
Motorrad-WM: Barcelona | 16.06.2013
Lorenzo in Barcelona siegreich
Weltmeister Jorge Lorenzo gewinnt in Barcelona und wiederholt damit seinen Sieg aus dem Vorjahr. Moto2 & Moto3: Siege für Espargaro und Salom.
Foto: Bridgestone
Weltmeister Jorge Lorenzo besiegt auch in Barcelona das Honda-Duo und feiert einen umjubelten Heimsieg. Der Yamaha-Werksfahrer setzte sich beim Start durch und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Es war sein dritter Saisonsieg und nach Mugello sein zweiter in Folge.
Dani Pedrosa und Marc Marquez lieferten sich in der Schlussphase ein elektrisierendes Duell um den zweiten Platz, bei dem es auch zu einer Berührung kam.
Die Routine setzte sich schließlich durch und Pedrosa wurde vor Marquez Zweiter. Dadurch verteidigte Pedrosa seine WM-Führung, aber Lorenzo hat bis auf sieben Punkte aufgeschlossen. Marquez liegt 30 Zähler zurück auf Platz drei.
"Ich hatte erwartet, dass Dani das Rennen gewinnen würde, aber mit meinem Tempo und meiner Konzentration habe ich es geschafft", jubelt Lorenzo. "Vor meinen Leuten, meinen Freunden und meiner Familie zu gewinnen ist unglaublich. Ich möchte diese Momente genießen, die man nur schwer erreicht."
Superstar Valentino Rossi (Yamaha) konnte das Tempo der drei Spanier nicht mitgehen und wurde Vierter. Stefan Bradl (LCR-Honda) sammelte als Fünfter wichtige WM-Punkte. Pech hatten Cal Crutchlow (Tech-3-Yamah) und Nicky Hayden (Ducati), die beide durch Sturz ausfielen. In der spanischen Hitze schieden insgesamt acht Fahrer aus. Die Bedingungen waren nicht einfach.
Die Reifenwahl war vor dem Rennen knifflig. Schließlich entschieden sich alle Fahrer mit Ausnahme von Aleix Espargaro (Aspar) für den harten Vorderreifen. Alle Prototypen wählten den weichen Hinterreifen. Bei den CRT-Fahrer nahmen einige den weichen Hinterreifen, andere die harte Mischung mit.
Beim Start wurden um 14:00 Uhr 53 Grad Asphalttemperatur gemessen. 91.000 Fans hatten sich auf den Tribünen eingefunden, um die spanischen Festspiele zu zelebrieren. Beim Start zum Rennen über 25 Runden gewann Lorenzo das Sprintduell zur ersten Kurve gegen Pedrosa.
Hinter den beiden reihte sich Marquez, der von Startplatz sechs kam, als Dritter ein. Dahinter folgten Crutchlow und Rossi. Bradl hatte sich als Neunter einsortiert. Am Ende der Gegengeraden versuchte Alvaro Bautista (Gresini-Honda) für Kurve zehn ein Überholmanöver an Rossi, doch der Spanier rutschte aus und lag auf der Nase. Michele Pirro (Pramac-Ducati) musste ausweichen und pflügte durchs Kiesbett. Dadurch fiel der Italiener ans Ende des Felde zurück.
In den ersten Runden fielen die restlichen Ducati-Fahrer zurück. Bradl arbeitete sich an den italienischen Motorrädern vorbei und lag nach zwei Runden auf Platz sechs. Die ersten fünf Fahrer konnten sich mittlerweile absetzen. An der Spitze behauptete Lorenzo die Führung vor dem Honda-Duo. Bradl konnte das Tempo der Top 5 nicht gehen und musste nach hinten gegen die beiden Ducati-Werksfahrer verteidigen.
