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GP2: Barcelona

Robin Frijns schafft ersten Saisonsieg für das Hilmer-Team

Robin Frijns gewinnt das GP-2 Rennen in Barcelona vor Felipe Nasr und Jolyon Palmer. Der Österreicher Rene Binder schaffte es nur auf den 20. Platz.

Sauber-Testfahrer Robin Frijns fuhr ein perfektes Rennen und feierte seinen ersten Sieg in der GP2. Damit sorgte der amtierende Meister der Renault-World-Series für den ersten großen Triumph für das Hilmer-Motorsport-Team, das erst seit dieser Saison in der Nachwuchsserie engagiert ist.

In einem spannenden Rennen über 37 Runden setzte sich Frijns gegen die beiden Carlin-Piloten Felipe Nasr und Jolyon Palmer durch. Jon Lancaster, der erst in Spanien in den zweiten Hilmer-Boliden gestiegen ist, komplettierte als Vierter das starke Teamergerbnis für das deutsche Team. Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn war in der Boxengasse die erste Gratulantin.
Für die weiteren deutschsprachigen Fahrer war es ein enttäuschendes Rennen, denn keiner holte Punkte. Der Deutsche Daniel Abt (ART) wurde Elfter und der Österreicher Rene Binder (Lazarus) 20. Die beiden Schweizer Fabio Leimer (Racing Engineering) und Simon Trummer (Rappax) kamen als 18. und 19. ins Ziel. Trummer fuhr am Ende noch die schnellste Rennrunde.

Doch der Reihe nach: In der ersten Startreihe glänzten die beiden gelben DAMS-Autos von Marcus Ericsson und Stephane Richelmi in der spanischen Sonne. Ericsson kam beim Start perfekt weg und übernahm die Führung. Dagegen zuckte der Bolide von seinem Teamkollegen daneben und Richelmi verlor einige Plätze. Auch Nasr kam von Position drei schlecht weg und verlor auf dem langen Weg bis zur ersten Kurve einige Meter. Es flogen im Mittelfeld auch einige Teile durch die Luft, doch es gab keinen großen Unfall.

Leimer war beim Sprint zu Kurve eins in eine leichte Berührung verwickelt. In Kurve eins musste der Schweizer den Weg über die asphaltierte Auslaufzone nehmen. Es kam für ihn aber noch schlimmer: Am Ende der ersten Runde musste Leimer an die Box und er holte sich neue Reifen ab. Die Reihenfolge am Ende von Umlauf eins lautete: Ericsson, Stefano Coletti (Rappax), Nasr, Richelmi, Sam Bird (Russian-Time) und Frijns. Abt war Zehnter. Dagegen mussten neben Leimer auch Binder und James Calado (ART) in Runde eins an die Box. Der Österreicher konnte nach einem langen Stopp weiterfahren, während Calado aussteigen musste.
Nach der hektischen Anfangsphase beruhigte sich das Feld. Da es in der GP2 kein DRS oder KERS gibt, entwickelte sich auf dem Circuit de Catalunya die bekannte Prozession. Bei den Reifen war alles klar: Die meisten Fahrer waren mit der weichen Mischung von Pirelli, die gelb markiert ist, gestartet. In der vierten Runde ereignete sich am Ende der Gegengeraden ein heftiger Unfall. Nathanael Berthon (Trident) versuchte einen Gegner zu überholen, wurde abgeblockt und verpasste den Bremspunkt deutlich. Er stieg über die Hecks von Sergio Canamasas (Caterham) und Tom Dillman (Russian-Time) auf und flog über die beiden Autos hinweg.
Canamasas und Berthon konnten ihren Wracks unverletzt entsteigen. Das Safety-Car war nicht nötig. Bereits zu Beginn der sechsten Runde bogen einige Fahrer, die auf der weichen Mischung (gelb) gestartet waren, an die Box und holten sich den harten Gummi (orange) ab. Nach und nach kamen die Fahrer an die Box und absolvierten ihren Pflichtboxenstopp. Pech hatte Ericsson. In der elften Runde wurde der Schwede in der engen Schikane vor der letzten Kurve von anderen Fahrern eingeklemmt. Es kam zu einer heftigen Berührung mit Bird.

Ericsson rollte mit einem Folgeschaden aus. Eine Durchfahrtsstrafe gab es für Jake Rosenzweig (Addax), denn er war in der Box zu schnell. Johnny Cecotto (Arden), Dillmann und Mitch Evans (Arden) waren auf einer anderen Strategie unterwegs und zögerten ihren Boxenstopp lange hinaus. Cecotto und Evans blieben am längsten draußen. Sie hatten nach 22 Runden einen Vorsprung von 16 beziehungsweise 20 Sekunden auf das große Verfolgerfeld. Frijns, Palmer, Bird Coletti, Alexander Rossi (Caterham) und Nasr bildeten eine große Kampfgruppe.

