
24h-Rennen Dubai | 12.01.2013
Black Falcon wiederholt Dubai-Erfolg
Black Falcon verteidigt den Sieg beim 24-Stunden-Rennen in Dubai. Baumann (BMW) im Pech; Nissan auf dem GT4-Podest.
Fotos: Creventic / 24hseries.com
Black Falcon bleibt in Dubai auf Erfolgskurs, die Konkurrenz legt zum Teil Bruchlandungen hin. Mit diesem Fazit endete die achte Auflage des 24-Stunden-Rennens von Dubai. Mit dem SLS AMG GT3 setzte sich das deutsch-arabische Team durch. Um 14:00 Uhr Ortszeit (11:00 Uhr MEZ) jubelte Khaled Al Qubaisi bei der Zieldurchfahrt. Seine Teamkollegen Jeroen Bleekemolen, Sean Edwards und Bernd Schneider hatten den Mercedes zuvor in eine ideale Ausgangsposition gebracht.
Black Falcon war geduldig in das Rennen gestartet. Während sich in den ersten zwölf Stunden viele Teams einen harten Kampf um die Spitze lieferten, hielt sich Black Falcon vornehm zurück und blieben dezent in Schlagdistanz. Diese Taktik zahlte sich aus: Bereits früh schied der anfangs führende Attempto-Porsche aus, anschließend bekamen Schubert-BMW und der phasenweise sehr schnelle Aston Martin Vantage von Craft große Probleme.
Zunächst erwischte es den BMW Z4 von Al Faisal, Bin Laden, Schwager, Baumann und Adorf. Der junge Österreicher Dominik Baumann wurde am Ende einer der zahlreichen "Code 60"-Phasen (in denen alle Fahrzeuge auf 60 km/h eingebremst werden) von einem Konkurrenten torpediert. "Der Ferrari kam aus dem Nichts. Der dachte wohl, es wäre schon wieder freigegeben und hat Vollgas gegeben. Ich war am Wedeln, um die Reifen anzuwärmen. Da hat er mich vorn erwischt", so Baumann.
Die anschließende Reparatur dauerte lang, das Fahrzeug fiel weit zurück. Wenig später musste das Auto mit einem Krümmerbruch endgültig abgestellt werden. Im Schwesterauto (Müller, Müller, Hürtgen, Bin Laden und Al Faisal) lief es zu diesem Zeitpunkt besser. Zwar hatte man Pech und musste unter Grün zum extrem langen Tankstopp, aber die verlorenen zwei Runden holte sich das Team zurück. Hürtgen übernahm die Spitze, musste diese aber am frühen Morgen wegen Reifenproblemen wieder abgeben.
Als sich der letzte verbliebene Z4 wieder an die Spitze arbeiten wollte, kam das Ende: Der Öldruck sackte in den Keller, man stellte den Wagen ab. Auch der zwischenzeitlich führende Stadler-Porsche und der schnelle McLaren von Lapidus hatten am Vormittag nichts mehr mit der Entscheidung zu tun. Unterdessen lief beim Black Falcon SLS mit der Startnummer 1 alles nach Wunsch. Bereits drei Stunden vor dem Ende des Rennens konnte man in den "Cruise Mode" schalten und sicher ins Ziel fahren.
"Das ist noch besser als letztes Jahr", sagt Sean Edwards. "Nachdem wir an unserem Auto einen Totalschaden hatten, haben unsere Jungs drei Tage lang hart gearbeitet. Das hat sich ausgezahlt. Jetzt gibt es die Belohnung." Zur Erklärung: Khaled Al Qubaisi hatte den SLS im Training zu Schrott gefahren, anschließend kurzerhand das baugleiche Fahrzeug eines anderen Teams gekauft, um gemeinsam mit Back Falcon weitermachen zu können ...
Hinter den neuen und alten Dubai-Siegern kam der AF Corse Ferrari von Carvalho, Case, Cioci und Salo ins Ziel, Rang drei sicherte sich der Aston Martin von Craft, in dem unter anderem die beiden Werksfahrer Stefan Mücke und Darren Turner zum Einsatz kamen. Das beste Amateurauto der großen A6-Klasse (GT3-Fahrzeuge) war der Porsche von FachAutoTech auf Gesamtrang vier. Die eigene Klasse für Porsche 997 entschied das Team Crubile für sich.
In der SP3-Kategorie (GT4-Autos) lagen zunächst die beiden Nissan 370Z in Front, doch die hatten viel Pech: Zuerst fielen beide Autos in den "Code 60"-Phasen zurück, anschließend kam es zu Unfällen. Das Fahrzeug des deutschen Rookies Peter Pyzera erwischte es am schlimmsten, Ringspezialistin Sabine Schmitz setzte es rückwärts in die Barrieren. Die Reparatur dauerte sehr lang, sodass man aussichtslos zurückfiel. Später musste überdies das Differenzial getauscht werden.
Das Schwesterauto, unter anderem mit Roman Rusinov und Lucas Ordonez, hatte zwischendurch einen heftigen Schaden an der Front erlitten, nachdem der Belgier Wolfgang Reip einem auf der Strecke liegenden Rad eines Konkurrenten nicht ausweichen konnte. Die Nissan-Mannschaft brachte den 370Z jedoch schnell wieder zurück. Man ergatterte Klassenrang zwei hinter dem Lotus Evora von Cor Euser. In der Klasse A3T siegten die "Racing Divas" – fünf Niederländerinnen in einem BMW 320D von Schubert.