In der fünften Runde verabschiedete sich Crutchlow in Kurve sieben aus dem Rennen. Das Vorderrad rutschte in der Linkskurve weg und der Brite lag im Kiesbett. Enttäuscht schob Crutchlow seine zerbeulte Yamaha weg. Wenige Augenblicke später rutschte Hayden in Kurve zehn aus und ärgerte sich über seinen Fehler. Er hatte zuvor Bradl überholt. Der Deutsche profitierte von den beiden Ausfällen und übernahm in Runde sechs Platz fünf. Auch Andrea Iannone (Parmac-Ducati) war in der vierten Runde auf Rang neun liegend in Kurve zehn gestürzt.
Im ersten Renndrittel lösten sich die drei Spanier Lorenzo/Pedrosa/Marquez von Rossi. Der Italiener konnte das Tempo nicht halten und fuhr einsam auf Rang vier. Die drei Spanier spulten souverän ihre Runden ab, hielten den Reifenverschleiß im Auge und bereiteten sich auf die Schlussphase vor. Lorenzo führte die ganze Zeit, während speziell Marquez als Dritter seine beiden Vorderleute genau beobachten konnte.
Acht Runden vor dem Ende zog Lorenzo das Tempo an und nahm dem Honda-Duo wenige Zehntel ab. Langsam baute sich der Weltmeister ein kleines Polster auf. Es war ein Abziehbild des Mugello-Rennens vor zwei Wochen. Gleichzeitig begann Marquez Druck auf Pedrosa auszuüben. Lorenzos Polster wuchs mit jedem Sektor minimal an. Wie ein Uhrwerk spulte der Mallorquiner seine Runden perfekt ab.
Marquez suchte einen Weg an Pedrosa vorbei und übte großen Druck aus. In der vorletzten Runde nahm Marquez aus der langgezogenen dritten Kurve viel Schwung mit und deutete ein Überholmanöver in Kurve vier an, die passenderweise den Namen Repsol trägt. Marquez bremste spät und berührte mit seinem Vorderreifen den Hinterreifen von Pedrosa. Mit Glück blieben beide sitzen und konnten weiterfahren.
Marquez gab sich aber nicht geschlagen und versuchte es in der letzten Runde erneut. Er fand aber keinen Weg an Pedrosa vorbei. Auf der Ziellinie trennte das Duo nur 0,063 Sekunden. Gegen Lorenzo konnten die beiden Honda-Fahrer nichts mehr ausrichten. Der zweifache MotoGP-Weltmeister verwaltete sein kleines Polster sicher bis ins Ziel. Pedrosa meint über seinen Grand Prix: "Ich bin recht zuversichtlich ins Rennen gestartet. In den ersten Runden konnte ich locker mit Jorge mithalten."
"Als ich dann Druck machen wollte, hat das Vorderrad zugemacht. Ich wollte dann abwarten, bis das Motorrad leichter wurde, aber selbst dann habe ich in den letzten beiden Kurven viel verloren. Daher bekam ich keinen Windschatten und war nie nahe genug dran, um zu überholen. Am Ende musste ich kämpfen, um Marc hinter mir zu halten. Es ist ein guter zweiter Platz, aber heute hatte ich erwartet, zu gewinnen", meint er enttäuscht.
Marquez zeigte wieder eine Show und war mit dem Podestplatz glücklich: "Ich freue mich sehr über diesen dritten Platz, nachdem wir am ganzen Wochenende Probleme hatten. Ich war sehr konzentriert, wollte einen guten Start machen und ihnen in den ersten Runen folgen. Ich habe in den letzten beiden Runden versucht Dani anzugreifen, aber an der falschen Stelle. Da habe ich einen Fehler gemacht."
Fünf Sekunden hinter Lorenzo kam Rossi als Vierter ins Ziel. In jeder Runde fehlten die entscheidenden Zehntel um ganz vorne mitzumischen. Bradl fuhr ein einsames zweites Rennen und holte sich den fünften Platz. Sein Rückstand betrug nach 25 Runden 26 Sekunden. Eine Sekunde pro Runde war der Deutsche langsamer als die spanische Spitze. Eine weitere Klatsche musste Ducati hinnehmen. Andrea Dovizioso kämpfte mit stumpfen Waffen und musste sich am Ende noch Rookie Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) geschlagen geben.
