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WTCC: Valencia

Chevrolet bereits Weltmeister – so früh wie noch nie!

Nach einem verrückten zweiten Lauf krönt sich Chevrolet mit dem Hersteller-Titel. BMW vergibt den Sieg, Muller gewinnt vor Huff und Menu.

Die Europasaison der WTCC endete mit einem verrückten Rennen, das geradezu gespickt war mit aufregenden Szenen. Es hätte ein herausragender Erfolg für BMW werden können, doch auf der Strecke wurden sich die Fahrer nicht einig. Chevrolet profitierte und sicherte sich dank dem Dreifach-Erfolg von Yvan Muller, Rob Huff und Alain Menu den Hersteller-Titel - so frühzeitig wie noch nie!

Bis wenige Runden vor Schluss hatte es allerdings nach einem Sensationserfolg für Tom Coronel (ROAL) oder Javier Villa (Proteam) ausgesehen, bis die beiden BMW Piloten aneinander gerieten. Villa machte von hinten Druck und klopfte mehrfach bei Coronel an, ehe er sich neben den ROAL-Piloten setzte. Coronel hielt dagegen und es knallte: Er hatte Villa hinten rechts am Heck erwischt.

Während der spanische Lokalmatador ins Aus kreiselte und im Kies stecken blieb, fing sich Coronel wieder und ordnete sich ins Feld ein. Norbert Michelisz (Zengö), der vor dem Crash an dritter Stelle gelegen hatte, wurde vom Zwischenfall irritiert und Muller ging an ihm vorbei in Führung. Bis zur letzten Kurve hatte diese Reihenfolge Bestand, dann überschlugen sich die Ereignisse erneut.

Michelisz kämpfte um alles, doch Huff bremste sich in der Zielkurve neben den Ungarn, der prompt zu einem Konter ansetzte. Dabei verschätzte sich Michelisz jedoch so sehr, dass er am Kurvenausgang heftiges Übersteuern bekam und sich drehte. Damit verlor der 27-Jährige sowohl Rang zwei als auch den Klassensieg bei den Privatiers. Und Chevrolet erhielt den Dreifach-Sieg auf dem Silbertablett...

Engstler mit Glück im Unglück

Doch der Reihe nach: Auch beim zweiten Rennen ging am Start nicht alles glatt, denn Polesitter Franz Engstler (Engstler) kam nur stotternd voran und verlor schon auf den ersten Metern jede Chance, nach dem Sieg zu greifen. Glück im Unglück für den Deutschen: Michel Nykjaer (Sunred) erkannte die Situation sofort und wich Engstler geschickt aus. Nykjaer hatte aber einen Frühstart produziert.

Die großen Sieger des Starts waren daher die drei BMW Fahrer Coronel, Villa und Michelisz, die in dieser Reihenfolge aus der ersten Runde zurückkehrten. Nykjaer befand sich auf Position vier, musste sich aber in den folgenden Umläufen erst Muller, schließlich auch Huff beugen. Auch im breiten Mittelfeld wurde heftig gekämpft, was in viele spannende und aufregende Rennszenen mündete.

Fredy Barth (SEAT-Swiss), Mehdi Bennani (Proteam), Robert Dahlgren (Polestar) und Mehdi Bennani (Proteam) zeigten über viele Runden hinweg klasse Motorsport, was nur noch von den Ereignissen an der Spitze übertroffen wurde. Dort deutete sich nach und nach ein Dreikampf um den Sieg an - Villa lag direkt hinter Coronel und erhöhte den Druck auf den Niederländer, Michelisz lauerte ebenfalls.

Chevrolet nutzt die Chance und landet den Volltreffer

Während sich Engstler von ganz hinten binnen weniger Umläufe auf Rang zwölf (!) nach vorne gearbeitet hatte, ging bei seinen Markenkollegen ganz vorne scheinbar alles schief. Villa und Coronel kollidierten miteinander und die Chevrolet-Meute um Muller, Huff und nun auch Menu nahm diese Chance nur zu gerne wahr. Der Fehler von Michelisz machte den totalen Triumph für Chevy perfekt.

Aufgrund der turbulenten letzten Runden wurde das Klassement noch einmal ordentlich gemischt. Coronel fegte vor Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred) als Vierter über das Ziel, Kristian Poulsen (Engstler) strich zum zweiten Mal den Klassensieg bei den Privatfahrern ein - vor Michelisz, der sich als Siebter ins Ziel rettete. Lokalmatador Pepe Oriola (Sunred) wurde beim Heimevent Achter.

Robert Dahlgren (Polestar) fuhr vom 17. Startplatz erneut in die Punkteränge und beschloss das zweite Rennen als Neunter, Engstler sicherte sich mit Rang zehn einen versöhnlichen Abschluss seiner Europasaison. Stefano D'Aste (Wiechers) wurde Elfter vor Bennani und David Sigacev (KK), der mit Platz 13 ein starkes Debüt hinlegte und unter anderem Darryl O'Young (Bamboo) schlug.

Kein Happyend für Barth in Valencia

Wieder mal im Pech war Fredy Barth. Der Schweizer kämpfte - wie schon so oft in diesem Jahr - couragiert um die Positionen, brachte seinen SR Leon 1,6T aber nicht ohne Kampfesspuren über die Linie und wurde abschließend nur als 18. gewertet. Gesprächsthema Nummer eins war direkt nach dem Rennen aber ohnehin (fast) nur Chevrolet. Kein Wunder: So früh war der Titel noch nie fixiert.

Erstmals überhaupt seit 2005 stehen die Hersteller-Weltmeister bereits beim letzten Europarennen fest, was die Dominanz von Chevrolet unterstreicht. Auch in der Fahrerwertung ist - zumindest aus der Sicht der aktuellen WM-Spitzenreiter - alles klar: Vor der Asientournee der WTCC haben nur noch Muller, Huff und Menu Chancen auf den Titel. Chevrolet feiert 2011 also einen ganz großen Erfolg.

Neu ist allerdings, dass Muller nun der Gesamtführende ist. Erstmals seit seinem Titelgewinn in Macao 2010 belegt der zweimalige Weltmeister wieder den Spitzenplatz in der Fahrertabelle. Huff ist jetzt Zweiter und Menu rangiert weiterhin auf Position drei. Der Schweizer liegt aber schon so weit zurück, dass Muller und Huff die Sache wohl unter sich ausmachen werden. Irgendwo in Asien...

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