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IndyCar: Tödlicher Crash von Dan Wheldon

IndyCar: Tödlicher Crash von Dan Wheldon

Die internationale Motorsport-Szene trauert um Dan Wheldon. Der 33jährige Brite verunglückte bei einem Horrorcrash in Las Vegas tödlich.

Das schlimmstmögliche Szenario ist tatsächlich Realität geworden. IndyCar-Chef Randy Bernard gab in Las Vegas bekannt, dass Dan Wheldon bei dem Horrorcrash in Runde zwölf ums Leben gekommen ist. "Die IndyCar-Serie muss leider bekannt geben, dass Dan Wheldon von uns gegangen ist", sagte Bernard wörtlich.

Bei seinem Unfall in Turn 2 erlitt Wheldon "tödliche Verletzungen", führte der IndyCar-Boss mit tränenerstickter Stimme weiter aus. "Unsere Gedanken und Gebete sind bei seiner Familie. Das Rennen ist abgebrochen, in Kürze werden die Piloten fünf Runden zu seinen Ehren drehen."

Der Brite aus dem englischen Emberton wurde 33 Jahre alt. Erst im Mai 2011 gewann er sein zweites Indy 500. Anschließend wurde Wheldon zum offiziellen Testfahrer des Next-Generation IndyCar. Weil er um den Las-Vegas-Bonus von fünf Millionen US-Dollar kämpfen durfte, bestritt Wheldon als Vorbereitung vor einigen Wochen das IndyCar-Rennen von Kentucky.

In Las Vegas war klar, dass Wheldon von ganz hinten ins Rennen zu gehen hatte, was ihm in Runde 12 zum Verhängnis wurde. Sein Sam-Schmidt-Dallara stieg nach einem Kontakt mit einem anderen Fahrzeug der Massenkarambolage in die Luft auf und wurde von innen nach außen in den Fangzaun geschleudert.

"Es war ein furchtbarer Unfall"

Dabei handelte es sich um den Dragon-Dallara von Paul Tracy. "Direkt vor mir kamen zwei Autos zusammen", zitiert die Nachrichtenagentur 'AP' den Kanadier. "Ich versuchte noch zu bremsen, aber das war unmöglich. Später auf den Videos habe ich gesehen, dass Dan über mein Hinterrad und mein Auto stieg. Es war ein furchtbarer Unfall."

Schnell wurde klar, dass es um den Gesundheitszustand Wheldons nicht gut stehen würde, als er per Helikopter in das Universitätskrankenhaus von Las Vegas gefolgen wurde. Etwa zwei Stunden nach dem Unfall wurde dann offiziell bekannt gegeben, dass der zweifache Familienvater den Unfall nicht überlebt hatte.

Nachdem die schreckliche Nachricht an die Öffentlichkeit kam, wurde das Rennen natürlich abgebrochen. Die Piloten fuhren auf dem Speedway fünf Ehrenrunden für ihren verstorbenen Kollegen. Danach wurde die Zielflagge geschwenkt. Der alte und neue IndyCar-Champion ist Dario Franchitti, was am Sonntagabend aber nicht von Interesse war.

Wheldon fuhr seit der Saison 2002 in der IndyCar-Serie. Er bestritt 133 Rennen und gewann dabei 16 Rennen und 2005 einen IndyCar-Titel. Es ist der erste tödliche Unfall in der IndyCar-Serie seit März 2006, als im Warmup von Homestead Paul Dana ums Leben kam.

Trauer auch in der Formel 1

Die Nachricht vom tragischen Tod Dan Wheldons beim gestrigen IndyCar-Saisonfinale in Las Vegas hat sich auch in der Formel 1 wie ein Lauffeuer verbreitet. "Es ist ein extrem trauriger Tag", zeigt sich beispielsweise Lewis Hamilton, der Zweitplatzierte des Grand Prix von Südkorea, bestürzt. "Dan war ein Rennfahrer, dem ich während meiner ganzen Karriere gefolgt bin, denn oftmals trat ich in seine Fußstapfen, als wir uns durch die britischen Nachwuchsserien arbeiteten."

"Er war ein extrem talentierter Fahrer", lobt Hamilton seinen britischen Landsmann. "Als britischer Kerl, der nicht nur in die Staaten gegangen ist, sondern das Indy 500 zweimal gewonnen hat, war er eine Inspiration und jemand, zu dem jeder andere Rennfahrer mit Respekt und Bewunderung aufgeschaut hat. Es ist ein tragischer Verlust, noch dazu in einem so jungen Alter. Mein Herz ist in dieser extrem schwierigen Zeit bei seiner Familie und seinen Freunden."

Hamiltons McLaren-Teamkollege Jenson Button ist "mit der schrecklichsten Nachricht" aufgewacht und twittert: "Dan Wheldon, ruhe in Frieden. Ich habe so viele schöne Erinnerungen daran, als ich Anfang der 90er mit Dan Rennen gefahren bin. Er war ein echter Kämpfer. Wir haben eine Legende unseres Sports verloren, aber auch einen tollen Kerl. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was seine Familie jetzt durchmacht, und meine Gedanken sind in dieser schwierigen Zeit bei ihnen."

Auch Red-Bull-Fahrer Mark Webber erinnert sich "an unsere alten Tage 95/96 in Großbritannien" und fügt via Twitter hinzu: "Ich vermisse dich!" DTM-Pilot und McLaren-Testfahrer Gary Paffett verabschiedet sich folgendermaßen von seinem Landsmann: "Tragischerweise ist Dan Wheldon bei einem Unfall in Vegas gestorben. Ein enormer Verlust für die Motorsportwelt. Er war ein Star und ein richtig netter Kerl."

"Ich bin gerade aus dem Flugzeug gestiegen", twittert Rubens Barrichello, der in der IndyCar-Szene viele Freunde hat, "und habe die schreckliche Nachricht vom Tod unseres wahren Freundes Dan Wheldon erfahren. Ich werde mich immer an die wunderschönen Zeiten erinnern, als wir in Brasilien Kart gefahren sind, mein Freund! Ruhe in Frieden!" Auch Pedro de la Rosa zeigt sich erschüttert: "Für immer in unserer Erinnerung."

Wheldon war in seinen Anfangsjahren einer der schärfsten Konkurrenten des späteren Formel-1-Weltmeisters Button, ehe er 1999 nach Amerika übersiedelte. Für eine Fortsetzung der Karriere in Europa und den Versuch, in die Formel 1 aufzusteigen, reichten die finanziellen Mittel seiner Familie nicht. Wheldon wurde 33 Jahre alt und hinterlässt eine Ehefrau und zwei Kinder.

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