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Motorrad-WM: Indianapolis

Stoner baut die WM-Führung aus

Mit seinem ersten Sieg in Indianapolis ist Casey Stoner dem Titel näher gerückt. In den Klassen Moto2 und 125 ccm siegen die Spanier Marquez und Terol.

Foto: Bridgestone Motorsport

Honda-Pilot Casey Stoner ist zum ersten Mal in seiner Karriere in Indianapolis auf das Podium gefahren und das gleich auf die höchste Stufe. Der Australier schnappte sich in der Anfangsphase die Führung, setzte sich kontinuierlich ab und fuhr überlegen seinem siebten Saisonsieg entgegen.

Da Jorge Lorenzo (Yamaha) Vierter wurde, ist Stoner klar auf WM-Kurs. Ein schwieriges Rennen hatte Ducati-Pilot Valentino Rossi, der sich am Ende des Feldes abmühte.

Raketenstarter Dani Pedrosa (Honda) ging sofort in Führung, gefolgt von Stoner, doch Lorenzo trickste den Australier in der zweiten Kurve aus und hängte sich an das Hinterrad seines spanischen Landsmannes. Ben Spies (Yamaha) hatte einen ganz schlechten Start und fiel auf Rang neun zurück.

Superstar Rossi beendete die erste Runde von Startplatz 14 kommend als Zehnter. Mit Ausnahme von Nicky Hayden (Ducati), der sich für die mittlere Mischung beim Vorderreifen entschieden hatte, waren alle anderen Fahrer vorne hart und hinten weich bereift.

In der zweiten Runde machte Stoner auf der langen Zielgeraden kurzen Prozess mit Lorenzo und ging vorbei auf Rang zwei. Gleichzeitig drehte Pedrosa an der Spitze die schnellste Runde. Spies startete eine Aufholjagd und überholte Alvaro Bautista (Suzuki) für Rang sieben, während Rossi von Hector Barbera (Aspar-Ducati) auf Platz elf verdrängt wurde. Marco Simoncelli (Gresini) hatte in der Anfangsphase Lorenzo eingeholt und übte Druck auf den Spanier aus, der bereits nach vier Runden das Honda-Duo an der Spitze ziehen lassen musste.

Der Italiener überholte die Yamaha auch und es herrschte eine Honda-Dreifachführung, doch Lorenzo gab nicht auf und kämpfte sich wieder vorbei. Lokalmatador Hayden zeigte seinen zahlreichen Fans auf den Tribünen eine gute Show und drückte sich im vierten Umlauf an Andrea Dovizioso (Honda) vorbei. Der Italiener konnte das Tempo der Ducati nicht halten und kam unter Druck von Spies, der seine Aufholjagd fortsetzte.

An der Spitze wurde das Honda-Duell heißer. Nach sechs Runden übernahm Stoner erstmals mit einem Überholmanöver in der ersten Kurve die Führung. Der Australier erhöhte sofort das Tempo und nahm seinem Teamkollegen gleich eine halbe Sekunde ab. Die beiden RC212V-Piloten waren in ihrer eigenen Liga, denn Lorenzo lag nach acht Runden bereits vier Sekunden zurück.

Während die Positionen auf den ersten vier Plätzen relativ früh klar bezogen waren, wurde um Rang fünf weiterhin gekämpft. Überholmanöver im Infield waren allerdings Mangelware, weil viel Guimmiabrieb "Marbles" neben der Idelallinie von den kleinen Klassen lag.

Während Hayden ein kämpferisches Rennen zeigte, lief es für seinen Ducati-Teamkollegen überhaupt nicht. Die neunte Runde beendete der neunfache Weltmeister als Letzter. Einmal war er neben der Piste, während seine Mannschaft die Ersatzmaschine in der Box vorbereitete. Rossi blieb aber draußen und startete eine Aufholjagd.

