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Ludwig: "Coulthard echte Lachnummer"

Der dreimalige DTM-Champion sieht in der heutigen Serie eine Auto-, keine Fahrermeisterschaft und rechnet u.a. mit Ralf Schumacher ab.

Es ist eines der großen Rätsel der modernen DTM: Warum mühen sich Ex-Formel-1-Fahrer damit, Erfolge zu feiern, sobald sie ein Dach über dem Kopf haben? Oft heißt es, die spezifischen Eigenarten der Autos seien verantwortlich und würden jahrelange Gewöhnung erfordern. Für Klaus Ludwig mangelt es solchen Theorien an Substanz: "Das sind doch alles nur Ausflüchte", erklärt die Sportwagenlegende dem Express und macht eindeutig klar: "Ein Fahrer, der top ist, ist auch in der DTM top."

Haben sich also bisher nur – mit Verlaub – Flaschen in der DTM versucht? Ludwig rechnet ab mit jenen Stars, deren Glanz ermattete, allen voran mit Ralf Schumacher – bis zur vergangenen Saison noch Mercedes-Star und mit zwei Podestplätzen in fünf Jahren bzgl. Erfolgen eher zurückhaltend. "Ralf war für mich noch nie ein Hochbegabter, der hat seine Formel-1-Rennen nur dank des Vorteils durch BMW-Motor und Michelin-Reifen gewonnen", meint Ludwig. "Er ist nicht so einzustufen wie sein Bruder oder Sebastian Vettel."

Die würden auch in der DTM gewinnen, glaubt der 63jährige, der andere Neueinsteiger in Schutz nimmt: "Mika Häkkinen war schon über seinen Zenit. Jean Alesi hat überragende Rennen gezeigt, dann Pech mit seinem Team gehabt. Heinz-Harald Frentzen auch, er ist unter Wert geschlagen worden." Für den zweiten 2012 in den Ruhestand geschickten Ex-Formel-1-Piloten gibt es ein schonungsloses Ludwig-Urteil: "David Coulthard war eine echte Lachnummer", meint der Deutsche.

Er selbst ist mit drei Titeln in der alten DTM (1988 im Ford Sierra, 1992 und 1994 im Mercedes 190) auf der sicheren Seite. Von diesen Zeiten schwärmt er noch immer, allen voran von fahrbaren Untersätzen wie dem Zakspeed-Capri. "Ich war überrascht, wie gut diese Autos waren: Mehr PS als die DTM-Autos heute, keine elektronischen Fahrhilfen, reine Rennmaschinen", erinnert er an die goldenen Zeiten des deutschen Tourenwagen-Sports, die noch Raum für Glanzleistungen der Piloten ließen.

"Dagegen war mein Sierra hanebüchen schlecht. Da durften wir wenig dran verändern und haben trotzdem gewonnen", erinnert sich Ludwig und spricht von einer "Fahrermeisterschaft, nicht wie heute eine Automeisterschaft." Für die Boliden der neuen Generation spräche hingegen die Tatsache, dass mit ihnen ein Neueinsteiger wie BMW auf Anhieb siegen könnte. "Dennoch sind die Autos immer noch zu technisch. Es wäre wünschenswert, wenn die Aerodynamik noch mehr vereinfacht würde, dann wären zwanzig Autos innerhalb von zwei Zehnteln. Ich glaube, das würde weitere Hersteller anziehen."

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