Motorsport: Interview | 05.08.2011
Moss: "Wäre gerne in Indy gefahren"
Stirling Moss hat im Laufe seiner Karriere eine Vielzahl unterschiedlichster Rennen bestritten, einem Indy-500-Start trauert er noch heute nach.
Der 16fache Grand-Prix-Sieger Stirling Moss ist aufgrund seiner vier Formel-1-Vizeweltmeistertitel (1955 bis 1958) als der "ewige Zweite" in die Geschichte eingegangen. Nach über 60 Jahren aktiver Rennsportkarriere hat der Brite erst vor kurzem im Alter von 81 Jahren offiziell seinen Rücktritt vom Classic-Rennsport bekanntgegeben.
Obwohl er im Laufe seiner langjährigen Rennfahrerlaufbahn viele große Rennen – unter anderem die Langstreckenklassiker Mille Miglia und Targa Florio sowie die 24 Stunden von Le Mans – bestritten hat, so gibt es dennoch ein Rennen, dem Moss bis heute nachtrauert. "Ich wäre gerne einmal in Indianapolis an den Start gegangen" offenbart der 81jährige gegenüber Autosport.
Wenn Moss von Indianapolis spricht, so meint er natürlich einen Start beim legendären Indy 500. "Leider hat es während meiner aktiven Formel-1-Zeit nie geklappt, da dieses Rennen einfach zu viel Zeit in Anspruch genommen hätte", erinnert sich Moss und fügt an: "Man hätte schließlich für das Rookie-Training und all diese Dinge vor Ort sein müssen." Zur damaligen Zeit war das legendäre 500-Meilen-Rennen, das in diesem Jahr das 100-jährige Jubiläum feierte, eine Veranstaltung, die sich inklusiver aller Trainingssitzungen über den kompletten Monat Mai hinzog.
"Es ging sich damals leider nicht aus, denn um in Indy konkurrenzfähig zu sein, hätte ich das eine oder andere Rennen, das ich hätte gewinnen können, auslassen müssen", bedauert Moss. "Das tut mir rückblickend betrachtet sehr leid, denn ich wäre dort wirklich gerne einmal gefahren", so die britische Rennfahrerlegende abschließend.
Wenngleich das Indy 500 in den Jahren 1950 bis 1960 insgesamt elf Mal zur Formel-1-Weltmeisterschaft zählte, so bestand das Starterfeld zu jener Zeit dennoch fast ausnahmslos aus US-Piloten, die mit der Formel 1 herzlich wenig am Hut hatten. Lediglich in den Jahren 1965 und 1966 holten die Grand-Prix-Piloten Jim Clark und Graham Hill mit Lotus jeweils einen Sieg im Brickyard.