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Motorsport: News

Glück im Unglück

Takuma Sato erzählt, wie es zum Horrorcrash mit Dario Franchitti am Stadtkurs von Houston kam, bei dem auch Zuschauer verletzt wurden.

Es war der ultraschnelle und langgezogene Rechtsknick im Bereich von Kurve 5. Takuma Sato geriet in seinem Foyt-Honda auf den Reifenabrieb und musste sein Tempo verlangsamen. Der 36-jährige Japaner verlor dabei einige Positionen, bevor es zu einem wahren Horrorcrash kam: Dario Franchitti konnte nicht mehr ausweichen und fuhr auf Sato auf: Sein Ganassi-Honda stieg dabei auf und krachte heftig in den Fangzaun. Ernesto Viso (Andretti-Chevrolet) traf anschließend noch den austrudelnden Sato-Dallara.

"In der letzten Runde kam ich auf den Abrieb, streifte die Mauer und verlor viel Schwung", schilderte Sato den Unfallhergang nach dem Rennen. "Ein paar Autos überholten mich, als ich neben der Ideallinie fuhr. In der langgezogenen Rechtskurve 5 kam ich dann ins Übersteuern und Dario krachte in mich hinein. Das ist alles sehr schade und ich hoffe nur, dass es Dario gut geht." Der vierfache IndyCar-Champion brach sich beim Einschlag einen Rückenwirbel und den rechten Knöchel.

Visos Schilderung klang ganz ähnlich: "Direkt vor mir gab es einen Unfall, dem ich nicht ausweichen konnte. Dario und Takuma gerieten zusammen und ich konnte nichts machen." Während Sato und Viso unverletzt blieben, befindet sich Franchitti derzeit in einem nahegelegenen Krankenhaus in Houston. Der Schotte war nach Auskunft der Rennleitung zu jedem Zeitpunkt bei Bewusstsein und ansprechbar. Ein Sicherheitsteam der IndyCars befreite ihn aus dem Cockpit.

Nach aktuellem Stand wurden 13 Zuschauer und ein Streckenposten durch herumfliegende Trümmerteile verletzt. Zwei Fans wurden ebenfalls ins Krankenhaus gebracht, über die Schwere der Verletzungen gibt es noch keine offiziellen Aussagen. Trotz seiner schweren Verletzungen muss Franchitti nach den Angaben von IndyCar-Rennarzt Dr. Michael Olinger nicht operiert werden. Wann der Schotte das Krankenhaus verlassen kann, ist noch unklar.

Es waren Bilder, die die Erinnerung an vergangene schwere IndyCar-Unfälle aufkommen ließen. Zum Beispiel an den tödlichen Crash von Jeff Krosnoff in Toronto 1996 oder zuletzt Dan Wheldon in Las Vegas 2011. "Bei diesem Anblick schoss mir sofort das Vegas-Szenario durch den Kopf", sagte etwa Franchittis Teamkollege Scott Dixon nach dem Rennen. "Ich kam um die Kurve herum und konnte nicht durchfahren, weil alles voller Trümmerteile war. Es war zwar nicht so heftig wie 2011, aber nachdem ich das Video gesehen habe, bin ich schockiert.

Vor allem die kritische und extrem gefährliche Tatsache, dass der Franchitti-Honda in die Luft aufstieg, blieb auch Rennsieger Will Power (Penske-Chevrolet) nicht verborgen: "Ich habe nur gesehen, wie Dario in diesem Trümmerfeld saß und das hat mich in der Tat an Vegas erinnert. So etwas will ich nicht mehr mitansehen müssen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Autos am Boden bleiben." Es war das erste Mal, dass das zu Saisonbeginn 2012 eingeführte neue Dallara-Chassis den Bodenkontakt verlor.

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