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WTCC: Zolder

Tarquinis Überraschungssieg

Drei Chevrolet-Piloten beißen sich in einem actiongeladenen Rennen die Zähne an Tarquini aus, der holt einen Überraschungssieg vor Menu.

Auch das zweite Rennen des Tages bot Aufregung pur, nachdem der Circuit Zolder zunächst eine recht statische Startphase erlebt hatte. Zur Rennmitte kannte die Spannung aber keine Grenzen mehr, denn an der Spitze kam es zwischen Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred) und Rob Huff (Chevrolet) zu einem engen Duell um die Führung. In Runde acht gipfelte dieser Zweikampf sogar in einer Kollision.

Huff hatte sich schon in Runde eins auf die zweite Position hinter Tarquini gesetzt und den Druck auf den Ex-Champion stets hochgehalten. Eine Möglichkeit, um am schnellen Italiener vorbeizugehen, gab es zunächst nicht - Tarquini wehrte sich mit fairen Mitteln und behielt Rang eins. In Runde acht fasste sich Huff nach der ersten Schikane allerdings ein Herz und zog neben den SEAT Leon TDI.

Tarquini und Huff im Zweikampf

In diesem Augenblick wurden die "alten Instinkte" des Routiniers geweckt und Tarquini drückte Huff auf der rechten Seite leicht ins Gras. Vor der zweiten Schikane wollte sich der Chevrolet-Fahrer wohl revanchieren, doch diese Aktion missglückte: Die beiden Streithähne kollidierten miteinander, wobei Huff kurz abhob und dann in der Schikane abkürzte. Der Schaden war allerdings bereits angerichtet.

Einer ersten Diagnose zufolge ging nämlich ein Element der Lenkung kaputt und Huff verlor drastisch an Geschwindigkeit - der mögliche zweite Sieg im zweiten Rennen war futsch. Tarquini nahm den Faden indes wieder auf, hielt seine weiteren Verfolger geschickt in Schach und sicherte sich nach 13 umkämpften Runden seinen ersten Saisonerfolg. Erstmals 2011 siegte kein Chevrolet-Vertreter.

Überhaupt schien das zweite Rennen für die Titelverteidiger unter keinem guten Stern zu stehen, denn Yvan Muller (Chevrolet) verlor seinen vierten Platz, weil er einen Schaden am Ölkühler zu vermelden hatte. Augenscheinlich war etwas Flüssigkeit auf die Reifen des Cruze gekommen, woraufhin Muller zweimal von der Strecke rutschte, ehe er sein Auto in der Boxengasse abstellte.

Dahlgren fährt erstmals für Volvo in die Punkte

Zwei von drei Werks-Chevrolet waren also vorzeitig aus dem Rennen um den Sieg und der Dritte im Bunde, Alain Menu, konnte Tarquini nicht in einen Fehler hetzen. Der Schweizer wurde hinter dem Italiener als Zweiter abgewinkt, Tiago Monteiro (Sunred) brachte einen starken dritten Platz über die Linie. Die große Überraschung aber war zweifelsohne Darryl O'Young (Bamboo) auf Rang vier.

Der chinesische Rennfahrer konnte im zweiten Rennen endlich an sein Tempo aus dem Freien Training anknüpfen und krönte sein Debütwochenende im Cruze mit dem ausgezeichneten vierten Platz und den Sieg bei den Privatiers. Michel Nykjaer (Sunred) zeigte ebenfalls ein tolles Rennen und wurde Fünfter vor Huff, der seinen waidwunden Chevrolet immerhin noch in die Punkte brachte.

Eben solche gab es erstmals auch für Robert Dahlgren (Polestar). Der Schwede kreuzte die Linie nach 13 Runden auf dem siebten Rang und holte sich damit seine ersten Zähler in der WTCC. Für den fünften Platz von Japan 2010 hatte er noch keine einstreichen dürfen - damals war Polestar außer Konkurrenz angetreten. Ein halbes Jahr später hat die Mannschaft auch dieses Ziel erreicht.

Dudukalo holt Zählbares, Huff bleibt WM-Spitzenreiter

Genau wie Aleksei Dudukalo (Lukoil-Sunred). Der russische Rennfahrer landete im zweiten Rennen von Belgien ebenfalls zum ersten Mal in den Punkterängen, indem er Lauf zwei direkt hinter Norbert Michelisz (Zengö) beendete. Javier Villa (Proteam) sicherte sich mit Rang zehn den letzten WM-Punkt des Tages, Mehdi Bennani (Proteam) und Franz Engstler (Engstler) gingen hingegen leer aus.

Eine Schrecksekunde gab es noch in der Schlussphase des Rennens: Yukinori Taniguchi (Bamboo) leistete sich im Hinterfeld einen Dreher und kam in Sektor zwei überaus ungünstig zum Stehen. Schlimmer noch: Der Japaner drehte seinen Chevrolet Cruze 1,6T just in dem Augenblick wieder in die richtige Fahrtrichtung, als die Spitze um die Ecke bog - glücklicherweise ohne Folgen.

Auswirkungen auf den Gesamtstand der WM hat das Zolder-Wochenende indes sehr wohl. Huff (70 Punkte) führt zwar weiterhin in der Fahrerwertung, hat aber nur noch einen Punkt Vorsprung auf Menu (69). Tarquini (51) liegt nun schon deutlich zurück und verdrängte Muller (48) von Rang drei. Neuer Fünfter ist Monteiro (31) vor Tom Coronel (30). Letzterer schrieb in Zolder einen "Nuller".

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