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WTCC: Valencia

Vorzeitiger Titelgewinn durch Chevrolet?

Motorline.cc blickt voraus auf das WM-Wochenende in Spanien und die bevorstehende Titel-Entscheidung in der Herstellerwertung.

Vor fünf Wochen endete die erste Saisonphase, nun heißt es schon wieder Abschied nehmen: Die beiden Sprintrennen im spanischen Valencia markieren das Ende der Europasaison. Im Anschluss an die Rennen in Valencia werden die Autos verpackt und verschifft. Erst Ende Oktober bekommen die Teams ihre Fahrzeuge wieder zu Gesicht – im japanischen Suzuka.

Doch bevor die Tourenwagen-WM zu ihrer Asienreise aufbricht, macht die Rennserie an einer nicht minder beliebten Rennstrecke Station: Der Circuit de la Comunidad Valenciana Ricardo Tormo zählt bereits seit 2005 zum Kalender der WTCC und wartete in den vergangenen Jahren stets mit spannenden Rennen auf. Schon im Vorjahr fand in Valencia der europäische Abschlussevent statt.

Große Rennsporttradition in Valencia

Mit ihren rund 800.000 Einwohnern zählt die Mittelmeer-Metropole zu den drei größten Städten Spaniens, nimmt in Bezug auf den Motorsport aber eine ganz besondere Rolle ein: Neben dem modernen Circuit Ricardo Tormo existiert seit 2008 ein neuer Stadtkurs, den die Formel 1 vor drei Jahren erstmals besucht hat.

Die etwas weiter im Landesinneren gelegene Rennstrecke wird hingegen häufig zum Testen genutzt. Die Protagonisten schätzen die recht stabile Wetterlage an der Mittelmeerküste und nicht zuletzt die moderaten Temperaturen im europäischen Winter. Neben vielen Formel-1-Teams reisen auch die Rennställe der WTCC gerne nach Valencia, um dort ihre Rennautos auf Herz und Nieren zu prüfen.

Der 4,005 Kilometer lange Kurs, der gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird, stellt Fahrer und Ingenieure vor eine Herausforderung, schließlich beinhaltet die Ideallinie sowohl enge Kurven als auch längere Geradeauspassagen. Zudem werden die Bremsen meist sehr intensiv beansprucht, und auch die Rennpneus werden in Valencia auf eine harte Probe gestellt.

Thompson feierte 2007 einen Doppelsieg

Gleich vier Hersteller können von sich behaupten, den Circuit Ricardo Tormo mindestens zweimal erfolgreich bezwungen zu haben: Sowohl Alfa Romeo als auch BMW, Chevrolet und Seat trugen sich in den vergangenen Jahren in die Siegerlisten ein. Rekordsieger sind Augusto Farfus, Jörg Müller und James Thompson, die jeweils zwei Rennerfolge beim Spanien-Event bejubeln konnten.

2007 gelang dem damaligen Alfa-Romeo-Piloten Thompson sogar das Kunststück, beide WM-Läufe des Wochenendes für sich zu entscheiden. Eine Bestleistung, die bis dahin nur Jörg Müller vollbracht hatte – 2005 in Magny-Cours. Der Deutsche ist darüber hinaus der einzige WTCC-Fahrer, der in aufeinander folgenden Jahren jeweils einen Rennsieg in Valencia erzielen konnte, beide Male in einem BMW.

Ein solcher Erfolg gelang Müllers Markenkollege Franz Engstler vor der Sommerpause beim Deutschland-Event der WTCC. Der Routinier aus dem Allgäu war damit erst der zweite Pilot neben Gabriele Tarquini (Seat), der die Chevy-Dominanz durchbrechen konnte. In Valencia sind die Chevrolet allerdings klar die Topfavoriten – und können bereits einen Titel holen!

Vorzeitiger Titelgewinn durch Chevrolet?

Aktuell weist Chevrolet in der Herstellerwertung einen Vorsprung von 267 Punkten auf seine Rivalen auf und muss am Sonntag Abend noch über ein Polster von 258 Zählern verfügen, um sehr vorzeitig die Titelverteidigung in der Markenkategorie zu fixieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies gelingt, ist groß: In den bisherigen Saisonevents holte Chevrolet stets deutlich mehr Punkte als seine Gegner ...

Auch in der Fahrerwertung steht Chevrolet klar auf der Pole Position, wobei der Dreikampf an der Tabellenspitze wohl nur noch ein Zweikampf ist: Rob Huff (289) führt knapp vor Yvan Muller (283), aber schon recht deutlich vor Alain Menu (220). Letzterer ist zum Siegen verdammt, will er seine Titelchancen wahren. Entsprechend wird sich der Schweizer in Valencia wohl ins Zeug legen.

Bereits abgeschlagen dahinter streiten sich Tarquini (145), Tom Coronel (BMW/137) und Tiago Monteiro (Seat/105) um den Platz des besten Chevrolet-Verfolgers. Engstler (68), Norbert Michelisz (BMW/66), Kristian Poulsen (BMW/59) und Robert Dahlgren (Volvo/54) komplettieren die Top 10 der Fahrerwertung. Bester spanischer Lokalmatador ist Javier Villa (BMW/45) als Elfter.

Der frühere Formelpilot zählt bei den Privatfahrern zu einem von nicht weniger als sechs Titelkandidaten. Die Tabelle dieser äußerst umkämpften Kategorie wird nach der Sommerpause von Michelisz (79) angeführt, Poulsen (78) und Darryl O'Young (Chevrolet/78) folgen punktgleich dahinter. Engstler (77) ist aktueller Vierter vor Villa (73) und Michel Nykjaer (Seat/69), der ebenfalls noch in Reichweite liegt.

David Sigacev gibt sein WTCC-Debüt

Gewissermaßen außer Konkurrenz ist indes ein WTCC-Neuling am Start. Der 22jährige Russe David Sigacev absolviert in Valencia einen Gaststart und übernimmt den BMW 320 TC von Marchy Lee, der in den vergangenen Monaten ungenutzt geblieben war. Sigacev möchte mit seinem Auftritt in der Tourenwagen-WM evaluieren, ob diese Rennserie ein gutes Pflaster für die Zukunft sein könnte.

Letztere steht für Chevrolet vollkommen außer Frage. Die amtierenden Weltmeister arbeiten schon jetzt auf 2012 hin und bescheinigten ihren 1,6-Liter-Turbomotoren unlängst ein sehr gutes Zeugnis. Wie von den Regeln gestattet, wurden die Triebwerke der drei Werksautos vor Valencia durch frische Aggregate ersetzt. Im Anschluss an das Wochenende testet Chevrolet dann drei Tage in Spanien.

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