Spies war ebenfalls auf einer Aufholjagd, kämpfte sich an Hayden und Dovizioso vorbei und machte sich auf die Jagd nach Simoncelli. In der 13. Runde schnappte sich der Yamaha-Pilot seinen Konkurrenten und war bereits Vierter. Sein Rückstand auf Stoner betrug zu diesem Zeitpunkt allerdings schon elf Sekunden.

Nächstes Ziel war sein Teamkollege Lorenzo. Spies war einer der schnellsten Fahrer und holte acht Zehntel auf Lorenzo pro Runde auf. Nur Stoner konnte die gleichen, beziehungsweise schnellere Rundenzeiten wie Spies fahren. Der Texaner holte seinen Teamkollegen auch problemlos ein und schnappte sich elf Runden vor dem Ende den dritten Platz. Keine Teamorder bei Yamaha.

An der Spitze war alles klar. Stoner spulte einsam und alleine seine Runden ab und stellte seinen siebten Saisonsieg klar. Teamkollege Pedrosa überquerte die Ziellinie vier Sekunden dahinter auf Platz zwei. Spies konnte im letzten Renndrittel nicht die Lücke schließen. Der verpatzte Start kostete den US-Amerikaner womöglich ein besseres Resultat. Trotzdem jubelten ihm seine Fans auf den Tribünen zu. 64.000 Zuschauer hatten sich rund um den Kurs versammelt.

Lorenzo kam schließlich als Vierter ins Ziel. Er hatte nie eine Chance gegen die beiden Honda-Piloten an der Spitze. Deshalb ist sein Rückstand in der WM bereits auf 44 Punkte angewachsen. In den verbleibenden sechs Rennen werden noch 150 Zähler vergeben. Das Feld hatte sich über die 28 Runden stark auseinander gezogen. Dovizoso lag als Fünfter bereits knapp 20 Sekunden hinter seinem Teamkollegen an der Spitze.

Nach zwei Ausfällen in Folge beendete Bautista wieder einen Grand Prix und freute sich im Ziel über den sechsten Platz. Routinier Colin Edwards (Tech-3-Yamaha) zeigte seinen Fans eine gute Show und sah die karierte Flagge als Siebter. In den letzten Runden wurde noch hart um den achten Rang gekämpft.

In der letzten Kurve stürzte Hector Barbera (Aspar-Ducati) und schmiss ein gutes Ergebnis weg. Er schaffte es auch nicht mehr über die Linie. Platz acht ging schließlich an Randy de Puniet (Pramac), der damit auch bester Ducati-Pilot war. Die Desmosedici-Fahrer hatten allesamt mit großen Reifenproblemen, speziell vorne, zu kämpfen. Hiroshi Aoyama (Gresini-Hondas) überquerte die Linie als Neunter, knapp vor Rossi.

Der Superstar kämpfte sich vom letzten Platz langsam wieder nach vorne und profitierte dabei auch von den Problemen seiner Konkurrenten. Teamkollege Hayden fiel nach starker Anfangsphase wie ein Stein zurück und kam drei Runden vor Schluss sogar an die Box. Nach einem Reifenwechsel fuhr er wieder hinaus und wurde als 14. und Letzter gewertet.

Ein ähnliches Schicksal hatte auch Simoncelli, der in der Schlussphase bis auf Rang zwölf zurückfiel. Rookie Cal Crutchlow (Tech 3) beendete seinen ersten Ausflug nach Indianapolis als Elfter. Moto2-Weltmeister Toni Elias(LCR-Honda) erreichte Position 13. Loris Capirossi (Pramac) und Karel Abraham (Cardion-Ducati) gaben vorzeitig an der Box auf.

Moto2: Marquez feierten fünften Saisonsieg

Marc Marquez sorgte in Indianapolis für den zweiten spanischen Sieg an diesem Renntag. Nachdem Nicolas Terol die 125er-Klasse dominiert hatte, zeigte Marquez in der Moto2 eine ähnliche Dominanz.

