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Formel 1: News

Sesselhocker Jean Todt

Die Mitglieder des Automobil-Weltverbands haben den einzigen Kandidaten Jean Todt einstimmig in seinem Amt als FIA-Präsident bestätigt.

Jean Todt ist für weitere vier Jahre als Präsident des Automobil-Weltverbands (FIA) tätig. Das ist das Ergebnis der Wahlen vom Freitag. Das in Paris tagende Gremium wählte den Franzosen einstimmig erneut ins Amt. Es ist bereits Todt zweite Amtszeit, nachdem er 2009 die Nachfolge von Max Mosley angetreten hat. Damals setzte er sich gegen Ari Vatanen durch, dieses Mal hatte Todt keinen Gegenkandidaten.

Zumindest nicht bei der Wahl am 6. Dezember 2013. Zuvor hatte sich allerdings David Ward ebenfalls um das Präsidenten-Amt beworben, hatte jedoch nicht die erforderliche Unterstützung gefunden. Oder wie es Ward selbst formuliert: "Es hat sich herausgestellt, dass ich nicht dazu in der Lage war, genügend Stimmen der regionalen Vizepräsidenten zu bekommen, um mich rechtmäßig zur Wahl stellen zu können."

So blieb dem Briten letztendlich nur die Rolle des Zuschauers. Ward zeigt sich aber fairer Verlierer, wenngleich er dabei auch eine Spitze setzt: "Ich möchte Jean Todt zu seiner zweiten Amtszeit gratulieren - konkurrenzlos, aber nicht unumstritten." Das Bewerbungssystem der FIA mache es jedem Kandidaten schwer, die Anforderungen zu erfüllen, was Ward als "undemokratisch" bezeichnet hat.

Todt schoss bei seiner Antrittsrede als frisch im Amt bestätigter FIA-Präsident umgehend zurück und verurteilte die "unverantwortliche Attacke" auf den Automobil-Weltverband, wie er es nennt, scharf. "Die Einheit der FIA-Familie ist ein wertvolles Gut, das wir schützen müssen", so Todt. "Das ist ein grundlegender Wert, den wir respektieren und verteidigen müssen. Das ist eine Aufgabe für alle von uns."

"Ich habe nichts gegen Konkurrenz", meint der Franzose. "Ganz im Gegenteil: Das war schon immer ein Teil meines Berufslebens. Es ist vollkommen legitim, dass es das auch in einer demokratischen Wahl wie der im Automobil-Weltverband gibt. Konkurrenz ist gut für das Geschäft, denn sie zwingt dich dazu, dein Bestes zu geben. Aus diesem Grund", sagt Todt, "begrüße ich eine gesunde Diskussion."

"Diese Diskussion sollte sich aber auf Ideen konzentrieren, nicht auf Individuen. Es sollte eine Organisation voranbringen und nicht erniedrigen. Es sollte eine Organisation stärken, nicht schwächen. Und vor allem sollte eine solche Diskussion auf Wahrheit, Aufrichtigkeit und Integrität basieren", meint Todt. Er bedauere daher, dass es zuletzt etwas Missstimmung gegeben habe.

Unterstellungen, die jeglicher Grundlage entbehrt hätten, hätten ein schlechtes Licht auf die FIA geworfen, sagt Todt. "Viel schlimmer noch: Die Medien wurden dazu benutzt, um diese falschen Behauptungen zu verbreiten, die eigentlich nur der FIA-Familie Schaden zufügen konnten." Er habe sich daher entschlossen, nicht in der Öffentlichkeit auf diese "unverantwortliche Attacke" zu reagieren.

Eine mediale Schlammschlacht, so Todt weiter, "hätte nur unserer Organisation geschadet". Er sei vielmehr mit der Wahrheit auf die einzelnen Verbände zugegangen. Und das offenbar mit Erfolg. "Wir haben eine Kampagne geführt, die auf Ehrlichkeit und Ideen für die Zukunft basierte. Ihr (die Abstimmenden; Anm. d. Red.) habt das verstanden und unterstützt. Und dafür danke ich Euch von Herzen."

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