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Motorrad-WM: Brno

Pedrosa übertrumpft Lorenzo und Stoner

Dani Pedrosa sicherte sich in Brno seine erste MotoGP-Pole der Saison; in den kleineren Klassen bleiben Marquez und Terol das Maß der Dinge.

Kaum war der Asphalt in Brünn wieder trocken, übernahm Dani Pedrosa erneut das Kommando in der MotoGP. Der Honda-Pilot fuhr am Samstag Nachmittag im Qualifying zum Grand Prix der Tschechischen Republik in 1:56,591 Bestzeit und sicherte sich somit seine erste Pole Position in dieser Saison. Der Spanier war bereits in den freien Trainings am Freitag der schnellste Pilot in der Königsklasse und lag einzig im verregneten Training am Samstag Morgen nicht auf Platz eins.

Pedrosa verwies mit seiner starken Leistung seinen Landsmann Jorge Lorenzo auf Platz zwei. Der Weltmeister war 0,113 Sekunden langsamer als Pedrosa, aber immerhin rund eine Zehntelsekunde schneller als Casey Stoner, der sich den letzten Platz in der ersten Startreihe sichern konnte. Der Australier war unter den nassen Bedingungen am Vormittag noch am schnellsten gewesen, war mit dem Setup seiner Honda RC212V unter trockenen Bedingungen aber noch nicht ganz zufrieden.

Stoner nutzte das einstündige Qualifikationstraining, um Abstimmungsarbeit zu betreiben. So kehrte er zu Beginn der Trainingssitzung bereits nach einer Runde wieder an die Honda-Box zurück, um mehrere Einstellungen an seinem Motorrad verändern zu lassen. Die eigentliche Zeitenjagd sollte ohnehin erst in der Schlussviertelstunde beginnen, als Pedrosa erstmals den bis dahin führenden Stoner von der Spitze des Klassements verdrängte.

Kurz darauf ließ sich Lorenzo zum ersten Mal ganz oben auf dem Zeitenmonitor blicken, bevor der Mallorquiner sofort wieder von Pedrosa verdrängt wurde. Zwei Fahrer stürzten in der Schlussphase des Qualifyings, doch sowohl Cal Crutchlow als auch Karel Abraham konnten anschließend in die Box zurückkehren. Allerdings schaffte keiner der beiden auf seiner jeweiligen Ersatzmaschine noch eine Zeitenverbesserung. Abraham muss somit ausgerechnet sein Heimrennen vom letzten Startplatz aus in Angriff nehmen.

Während Pedrosa, Lorenzo und Stoner die ersten drei Startplätze unter sich ausmachten, kämpften drei Italiener um die Plätze in Reihe zwei. Es war jedoch der US-Amerikaner Ben Spies, der sich gegen Marco Simoncelli, Valentino Rossi und Andrea Dovizioso durchsetzte und Rang vier sicherte. Rossi schaffte als bester Ducati-Pilot immerhin den Sprung in die zweite Reihe.

Stark verbessert zeigte sich Toni Elias. War der LCR-Pilot am Freitag noch hoffnungslos unterlegen, qualifizierte er sich am Samstag mit 1:58,245 etwas überraschend für den zwölften Startplatz. Alvaro Bautista schien nach dem verletzungsbedingten Ausfall seines Teamkollegen John Hopkins, der sich im 3. freien Training bei einem Sturz einige Finger gebrochen hatte, seinen Drive etwas verloren zu haben und landete nach einem verheißungsvollen Freitag in 1:58,274 nur auf Platz 14.

Kaum besser lief es für Pramac-Ducati: Randy de Puniet stürzte kurz vor Ende des Qualifyings, war aber immerhin noch 0,049 Sekunden schneller als sein Teamkollege Loris Capirossi. Somit landeten die Ducati-Kundenfahrer auf vier der letzten fünf Plätzen des Klassements.

Moto2: Marquez entreißt Bradl die Pole

Der Zweikampf zwischen Stefan Bradl und Marc Marquez in der Moto2-Weltmeisterschaft spitzt sich immer weiter zu. Im Qualifying zum Grand Prix der Tschechischen Republik hatte der 18 Jahre alte Spanier, der die vergangenen drei Moto2-Rennen allesamt gewinnen konnte, knapp die Nase vor Bradl, der nach 9 von 17 Rennen die Gesamtwertung mit 47 Zählern Vorsprung auf Marquez anführt.