In der Anfangsphase setzte sich Marquez ab und gewann überlegen. Pol Espargaro und Esteve Rabat sorgten für ein komplett spanisches Podium. Stefan Bradl zeigte von Startplatz 22 eine starke Aufholjagd und kam als Sechster. ins Ziel. In der WM ist sein Vorsprung auf Marquez auf 28 Punkte geschrumpft.

Den besten Start erwischte Bradley Smith, der sich aus der zweiten Reihe an die Spitze katapultierte. Marquez, Simone Corsi und Tom Lüthi folgten auf den Plätzen. Bradl musste von Rang 22 starten und beendete die erste Runde im Pulverdampf des Mittelfeldes als 19.

An der Spitze übernahm Corsi das Kommando in der Anfangsphase. Der Italiener setzte sich mit schnellen Runden gleich etwas vom Feld ab. Für Lokalmatador Kenny Noyes war das Rennen nach einem Sturz bereits im zweiten Umlauf vorbei.

Während an der Spitze Corsi, Marquez und Andrea Iannone ihre Runden drehten, setzte Bradl seine Aufholjagd fort. Nach sechs Umläufen war der Deutsche bereits 14. und damit in den Punkterängen. In der siebten Runde übernahm Marquez das Kommando und versuchte eine Soloflucht. Es ging auch auf, denn er setzte sich um etwas mehr als zwei Sekunden ab und war auf Siegkurs. Bradl überholte in der Zwischenzeit Gegner um Gegner und war 14 Runden vor Schluss Zehnter.

Corsi kämpfte zu Beginn noch an der Spitze mit, doch er fiel immer weiter zurück und wurde von Bradl überholt, der zwölf Runden vor der Flagge schon Neunter war und seine Aufholjagd fortsetzte. In Führung lag Marquez mit komfortablen fünf Sekunden Vorsprung. Die beiden Spanier Rabat und Pol Espargaro kämpften um die restlichen Podestplätze. Der Reifenverschleiß spielte in der Schlussphase eine Runde. Die Motorräder begannen stärker herumzurutschen.

Bradl arbeitete sich weiter durch das Feld und überholte fünf Runden vor dem Ziel Brünn-Sieger Iannone für Platz sechs. Während der Deutsche Schadensbegrenzung betrieb, holte sich Marquez nach 26 Runden die vollen 25 Punkte für den Sieg. Pol Espargaro kam knapp vor Rabat als Zweiter über die Linie. Die beiden Briten Smith und Scott Redding folgten auf den Positionen vier und fünf.

Als Sechster sah schließlich Bradl die Zielflagge und kassierte dafür zehn Punkte. Vizeweltmeister Simon klassierte sich an der siebten Stelle, gefolgt von Mattia Pasini, Mika Kallio und Aleix Espargaro. Iannone fiel in der Schlussphase noch auf den elften Platz zurück. Pech hatten Alex Baldolini und Ratthapark Wilairot, die beide durch Stürze ausfielen.

Bester Schweizer war Dominique Aegerter, der das gesamte Rennen über um Platz zehn herum kämpfte. Schließlich kam der Suter-Pilot als Zwölfter über die Linie. Sein Landsmann Lüthi konnte die Form vom Samstag nicht ganz halten und beendete das Rennen an der 17. Stelle. Randy Krummenacher konnte im Gegensatz zu Bradl keine Aufholjagd starten und wurde als 21. gewertet.

Der erste Auftritt in Indianapolis von MZ-Pilot Max Neukirchner war nicht von Erfolg gekrönt. Der ehemalige Superbike-Star kam als 24. ins Ziel. Sein Teamkollege Anthony West wurde 26. Das nächste Rennen findet bereits am kommenden Wochenende in Misano statt.

125 ccm: Terol gewinnt überlegen

Die Achtelliterklasse stand beim Großen Preis von Indianapolis ganz im Zeichen von Nicolas Terol. Der Spanier übernahm von der Pole-Position aus sofort die Führung. Von der ersten Runde an war der Aspar-Pilot in seiner eigenen Liga und holte sich seinen bereits dritten Indianapolis-Sieg. Um Platz zwei entbrannte ein enges Duell zwischen Maverick Vinales und Sandro Cortese. Der Deutsche kam schließlich als Dritter ins Ziel.