Für Smith war Platz sechs das beste Ergebnis seiner noch jungen MotoGP-Karriere. Bester CRT-Fahrer war wieder Espargaro, der Rang acht feierte. Ein starkes Rennen fuhr auch Routinier Colin Edwards, der mit seiner FTR-Kawasaki den Anschluss an Espargaro halten konnte und mit Rang neun nach langer Zeit wieder ein gutes Ergebnis erreichte. Pirros Aufholjagd brachte ihn noch auf den zehnten Rang. Dahinter folgten Danilo Petrucci (Ioda), Claudio Corti (Forward), Yonny Hernandez (PBM) und Bryan Staring (Gresini).
Den letzten Punkt staubte Javier Del Amor ab. Der Spanier kam am Freitag unverhofft zu seinem Grand-Prix-Debüt, weil sich Hiroshi Aoyama bei einem Sturz einige Finger verletzt hat. Del Amor lieferte auf der FTR-Kawasaki des Avintia-Teams eine fehlerfreie Leistung ab und wurde mit seinem ersten WM-Punkt belohnt. Lukas Pesek (Ioda) kam nach einem frühen Sturz mit einer Runde Rückstand als 16. und Letzter ins Ziel.
Zahlreiche Fahrer schieden vorzeitig aus. Hector Barbera (Avintia), Michael Laverty (PBM) und Randy de Puniet (Aspar) stürzten. Karel Abraham (Cardion) gab an der Box auf. Am Montag steht noch ein offizieller Testtag in Barcelona auf dem Programm. Ducati wird wieder mit dem neuen Labor-Bike fahren und Suzuki wird erstmals das neue Grand-Prix-Motorrad mit de Puniet und Nobuatsu Aoki testen. Honda und Yamaha fahren am Montag nicht, sondern sie fahren nach Aragon weiter, wo am Dienstag und Mittwoch getestet wird. Der nächste Grand Prix findet am Samstag, den 29. Juni in Assen (Holland) statt.
Barcelona bleibt "Lorenzo-Land": Der Weltmeister besiegt das Honda-Duo und wiederholt seinen Vorjahressieg - Dani Pedrosa hält Marc Marquez knapp in Schach
Moto2: Pol Espargaro gewinnt großes Duell
Das Moto2-Rennen in Barcelona stand ganz im Zeichen das Stallduells zwischen Pol Espargaro und Esteve Rabat. Die beiden Fahrer von Sito Pons führten vom Start bis ins Ziel und schenkten sich nichts.Im Zielsprint hatte schließlich Espargaro knapp die Nase vorne, der vor heimischer Kulisse einen umjubelten Heimsieg feierte. Es war sein zweiter Saisonsieg und Kalex feierte einen Doppelsieg. Da Scott Redding (Kalex) Vierter wurde, verkürzte Espargaro seinen WM-Rückstand auf 35 Punkte.
Ein Befreiungsschlag gelang Tom Lüthi: Nach seiner langen Leidenszeit mischte der Schweizer von Beginn an in der Spitzengruppe mit und wurde mit Platz drei belohnt. "Ich bin sowas von glücklich", sagt Lüthi freudestrahlend. "Ich konnte zum Schluss nicht mehr mithalten, der Hinterreifen hat es nicht mehr mitgemacht. Aber ich konnte Redding abhängen, das war für mich schon unglaublich. Das Podium, der dritten Platz, ist wie ein Sieg. Ich bin super happy, es war eine schwere Zeit."
Auch für die beiden weiteren Schweizer im Feld war es ein erfolgreiches Rennen: Randy Krummenacher (Suter) holte mit Platz sechs sein bestes Saisonergebnis. Dominique Aegerter (Suter) kämpfte Mika Kallio (Kalex) nieder und kam als Achter ins Ziel. Dagegen war es für die Deutschen kein erfolgreicher Tag: Beim Start musste Sandro Cortese einem Unfall ausweichen und fiel ganz nach hinten zurück.