Es wurde hart gekämpft. So kam es zu einer Berührung zwischen Dillmann und Richelmi. Beide rutschten ins Kiesbett, konnten aber weiterfahren. Davon profitierte Leimer, der beide überholen konnte und seine Aufholjagd vom Ende des Feldes fortsetzte. Die Rennleitung untersuchte die Kollision zwischen Dillmann und Richelmi. Richelmi lag in Kurve vier innen und drückte seinen Konkurrenten hinaus. Dafür erhielt Richelmi eine Durchfahrtsstrafe.

Zehn Runden vor dem Ende kam schließlich Cecotto und an die Box und tauschte seine harten Reifen gegen die weiche Mischung. Evens steuerte einen Umlauf später seine Mechaniker an. Dadurch hatten alle Fahrer ihren Pflichtboxenstopp absolviert. In Führung lag Frijns vor Palmer, Coletti und Nasr. Diese fünf Fahrer lagen innerhalb von 2,5 Sekunden. Bis zur Ziellinie wurde hart um die Positionen gekämpft.
Vier Runden vor dem Ziel drückte Palmer Bird zwischen Kurve vier und fünf ins Kiesbett. Die Rennleitung untersuchte auch diesen Zwischenfall. Zudem gab es eine Berührung zwischen Nasr und Palmer, wobei Nasr seinen Teamkollegen für Platz zwei überholen konnte. An der Spitze machte Frijns alles klar. Er konnte sich ein kleines Polster von knapp zwei Sekunden auf die Verfolger herausfahren und diesen Vorsprung bis ins Ziel verwalten. Es war der erste GP2-Triumph für den Niederländer und der erste Sieg für Hilmer-Motorsport.

Dahinter wurde bis zur Ziellinie um die restlichen Plätze gekämpft. Nasr setzte sich in der Schlussphase noch ab und wurde souverän Zweiter. Palmer wurde dagegen immer langsamer und und konnte noch knapp den dritten Platz gegen Lancaster, Coletti und Dilmann verteidigen. Für Hilmer-Motorsport war es das beste Wochenende in der noch jungen GP2-Karriere, denn Lancaster sorgte mit Platz vier für ein weiteres starkes Ergebnis. Lancaster stieg erst an diesem Wochenende in die GP2 ein und zeigte sofort sein Talent.
Hinter dieser Spitzengruppe kam Rossi als Siebter ins Ziel. Damit wird der US-Amerikaner das Sprintrennen von Startplatz zwei in Angriff nehmen. Den wichtigen achten Platz und somit die Pole-Position für den Sprint sicherte sich Kevin Ceccon (Trident). Die letzten Punkte nahmen Cecotto und Rio Haryanto (Addax) mit. Abt ging als Elfter knapp leer aus. Rookie Evans konnte nach der zwischenzeitlichen Führung als Zwölfter auch kein zählbares Resultat mitnehmen. Leimer konnte ebenfalls kein Kapital aus seiner Aufholjagd schlagen.

Da der Stopp in Runde eins nicht als Pflichtboxenstopp zählte, musste der Schweizer im Verlaufe des Rennens erneut die Box ansteuern. Das warf ihn auf Position 18 zurück. Der Österreicher Binder kam mit einer Runde Rückstand als 20. ins Ziel. In der Meisterschaft führt weiterhin Coletti. Sein Vorsprung auf Nasr beträgt acht Zähler.

Update

Im Anschluss an das turbulente Hauptrennen der GP2 in Barcelona verhängte die Rennleitung einige Strafen, die sich auch auf das Rennergebnis auswirkte. Jolyon Palmer (Carlin) erhielt eine Durchfahrtsstrafe, die in eine Zeitstrafe von 20 Sekunden umgewandelt wurde.

Damit fiel Palmer vom dritten auf den zehnten Platz zurück. Durch diese Strafe rutschte Jon Lancaster auf den letzten Podestplatz vor. Dadurch wurde die Freude für das Hilmer-Team noch größer, denn beide Fahrer durften schließlich einen Pokal mitnehmen. Robin Frijns hatte das Rennen gewonnen.

Palmer erhielt die Strafe, weil er in der Schussphase seinen britischen Landsmann Sam Bird (Russian-Time) von der Strecke gedrängt hatte. Bird bekam aber ebenfalls eine Strafe, weil er eine Kollision mit Pole-Setter Marcus Ericsson (DAMS) ausgelöst hatte.

Deshalb musste der Schwede aufgeben. Bird wird in der Startaufstellung für das Sprintrennen um fünf Plätze zurückversetzt. Nathanael Berthon (Trident) wird ebenfalls um zehn Plätze zurückversetzt, weil er in Kurve zehn einen spektakulären Unfall mit Sergio Canamasas (Caterham) und Tom Dillmann (Russian-Time) ausgelöst hat. Canamasas schied deshalb aus.

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