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Superbike-WM: Alcañiz

WSBK-Premiere in Aragonien

Am kommenden Wochenende betritt die Superbike-Weltmeisterschaft im spanischen Alcañiz Neuland, doch Carlos Checa ist erneut Favorit.

Die Superbike-Weltmeisterschaft gastiert am kommenden Wochenende erstmals im Motorland Aragon. Die Rennstrecke liegt nahe der von 16.000 Menschen bewohnten Stadt Alcañiz in Aragonien, einer autonomen Region im Nordosten Spaniens und rückte mit der Austragung eines MotoGP-Events im Vorjahr erstmals in den internationalen Blickpunkt.

Das vom deutschen Architekten Hermann Tilke in Zusammenarbeit mit dem britischen Architekturbüro Foster & Partners entworfene und im September 2009 eröffnete Motorland Aragon zählt zu den modernsten Motorsportanlagen der Welt. In die Planungen für das Streckenlayout war auch Formel-1-Pilot Pedro de la Rosa beratend eingebunden. Zum Gesamtkomplex gehören neben der eigentlichen Rennstrecke eine Kartbahn, ein Technologie- und ein Freizeitzentrum.

Die Superbike-WM gastiert am kommenden Wochenende auf der 5,345 Kilometer langen und damit der längeren der beiden Streckenvarianten, die gegen den Uhrzeigersinn befahren wird. Die Breite der Strecke beträgt zwischen zwölf und 15 Meter, die längste Gerade ist 1,726 Kilometer lang.

Der Charakter des Kurses hält für Teams und Fahrer einige Herausforderungen bereit: blinde Kuppen, abfallenden Kurven sowie Bergauf- und Bergabpassagen. Außerdem gibt es viele flüssige Abschnitte, in denen es darauf ankommt, noch im Ausgang der Kurve die richtige Linie für den nachfolgenden Kurveneingang zu finden. Abgerundet wird die Mischung durch langsamere Passagen.

Die Kombination aus den Kurven sieben und acht ist dem berühmten "Corkscrew" in Laguna Seca nachempfunden. Interessant ist auch die letzte Kurve: Hier müssen die Fahrer früh Gas geben, um bergauf Schwung auf die Start/Ziel-Gerade mitzunehmen, an deren Ende mit einer 90-Grad-Linkskurve eine der zahlreichen Überholmöglichkeiten wartet.

Checa beim Heimspiel der Gejagte

Nicht nur dank seines neuerlichen Doppelsieges am vergangenen Wochenende in Misano gilt Ducati-Pilot Carlos Checa als Favorit. Der Spanier, für den das Rennwochenende in Alcañiz ein Heimspiel markiert, kommt auf Strecken, die gegen den Uhrzeigersinn gefahren werden, traditionell bestens zurecht. Die Konkurrenz wird sich also etwas einfallen lassen müssen, um Checa vor der eigenen Haustür in die Schranken weisen zu können.

Carlos Checa kommt als klarer WM-Führender zum einzigen Spanien-Event der Superbike-WM 2011 im Motorland Aragon. Zwar feiert die Superbike-WM auf dem modernen, 5,3 Kilometer langen Rundkurs mit interessanten Geländeübergängen ihre Premiere, die meisten Spitzenteams haben in Aragonien aber bereits Testsessions absolviert.

Checa hat die Saison bisher klar dominiert und acht Laufsiege eingefahren, zuletzt in beiden Rennen in Misano. "Ich denke, dass viele meiner Fans aus Barcelona am Wochenende da sein werden. Ich werde es sicher sehr genießen, an den WM-Titel will in dieser Phase überhaupt nicht denken", erklärt der Ducati-Pilot, der in der WM-Tabelle einen Vorsprung von 72 Punkten auf Weltmeister Max Biaggi aufweist.

Biaggi will in Aragonien endlich den ersten Saisonsieg einfahren. Der Aprilia-Star stand bereits acht Mal auf dem Podium, ein Saisonsieg fehlt dem 39jährigen aber noch. Anders Marco Melandri (Yamaha), der im Moment Platz 3 in der WM-Wertung innehat. Der Italiener hat bereits einen Saisonsieg auf seinem Konto, musste in Misano zuletzt jedoch einen Sturz wegstecken. Dem 28jährigen aus Ravenna fehlen bereits 95 Punkte auf Checa. Sein Yamaha-Teamkollege Eugene Laverty belegt mit 123 Zählern den vierten WM-Rang.