Zudem kam er in der Anfangsphase in Kurve zehn von der Strecke ab. Beim Start hatte ihn jemand berührt, wodurch die Schwinge verbogen wurde. In Runde acht fuhr der Rookie schließlich an die Box und stellte seine Kalex ab. Zehn Runden vor dem Ende verabschiedete sich Marcel Schrötter (Kalex) durch einen Sturz aus den Top 10. Er konnte zunächst weiterfahren, gab dann aber auch an der Box auf. "Ich weiß nicht was passiert ist, ich war noch nicht einmal auf der Bremse. Es war ein sehr seltsamer Sturz", rätselt Schrötter.
Im Mittelpunkt des Rennens über 23 Runden stand das Stallduell des Pons-Teams. Beim Start katapultierte sich Espargaro gleich an die Spitze und übernahm die Führung vor seinem Pons-Teamkollegen Rabat. Auf den weiteren Plätzen folgten Takaaki Nakagami (Kalex) und Redding. Das Pech klebte erneut an den Fingern von Toni Elias (Kalex). Der erste Moto2-Weltmeister der Geschichte schied gleich nach wenigen Metern durch Sturz aus. Im Laufe der ersten Runde gerieten auch Louis Rossi (Tech 3) und Steven Odendaal (Speed Up) aneinander und beide flogen ins Kiesbett.
Lüthi war in der Anfangsphase Fünfter, Krummenacher und Aegerter fuhren auf den Plätzen sieben und acht. Schrötter fuhr rund um Platz zehn, während Cortese weit nach hinten gefallen war, weil er in Kurve eins dem Unfall von Elias ausweichen musste. Am Ende der zweiten Runde lagen auch Xavier Simeon (Kalex) und Ricard Cardus (Speed Up) im Kiesbett. Nach der turbulenten Anfangsphase setzte sich das Trio Espargaro, Rabat und Redding vom Rest des Feldes schon etwas ab.
Ein starkes Rennen zeigte Lüthi: Erstmals seit seiner schweren Verletzung konnte der Schweizer in der Spitzengruppe mitmischen. In den ersten Runden machte er aus dem Spitzentrio ein Quartett und konnte auch Redding für Platz drei überholen. Der 125er-Weltmeister des Jahres 2005 war zurück in der Moto2-Elite. Espargaro führte das Rennen in der ersten Hälfte an, doch sein Teamkollege Rabat folgte ihm wie ein Schatten. Lüthi war ebenfalls dran, doch Redding konnte bei Halbzeit das Tempo nicht mehr gehen.
Zu Beginn der zweiten Rennhälfte musste auch Lüthi das Pons-Duo ziehen lassen. Das Stallduell um den Sieg war eröffnet. Seit Le Mans herrscht im Pons-Team nicht mehr die beste Stimmung. Fünf Runden vor dem Ende machte Espargaro ernst: Der Vizeweltmeister erhöhte das Tempo, doch Rabat blieb am Hinterrad kleben. Rabat griff Espargaro zu Beginn der letzten Runde im Windschatten auf der Zielgeraden an, doch er blieb dahinter.
Rabat übte Druck aus und nahm aus der letzten Kurve Schwung für die Zielgerade mit, doch es klappte nicht. Espargaro hatte um 55 Tausendstelsekunden die Nase vorne und feierte nach Katar seinen zweiten Saisonsieg. "Es war in den letzten beiden Runden sehr hart, aber ich konnte in der letzten Runde eine gute Zeit fahren", blickt Espargaro auf das Duell. "Ich hatte bei beiden Reifen Probleme mit Chattering. Ich möchte einfach nur meinem Team danken, wir haben seit Mugello unglaubliche Fortschritte gemacht."
