
Motorsport: News | 10.07.2014
Experimental-LMP: InMotion IM01
Ein Projekt der niederländischen TU Eindhoven will zuerst den Nordschleifen-Rekord knacken, danach bei den 24h von Le Mans starten.
Illustrationen: InMotion/TU Eindhoven
Die Technische Universität Eindhoven will zunächst die Nürburgring-Nordschleife, dann den Circuit de la Sarthe in Le Mans erobern. Eine Gruppe von rund 50 Fachleuten arbeitet derzeit am Projekt InMotion IM01. Das Hybridfahrzeug, das in Zusammenarbeit mit mehreren Unternehmen aus den Niederlanden entsteht, will mit interessanter Technik begeistern. Jedes der vier Räder soll über einen eigenen E-Motor angetrieben werden, per Torque Vectoring (d.h. die individuelle Steuerung des Drehmoments) wären neue Möglichkeiten bezüglich Traktion und Lenkverhalten gegeben.
Das InMotion-Team der TU Eindhoven möchte 2017 in Le Mans die 56. Box für Experimentalfahrzeuge in Anspruch nehmen. Bis dorthin hat man sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, einen neuen Rundenrekord auf der Nordschleife aufzustellen. Dieser steht seit der Porsche-956-Fabelrunde von Stefan Bellof im Jahr 1983 immer noch bei 6:11 Minuten. Der IM01 soll im kommenden Jahr fertiggestellt werden und 2016 seinen Angriff auf den dann 33 Jahre alten Rekord starten.
Bislang sind nur wenige Details zum Konzept des Fahrzeuges bekannt: Der Hybridbolide ist offenbar konsequent auf aerodynamische Effizienz getrimmt. Ein angeblasener Diffusor soll für viel Abtrieb sorgen, die Oberflächen wenig Luftwiderstand bieten. Der IM01 soll seine Runden nicht allein elektrisch absolvieren, im Heck wird ein Wankelmotor als Range Extender verbaut. Dieser Verbrennungsmotor soll einen Wirkungsgrad von 60 Prozent erreichen – ein Fabelwert, der in der Realität erst einmal unter Beweis gestellt werden muss.
Nicht nur der Wankelmotor wird die Batterien des IM01 laden, man plant auch ein kinetisches Energierückgewinnungssystem, also das Nutzen der abgeführten Bremsenergie durch Umwandlung. "Rund 50 Menschen arbeiten an diesem Projekt. Wenn der IM01 aufgebaut wird, werden es bis zu 100 Mitarbeiter sein", sagt Projektleiter Mark van Vught gegenüber endurance-info.com. Wie das Projekt dauerhaft finanziert werden soll, ist derzeit allerdings noch nicht geklärt.