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Motorsport: News

Die Zeit drängt…

Toyota hat sich an ACO und FIA gewandt, um eine Neueinstufung der Antriebsvarianten Benzin und Diesel zu erwirken, noch vor dem Le Mans-Test.

Mit einem deutlich formulierten Appell hat sich Toyota nach dem WEC-Lauf in Spa-Francorchamps an die Verantwortlichen bei ACO und FIA gewandt. Aus Sicht der Japaner hatte das Sechs-Stunden-Rennen in Belgien deutlich gemacht, dass Audi durch deren Antriebskonzept (Dieselmotor) einen Vorteil im Wettbewerb habe. Laut Schätzungen von Toyota haben die Ingolstädter beim aktuellen R18 e-tron quattro im Vergleich zum 2013er-Toyota TS030 Hybrid einen Leistungsvorteil von 60 bis 100 PS.

"Man muss sicherstellen, dass die Vor- und Nachteile der verschiedenen Konzepte so ausbalanciert sind, sodass man einen fairen Wettbewerb gewährleisten kann", argumentiert TMG-Technikchef Pascal Vasselon.

"Es ist nicht zu unterschätzen, wie schwierig das für FIA und ACO ist. Aber jetzt ist eine Anpassung erforderlich. Wir haben vollstes Vertrauen und ACO und FIA, dass die richtigen Entscheidungen getroffen werden." Die große Frage ist, wann diese Entscheidungen getroffen werden.

Seit dem Rennen in Spa ist erst einmal gar nichts passiert. Ursprünglich hätte die Langstrecken-Kommission der FIA genau zehn Tage nach dem WEC-Lauf in Spa zusammenkommen und die Einstufungen überprüfen sollen. Dies ist offenbar aber nicht passiert.

Aus Reihen der Regelhüter heißt es, dass ein "entsprechendes Prozedere in Gang" sei. Allerdings drängt die Zeit. In genau elf Tagen gehen die Fahrzeuge beim wichtigen Vortest in Le Mans auf die Strecke. Bis dorthin sollten alle Voraussetzungen geklärt sein.

Es kann nicht im Interesse von Toyota oder Audi sein, dass eine Entscheidung über eine möglicherweise veränderte Einstufung erst wenige Tage vor dem Testtag in Le Mans festgezurrt wird - oder sogar erst zwischen Vortest und Le-Mans-Woche.

Ausgeschlossen ist dies aber keineswegs. Im Reglement heißt es (Artikel 17, Sportliches Regelwerk der WEC), dass die Langstrecken-Kommission jederzeit Anpassungen vornehmen darf, um den Unterschied zwischen den beiden Technologien auf höchstens zwei Prozent zu begrenzen.

Die beiden Hersteller akzeptieren diese Bedingungen, interpretieren allerdings womöglich die Formulierungen aus dem Regelwerk unterschiedlich. Es heißt: "Als Referenz dient die durchschnittliche Rundenzeit des jeweils schnellsten Fahrzeuges einer jeden Technologie. Die Durchschnittszeit wird aus den besten 20 Prozent aller Rennrunden errechnet."

Beispiel: Das Siegerauto von Lotterer/Fässler/Treluyer (Audi) legte in Spa 168 Runden zurück. Somit wird der Durchschnitt aus den 34 besten Rundenzeiten als Grundlage genommen. Ergebnis: Audi war nicht um zwei Prozent schneller als Toyota.

Im Regelwerk heißt es, dass das Fahrzeug der (vermeintlich) langsameren Technologie bei zwei Rennen eingesetzt worden sein muss, außerdem diese Rennen innerhalb der Wertung beendet haben soll. Ist dies der Fall? Toyota brachte den 2013er-Wagen erst in Spa-Francorchamps auf die Bahn. Ins Ziel kam man nicht. Man fiel nach 99 Runden aus und steht im offiziellen Ergebnis als "not classified" (nicht gewertet). Aber: Der Antriebsstrang ist der gleiche wie 2012. Somit gibt es bezüglich der Einstufung der Technologie sehr wohl einen relevanten Datensatz.

Aber es gibt einen anderen Ansatz. Die Langstrecken-Kommission darf jederzeit Veränderungen in den Einstufungen vornehmen, wenn der Eindruck entsteht, dass Diesel und Benziner nicht auf einem Niveau agieren können. Darauf hofft Toyota.

ACO und FIA haben bislang nicht klar geäußert, dass man nichts tun werde. Dies könnte bedeuten, dass man sich derzeit zumindest ernsthafte Gedanken über eine veränderte Einstufung macht.

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