Ort sein", offenbart Claes und ist sich sicher: "Wir werden ein Fahrzeug zur Verfügung stellen, das funktioniert."

Reges Interesse seitens der Teams

Von Seiten der Teams gibt es bereits reges Interesse am Nachfolgemodell des aktuellen F311. In den Augen von Claes kommt das nicht von ungefähr: "Würden wir das alte Fahrzeug für eine weitere Saison einsetzen, müssten die Teams über den Winter mit 20.000 bis 25.000 Euro für die Überholung rechnen. Das ist in etwa der Preis eines neuen Modells. Aus diesem Grund bevorzugen die Teams natürlich den neuen Wagen."

Dennoch wird es zumindest in der Formel-3-Euroserie auch in der kommenden Saison einige Exemplare der aktuellen Fahrzeuggeneration (F308-311) zu sehen geben.

Die Serie hat vor wenigen Tagen offiziell die 'Class One' als eigene Wertung für Einsteiger ins Leben gerufen. In dieser sind die neuen Fahrzeuge der 2012er-Generation nicht zugelassen.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Le Mans 2025 – Tag 6

Jetzt wird es langsam ernst

Mittwoch in Le Mans – der Tag, an dem es erstmals für die Fahrer, Teams und Mechaniker-Crews real „um etwas geht“. Das dreistündige Freie Training am Nachmittag, gefolgt von den beiden halbstündigen Möglichkeiten – für die HyperCars und den „Rest“ getrennt – die rund 24 Stunden später anstehenden eigentlichen HyperPole Sessions zu simulieren, ermöglicht allen sich final vorzubereiten.

Le Mans 2025 – Tag 2

Die Hosen runter lassen …

Am zweiten Tag der technischen Abnahme wiederholten sich zwar die eigentlichen Abläufe, aber der Titelverteidiger Ferrari und der zigfache Le Mans Sieger Porsche und das starke Toyota Team durchliefen das Procedere mit deutlich mehr Zuschauern als noch gestern.

Le Mans 2025 – Tag 9

Renn-Samstag: Un-erwarteter Auftakt

Zur Geisterstunde bei den 24 Stunden von Le Mans sind bei den um den Gesamtsieg fahrenden HyperCars einige Überraschungen zu vermelden. Ferrari vorn – im Wechsel der Boxenstopp-Strategien mit gleich zwei Boliden – dahinter der Rest des Feldes. In der LMP 2 und bei den GT3 jeweils eine ähnliche Situation, die die zuvor gezeigte Performance belegte.

Le Mans 2025 – Tag 3

Testen – mit angezogener Handbremse

Knapp eine Woche vor dem eigentlichen Rennen haben die Teams und Fahrer die Gelegenheit erstmals die aktuellen Streckenbedingungen nicht nur in Augenschein, sondern vielmehr unter die eigenen Räder zu nehmen, um sich ein erstes Feedback „vom Asphalt“ zu holen. Die eigentliche Ergebnisse: Wasserstands-Meldungen oder Wetterberichte – beides mit Vorsicht einzuordnen.

Weitere 10 Jahre Montreal

Formel 1 verlängert mit Kanada!

Obwohl der aktuelle Vertrag noch bis 2031 läuft, hat die Formel 1 die Vereinbarung mit Kanada vorzeitig um mehrere Jahre verlängert - Weitere zehn Jahre in Montreal

"Nur einmal habe ich geweint"

Zehnder exklusiv nach 33 Jahren in der Formel 1

Nach über 600 Rennen bleibt Sauber-Sportdirektor Beat Zehnder künftig auch mal zu Hause - Im exklusiven Interview blickt der Schweizer auf seine Formel-1-Zeit zurück