Terol kam perfekt von der Linie weg und bog als Führender in die erste Linkskurve ein. Vinales folgte als Zweiter und Cortese als Dritter, doch der Deutsche verlor in der zweiten Kurve einige Positionen. Aus der ersten Runde kam der Racing-Team-Germany-Pilot als Sechster zurück. Jonas Folger war Zehnter. Johann Zarco hatte keinen guten Start und musste sich in den ersten Kurven wieder an einigen Konkurrenten vorbeikämpfen.

An der Spitze setzte sich Terol sofort um eine Sekunde ab. Zarco nahm die Verfolgung auf und hatte Hector Faubel und Vinales im Schlepptau. Hinter dem Trio führte Cortese mit einer weiteren Sekunde Rückstand die dritte Verfolgergruppe an, Folger lag in der Anfangsphase an der Spitze der vierten Gruppe auf Rang neun.

Terol fuhr in seiner eigenen Liga und brannte eine schnellste Runde nach der anderen in den neuen Asphalt. Nach fünf Runden betrug sein Vorsprung bereits 4,5 Sekunden. Angesichts dieser Dominanz war nur noch die Frage offen, wer neben dem WM-Führenden Champagner verspritzen würde. Die Gruppe Vinales/Zarco/Faubel kämpfte miteinander, weshalb die Gruppe um Cortese aufschließen konnte.

Zehn Runden vor dem Ziel war der Anschluss geschafft. Vinales, Faubel, Zarco, Sergio Gadea, Cortese und Efren Vazquez machten sich die restlichen beiden Podestplätze untereinander aus. Vinales konnte sich leicht absetzten, während Cortese als Dritter die Verfolgung aufnahm. Zarco verlor dagegen den Anschluss und fiel immer weiter zurück.

Der Sieg war indes ungefährdet. Terol machte die Enttäuschung von Brünn mit einer Dominanten Leistung wett und feierte seinen sechsten Saisonsieg. In der WM vergrößerte er seinen Vorsprung auf Zarco auf 26 Punkte. Um Platz zwei ging es in den letzten Runden noch spannend zu. Cortese holte Vinales ein und überholte den Spanier fünf Umläufe vor der karierten Flagge.

Vinales konterte auf der Zielgeraden, doch Cortese drückte sich in Kurve eins wieder vorbei. Deshalb schloss Gadea wieder auf und der Kampf war eröffnet. Die Entscheidung fiel in der letzten Runde. Vinales setzte sich in Kurve eins auf Platz zwei, erhöhte das Tempo und bot Cortese keine Chance. Ein Rennen nach seinem Debüt-Sieg landete der Deutsche schließlich als Dritter auf dem Podium.

Gadea beobachtete das Duell und musste sich mit Platz vier zufrieden geben. Der fünfte Platz wurde im Zielsprint zwischen zwei Teamkollegen entschieden. Zarco setzte sich um 14 Tausendstel gegen Vazquez durch. Faubel und Miguel Oliveira belegten die Positionen sieben und acht. Folger kam als Neunter über die Ziellinie. Pech hatte Marcel Schrötter, der lange auf Punktekurs war. Ein Sturz verhinderte allerdings ein gutes Ergebnis.

Für Niklas Ajo war nach einem Sturz das Rennen ebenfalls früh vorbei. Harry Stafford stellte sein Motorrad an der Box ab. Probleme hatte auch Danny Kennt, der im ersten Renndrittel von der Strecke abkam, aber weiterfahren konnte. Der Schweizer Giulian Pedone stand bereits nach neun Runden neben der Strecke und war draußen.

Sturla Fagerhaug wurde per Highsider von seinem Motorrad abgeworfen. Weiter geht es am kommenden Wochenende in Misano.

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