MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Formel 1: News

„Die Fahrer können sich freuen“

Die Hoffnung, mit Mercedes Weltmeister zu werden hat Niki Lauda abgeschrieben, jedoch möchte er sich nicht kampflos geschlagen geben.

Den Weltmeistertitel hat Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda für seine Mannschaft abgeschrieben. Die 48 Punkte von Lewis Hamilton auf Sebastian Vettel in der Fahrer- sowie die 69 Zähler Rückstand auf Red Bull Racing in der Teamwertung sind eine Ansage. Dazu analysiert der 64-Jährige gegenüber auto motor und sport: "RBR ist im Gesamtpaket besser. Sie haben Strecken, wo sie alles gewinnen und welche, wo sie gegen uns ihre Aerodynamikvorteile nicht so ausspielen können, aber trotzdem dicht hinten dran sind."

Bei seinen Silberpfeilen macht der Österreicher "noch größere Schwankungen" aus. "Wir müssen auf den Rennstrecken zubeißen, wo RBR nicht ganz so gut ist. Davon wird alles abhängen. Wie viele Strecken im Restprogramm passen Red Bull Racing und wie viele nicht? Vielleicht liegen Spa und Monza nicht auf ihrer Welle, aber dann werden ihre Hausstrecken wieder kommen", prophezeit er.

Doch nicht nur Mercedes möchte sich an RBR herankämpfen, auch Ferrari (3./194 Punkte) und Lotus (4./183Punkte) mischen als ernstzunehmende Konkurrenten in der Teamwertung mit. Lauda sieht darin keinen Nachteil für sein Team. "Was die Konstrukteurs-Meisterschaft angeht", behauptet er, sei es "ein Vorteil". "Ferrari und Lotus wechseln sich ab. Wir sind mit unseren beiden Topfahrern konstant vorne dabei."

Zuletzt äußerte sich RBR-Motorsportkonsulent Helmut Marko, Mercedes setze im Saisonendspurt alles auf Hamilton und mache Rosberg zu dessen Gehilfen, um noch ein Wort um die Titelentscheidung mitreden zu können. Dem schiebt Lauda - wie bereits Ende Juni in einem Statement - zumindest vorerst den Riegel vor. "Bei uns gibt es eine klare Ansage: Jeder kann machen, was er will. In der Situation entscheiden zu müssen, sind wir noch bei weitem nicht." Man könne es "noch offen lassen", so Lauda, bis es die Situation zu einem späteren Zeitpunkt möglicherweise erfordert.

Angesprochen auf die Turbo-Ära ab der kommenden Saison lässt Lauda kein gutes Haar an den Motoren, die während seiner aktiven Zeit zum Einsatz kamen. Das habe ihm "überhaupt nicht" gefallen, sagt Lauda, "weil ich im Training einen Motor mit 1.200 PS fahren musste, der dann im Rennen nur noch 600 PS hatte". Darüber müssen sich die aktuellen Piloten jedoch keinen Kopf machen. "Das wird in Zukunft nicht mehr so sein. Die neuen Motoren werden im Training etwas mehr PS als im Rennen haben, dafür werden sich die Turbomotoren viel besser fahren lassen. Die Fahrer können sich freuen", sagt er.

Eine entscheidende Frage wird sein, wie Pirelli die Reifen gestalten wird: Breitere Reifen oder größerer Durchmesser? Für Lauda "eine ganz entscheidende Frage": "Charlie Whiting hat an alle Teams geschrieben, dass Pirelli beides will: Größere Durchmesser und breitere Reifen. So wie ich das verstehe, wird das jetzt von der FIA allein entscheiden. Die Teams da zu involvieren, halte ich für sinnlos, weil eh nichts dabei rauskommt", betont er und schiebt eine Warnung voraus.

"Wenn wir da Pirelli nicht lückenlos die Daten über die Motoren und Autos liefern, dürfen wir uns nicht wundern, wenn wir nächstes Jahr in Melbourne wieder dastehen und über die Reifen schimpfen. Das darf nicht noch einmal passieren. Pirelli soll ohne Einfluss der Teams festlegen, wie die nächstjährigen Reifen auszusehen haben. Sonst kann man ihnen keinen Vorwurf machen, wenn wir wieder in Probleme rutschen. Gerade mit den neuen Autos und Motoren ist es wichtig, dass wir stabile Reifen haben. Nur so können wir vernünftig testen", fordert der Österreicher.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Beim Saisonauftakt im Oulton Park ereignet sich nach dem Start ein Unfall mit elf Fahrern - Zwei Fahrer verlieren ihr Leben, ein weiterer erleidet schwere Verletzungen

Zwischen Fortschritt und Nostalgie

Die V10-Debatte aus Fahrersicht

Die Gespräche über eine Rückkehr der Formel 1 zu V10-Motoren ebben nicht ab - Für einige Fahrer geht es dabei vor allem um leichtere und agilere Rennwagen

Rallycross Wachauring: Bericht

Harte Zweikämpfe

Mit hochklassigen Rennen ging das AV-NÖ Rallycross von Melk über die Bühne. Dank der harten internationalen Konkurrenz der FIA Zentraleuropa-Meisterschaft hatten es die Österreicher schwer, Gerald Woldrich holte dennoch einen umjubelten Heimsieg.

DTM-Auftakt in Oschersleben

Hintergründe, Analyse, große Galerie

Auer und Güven siegten am ersten DTM-Rennwochenende – so weit bekannt. Was hinter den Kulissen passiert ist, beleuchten wir bei motorline.cc genau.

ÖMVC-Präsident Ing. Robert Krickl veranstaltete Testtag

Oldtimer Rallye Akademie zum Saisonauftakt

Als Warm-up für die kommende Saison wurde wieder zur Oldtimer Rallye Akademie gerufen. Theorie und Praxis standen am 26. April in Brunn am Gebirge gleichermaßen im Fokus.

Ferrari-Zirkus in Miami

Positionschaos statt Angriff nach vorn

Ferrari hat in der Formel 1 wieder einmal die Lacher auf seiner Seite - Statt Kimi Antonelli anzugreifen, wird über die teaminterne Reihenfolge debattiert