Rabat feierte trotz der Niederlage auf dem Podest: "Es war ein sehr gutes Rennen, ich bin sehr glücklich. Ich habe in der letzten Runde versucht, Pol zu überholen, aber er war zu schnell." Im Schatten der beiden Pons-Piloten eroberte Lüthi seinen ersten Podestplatz der Saison. Neun Sekunden hinter dem Sieger kam Redding als Vierter über die Ziellinie, doch der Brite behielt seine WM-Führung.
Bis ins Ziel duellierten sich Nakagami und Krummenacher um den fünften Platz. Schließlich hatte der Japaner die Nase vorne. Platz sechs war für den Schweizer sein bestes Saisonresultat. Das Feld zog sich im Laufe der 23 Runden weit auseinander Johann Zarco (Suter) fuhr eine einsame zweite Rennhälfte auf Platz sieben. Eine halbe Minute hinter dem Sieger kam die erste größere Verfolgergruppe ins Ziel. Aegerter duellierte sich auch in Spanien mit seinem "Lieblingsgegner" Kallio und setzte sich durch.
Der dritte Schweizer im Feld sah die karierte Flagge als Achter. Hinter Kallio folgten die beiden Forward-Teamkollegen Simone Corsi und Mattia Pasini (Speed Up), Mike di Meglio (MotoBI), Danny Kent (Tech 3), der seinen ersten WM-Punkt in der Moto2 holte, und Axel Pons (Kalex). Der letzte Zähler ging an Julian Simon (Kalex). Nicolas Terol (Suter) blieb bei seinem Heimrennen farblos und ging als 16. leer aus. Der nächste Grand Prix findet am 29. Juni in Assen statt.
Moto3: Abermals dreifacher Erfolg für KTM
Spanische Fiesta in Barcelona: Erwartungsgemäß stand das Moto3-Rennen auf dem Circuit de Catalunya ganz im Zeichen der spanischen Armada. Luis Salom setzte sich in der Schlussphase im Dreikampf um den Sieg gegen Alex Rins und Maverick Vinales durch.Es war der gleiche Zieleinlauf wie vor zwei Wochen in Mugello. KTM feierte in Spanien einen weiteren Dreifachsieg. Mit seinem dritten Saisontriumph übernahm Vizeweltmeister Salom auch die WM-Führung. Sein Vorsprung auf Vinales beträgt nun fünf Punkte.
Rins ist WM-Dritter und hat 26 Zähler Rückstand. Der Deutsche Jonas Folger nahm verletzungsbedingt nicht am Rennen teil. In der WM ist sein Rückstand auf 64 Punkte angewachsen. Auch Florian Alt konnte aufgrund der Nachwehen seiner Handverletzung nicht starten.
Die drei weiteren Deutschen im Feld holten in Barcelona keine WM-Punkte. Für die Zuschauer auf den gut gefüllten Tribünen standen die spanischen Fahrer im Mittelpunkt. Über 22 Runden wurde eine eng umkämpfte Show geboten.
Die Topfavoriten waren nach dem Start gleich beisammen an der Spitze: Rins führte vor Salom, Alex Marquez (KTM) und Vinales. Alle Fahrer kamen gut durch die ersten Kurven. Im Mittelfeld stürzten allerdings Jasper Iwema (Kalex-KTM) und Niklas Ajo (Ajo).
Auch für Toni Finsterbusch (Kalex-KTM) war das Rennen noch in der ersten Runde vorbei. Nach einem guten Start befand sich der Deutsche in Punktenähe, doch dann folgte der Sturz. In der Bremszone für Kurve zehn drückte sich Ajo innen hinein und räumte Iwema und Finsterbusch ab. Der Deutsche war unschuldiges Opfer.
In den ersten Runden entwickelte sich eine siebenköpfige Spitzengruppe. KTM war klar dominant, aber Miguel Oliveira konnte mit der Mahindra mithalten. Jack Miller vom Racing-Team-Germany kämpfte mit der FTR-Honda um den Anschluss.
