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WTCC: Termas de Rio Hondo

„Ich kann es nicht glauben“

Der argentinische Lokalmatador Jose-Maria Lopez fuhr als Gastfahrer sein erstes WTCC-Wochenende und gewann den zweiten Lauf.

Die Sensation ist perfekt: Jose-Maria Lopez (Wiechers-BMW) hat das zweite Rennen in Termas de Rio Hondo für sich entschieden. Der argentinische Gastpilot setzte seine Pole-Position perfekt um, indem er schon am Start in Führung ging und bis zum Schluss vorn blieb.

Lopez profitierte allerdings davon, dass sich Yvan Muller (RML-Chevrolet) eine Durchfahrtsstrafe einfing und dadurch zurückfiel.

So fuhr "Pechito" Lopez nach elf Runden als klarer Sieger über die Linie. "Ich kann es nicht glauben", sagt er. "Vielen Dank an das Team. Sie haben mir ein fantastisches Auto hingestellt. Sonst hätte ich es nicht geschafft. Ich freue mich außerordentlich darüber, in Argentinien gewonnen zu haben."

Und das vor keinem Geringeren als Gabriele Tarquini (Honda), der seinerseits Pepe Oriola (Tuenti-Chevrolet) auf Rang drei verwies.

Auf den weiteren Rängen liefen Michel Nykjaer (Nika-Chevrolet), Norbert Michelisz (Zengö-Honda), Tiago Monteiro (Honda), James Nash (Bamboo-Chevrolet), Hugo Valente (Campos-SEAT), Tom Coronel (ROAL-BMW) und Stefano D'Aste (PB-BMW) ein.

Sie holten sich die verbliebenen Punkte in Argentinien. Knapp daran vorbei schrammten Alex MacDowall (Bamboo-Chevrolet) und Tom Chilton (RML-Chevrolet).

Muller, der im Anschluss an seine Durchfahrtsstrafe bis ans Ende des Feldes zurückgefallen war, kämpfte sich in den letzten Runden noch einmal zurück ins Rennen, verfehlte als 13. Allerdings die Punkteränge.

Auf WM-Zähler verzichten mussten auch die drei deutschen Fahrer: Franz Engstler (Engstler-BMW) wurde 15., Rene Münnich (Münnich-SEAT) wurde 17. Marc Basseng (Münnich-SEAT) schied aus.

Basseng war eines der Opfer einer generell sehr harten Gangart im zweiten Rennen in Termas de Rio Hondo. Denn auf einmal schien es keine Zurückhaltung mehr zu geben. Gleich mehrfach kam es hinter der Spitzengruppe zu Scharmützeln, wodurch immer wieder Piloten von der Strecke und in die Auslaufzonen bugsiert wurden. So wird derzeit zum Beispiel noch gegen Coronel und Valente ermittelt.

Die erste Szene dieser Art sollte sich gleich als entscheidende erweisen: In Runde fünf griff Muller, von Platz zehn gestartet, bereits nach dem zweiten Platz von Monteiro. Vor Kurve fünf hing er dem Honda-Piloten im Heck und saugte sich im Windschatten an, wurde dann aber offenbar vom frühen Bremsen Monteiros überrascht. Prompt kam es zur Kollision, die Monteiro geradeaus fahren ließ.

Plötzlich überschlugen sich die Ereignisse, denn auch Rob Huff (Münnich-SEAT) und James Thompson (Lada) kamen sich auf der Strecke etwas zu nahe. Eine leichte Berührung reichte aus, um Huff ins Aus zu schicken. Wenig später musste auch Thompson sein Auto abstellen. Dann knallte es noch zwischen Coronel und Basseng sowie zwischen Darryl O'Young (ROAL-BMW) und Valente.

Lopez an der Spitze focht all dies nicht an. Er siegte souverän mit 3,6 Sekunden Vorsprung und sehr zur Freude seiner argentinischen Landsleute. Die anschließende Zeremonie auf dem Treppchen hatte dann nur einen kleinen "Schönheitsfehler" bei der Hymne für den siegreichen deutschen Hersteller BMW: Statt der dritten Strophe sang die Stimme aus den Lautsprechern ganz laut die erste Strophe.

Den argentinischen Fans war es vermutlich egal. Sie feierten ihren "Pechito" und dessen Triumph. Es war, ganz nebenbei bemerkt, der zweite Saisonerfolg für BMW in der WTCC.

An der WM-Situation ändert sich jedoch kaum etwas: Muller führt mit nun 312 Punkten weiterhin sehr souverän in der Gesamtwertung. Und die große Frage ist: Bei welchem Rennen macht er wohl den Sack zu...?

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