Während Bradl bereits in allen drei freien Trainings stets zu den schnellsten Piloten gehört hatte, steigerte sich Marquez nach einem verhaltenen Auftakt am Freitag Morgen von Session zu Session. Im Qualifying am Samstag Nachmittag trafen sich die beiden Rivalen schließlich auf Augenhöhe und wechselten sich ständig an der Spitze des Klassements ab.

Noch bevor das Zeittraining so richtig begonnen hatte, war es für den früheren 125er-Weltmeister Julian Simon bereits beendet. Der Aspar-Pilot stürzte auf seiner ersten Runde gleich so schwer, dass er im Verlauf der 45minütigen Session nicht mehr ins Geschehen eingreifen konnte.

Es sollte sich bald zeigen, dass die erste halbe Stunde nur Geplänkel war. In den letzten sieben Minuten des Trainings purzelten die Rundenzeiten in den Keller, der bisherige Pole-Position-Rekord des im Vorjahr tödlich verunglückten Shoya Tomizawa sollte letztlich um beinahe eine Sekunde unterboten werden.

Marquez und Bradl fuhren abwechselnd eine Bestzeit nach der anderen, wobei der Deutsche vor allem im letzten Abschnitt vor Start/Ziel besonders schnell war. Randy Krummenacher, der zwischenzeitlich auf Platz drei gelegen war, stürzte kurz vor Schluss und musste sich schließlich mit Rang zehn begnügen.

Neben dem Schweizer sollten Tommaso Lorenzetti und Santiago Hernandez stürzen, wobei beide mit dem Ausgang des Qualifyings an der Spitze ohnehin nichts zu tun hatten. Eine Minute vor dem Ende des Trainings schob sich plötzlich Alex de Angelis zwischen Bradl und Marquez auf Platz zwei. Doch die beiden Protagonisten der diesjährigen Moto2-WM konnten ein weiteres Mal kontern, wobei Marquez das bessere Ende für sich hatte.

Tom Lüthi, der in den freien Trainings stets um den Anschluss zur Spitze kämpfen musste, zeigte sich stark verbessert und qualifizierte sich als Vierter. Andrea Iannone und Aleix Espargaro komplettierten die zweite Startreihe. Max Neukirchner hingegen konnte sein Niveau aus den freien Trainings nicht ganz halten und landete auf dem 15. Startplatz.

125 cm³: Pole Position für Terol

Im Qualifying zum 125er-Grand-Prix der Tschechischen Republik hätte es am Samstag Nachmittag vermutlich auch schneien können, Nicolas Terol wäre wohl trotzdem mit spielerischer Leichtigkeit auf die Pole Position gefahren. Doch die Rennstrecke in Brno war am Nachmittag weder schneebedeckt noch – wie noch am Vormittag – pitschnass. Der Asphalt war trocken, und der WM-Führende wie schon am Freitag und am Samstagmorgen in Bestzeit (2:08,118) unterwegs.

In der Achtelliterklasse scheint derzeit die Frage, wer sich hinter Terol einreihen kann, viel spannender zu sein. Im Qualifying war es Johann Zarco, der nahezu vier Zehntelsekunden langsamer als der Aspar-Pilot an der Spitze war. Auf Platz drei folgte in 2:08,638 Sandro Cortese, der damit den Sieger vom Sachsenring, Hector Faubel, in die zweite Startreihe verdrängte.

Während Terol und Cortese damit bewiesen, dass sie in Brno sowohl in nassen als auch trockenen Bedingungen schnell sind, konnten einige Überraschungen des dritten freien Trainings im Qualifying nicht mehr mithalten. Marcel Schrötter, am Morgen noch Neunter, qualifizierte sich mit einer Zeit von 2:11,255 nur für den 23. Startplatz. Luca Grünwald (2:11,890) belegte nach einem Highsider kurz vor Ende des Trainings den 26. Rang.

Noch schlechter lief es für Taylor Mackenzie und Harry Stafford. Am Vormittag tummelten sich die beiden jungen Briten noch in den Top 15. Als es in der Qualifikation unter trockenen Bedingungen zur Sache ging, fuhren sie der Konkurrenz hinterher. Mackenzie wurde 30., Stafford landete auf Platz 31.

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