Der Australier konnte aber mithalten und mischte kräftig mit. Nach sieben Runden setzten sich schließlich die vier Spanier Rins, Vinales, Marquez und Salom von den Verfolgern ab. Aber auch Efren Vazquez konnte mit der Mahindra den Anschluss an dieses Quartett halten. Salom verlegte sich wieder auf seine bekannte Taktik: Er wartete ab und fuhr in der Gruppe seelenruhig mit.
Sechs Runden vor dem Ende setzte sich Salom schließlich an die Spitze. Der Vizeweltmeister versuchte sich abzusetzen, doch zunächst kam er nicht weg. Rins hing an seinem Hinterrad, doch auf der Zielgeraden gab es im Windschatten keinen Weg vorbei. Salom erhöhte das Tempo und die Spitze zog sich in der Schlussphase etwas auseinander. Hinter dem Zug Salom/Rins/Vinales mussten Marquez und Vazquez abreißen lassen. Die drei Spanier kämpften wie in allen bisherigen Rennen um den Sieg.
Es ging diesmal um den prestigeträchtigen Heimtriumph. Salom startete als Führender die letzte Runde, doch Rins griff in Kurve eins an. Er kam aber nicht vorbei. Die entscheidende Schlussrunde hatte begonnen. Rins übte Druck aus, doch er fand keinen Weg an Salom vorbei. Der Spanier holte sich nicht nur den Heimsieg, sondern übernahm auch die Führung in der WM. Nach Katar und Mugello war es bereits der dritte Saisonsieg für Salom.
"Ich hatte einen guten Rhythmus. Es waren so viele Fahrer in der Gruppe, aus der alle auf das Podium fahren wollten", schildert der Sieger seine Eindrücke. "Als ich an der Spitze war, wollte ich 1:51er Runden fahren und bin dann 1:51,1 gefahren. In den letzten fünf Runden konnte ich diese Zeit fahren, das hat die Gruppe auseinandergerissen. Ich bin sehr glücklich, es war ein sehr gutes Rennen. Meine Reifen sehen wie neu aus. Dieser Sieg ist für mein Team, ohne sie hätte ich all das nicht erreicht."
Rins hatte auf der Ziellinie 0,211 Sekunden Rückstand und sah die Ziellinie als Zweiter. "Die letzten Runden waren sehr hart, aber ich bin glücklich über den zweiten Platz", nimmt er seine zweite Niederlage gegen Salom gelassen hin. Vinales konnte in der letzten Runde keine Angriffe setzen und wurde Dritter. Damit gab der Spanier auch seine WM-Führung ab. "Es war wirklich schwierig. Ich bin glücklich darüber, auf dieser Strecke aufs Podium gefahren zu sein, das ist gut für mich, vor allem wegen der Schmerzen im Arm und den Füßen", erinnert Vinales an seinen Qualifyingsturz.
Marquez konnte in der Schlussphase das Tempo nicht mehr halten und kam mit vier Sekunden Rückstand als Vierter ins Ziel. Auch Mahindra musste am Ende Federn lassen. Vazquez sah die karierte Flagge schließlich als Fünfter. Oliveira kam alleine als Sechster ins Ziel. Auch "Jackass" Miller konnte mit der FTR-Honda in der zweiten Rennhälfte das Tempo nicht mehr halten und holte Platz sieben. Dahinter kämpfte eine große Gruppe von Position acht bis 16.
Schließlich setzte sich Alexis Masbou (FTR-Honda) gegen Zulfahmi Khairuddin (KTM) durch. Auf den weiteren Positionen folgten Arthur Sissis (KTM), Isaac Vinales (KTM), Brad Binder (Suter-Honda), Alan Techer (TSR-Honda) und Danny Webb (Suter-Honda).
Der letzte WM-Punkt ging an Romano Fenati (FTR-Honda). Philipp Öttl (Kalex-KTM) kämpfte in der Gruppe dahinter und ging als 18. leer aus. Wildcard-Starter Kevin Hanus (Honda) wurde 27. und Letzter. Der nächste Grand Prix findet am 29. Juni in Assen (Holland) statt.