Bei BMW will man wieder Podiumsplätze ins Visier nehmen. Leon Haslam verpasste in Misano seinen zweiten Podestplatz des Jahres nur um wenige Meter. In der WM-Tabelle belegt der Brite trotz eines Sturzes im ersten Rennen Platz 5 mit 106 Punkten. Teamkollege Troy Corser wurde intensiv am Becken und am Fuß behandelt, wo sich der Australier in Misano heftige Prellungen zugezogen hatte. "Ich bin in Spanien wieder dabei", kündigte er an.

Bei Honda ist Ruben Xaus auf sich alleine gestellt, der Katalane freut sich wie Checa auf die Heimrennen im Motorland. Sein Teamkollege Jonathan Rea wird dieser Tage in Manchester behandelt. Der Honda-Star hatte sich im Warm-up von Misano einen Handbruch, einen Riss im Schlüsselbein sowie einen gebrochenen Knochen im Fuß zugezogen. Nach rund drei Wochen Pause will er in Brno wieder dabei sein.

Supersport-WM

In der Supersport-WM feiert Luca Scassa nach seiner Misano-Sperre im Motorland Aragon seine Rückkehr in die Weltmeisterschaft. Der Yamaha-Pilot hat in der WM-Tabelle immer noch alle Trümpfe in der Hand – vor allem auch deshalb, weil Teamkollege Chaz Davies in Misano seine Abwesenheit nur zu einem sechsten Rang nutzen konnte. Scassa belegt nach fünf von zwölf Saisonrennen mit lediglich 15 Punkten Rückstand auf Misano-Sieger Broc Parkes (Kawasaki) immer noch Rang 3. Davies belegt Rang 2, dem Briten fehlen fünf Zähler auf Parkes.

Honda-Star Fabien Foret zeigt stark aufsteigende Tendenz und hat sich nach P2 in Misano mit 56 Punkten bereits auf Platz 4 in der Zwischenwertung nach vorne gekämpft. Der französische Weltmeister von 2002 sollte auch in Aragonien zumindest für einen Podiumsplatz in Frage kommen, genauso wie sein Markenkollege Sam Lowes, der in Misano die Pole eingefahren hatte und im Rennen Dritter wurde.

David Salom (Kawasaki) und Robbin Harms (Honda) kommen auf den Rängen 5 und 6 zum Rennen nach Spanien. Beide haben wie Parkes bisher in jedem Rennen Punkte geholt. Besonders Salom will vor Heimpublikum nach Rang 4 in Misano einen Podiumsplatz ins Visier nehmen.

Die deutschsprachigen Vertreter sind in der 600er-WM der Österreicher Yves Polzer (Yamaha) und der Schweizer Roman Stamm, der bei seinem Debüt als Ersatzmann für den verletzten Bastien Chesaux immerhin Rang 14 einfahren konnte.

Superstock-1000-Cup

Ducati-Pilot Davide Giugliano kommt beinahe mit dem Punktemaximum zum spanischen Lauf im Superstock-1000-Cup. Der Italiener gewann zwei der bisherigen drei Rennen, belegte in Monza Rang 2 und hat somit 70 Zähler auf seinem Konto. Mit 17 Punkten Rückstand ist sein Landsmann und Markenkollege Danilo Petrucci der schärfste Verfolger.

Die BMW-Junioren Lorenzo Zanetti und Sylvain Barrier belegen in der Zwischenwertung mit 22 und 41 Punkten Rückstand auf Giugliano die Ränge 3 und 4. "Wir hoffen auf die Rennen in Aragonien und Brno, dort kommt die Charakteristik der Piste unserem Bike entgegen", erklärt BMW-Italien-Manager Andrea Buzzoni.

Markus Reiterberger hofft in Aragonien wieder auf ein Ergebnis in den Punkterängen. Dem erst 17 Jahre alten Bayern aus dem BMW-Junior-Team war dies in Misano nach einem Beinahe-Highsider versagt geblieben.

Superstock-600-EM

Der Franzose Romain Lanusse könnte in der Superstock-600-EM seinen Landsmann Matthieu Lussiana nacheifern, der 2010 den Gesamtsieg holen konnte. Im Moment führt Yamaha-R6-Pilot Lanusse mit 25 Punkten Vorsprung auf den Australier Jed Metcher.

In Misano bewies Lanusse viel Renngespür, als er sich aus dem Mittelfeld nach vorne ackerte und Rang 3 ins Ziel brachte. Lanusse ist zudem der einzige Spitzenfahrer, der bisher in allen drei Rennen punkten konnte.

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