
WEC: News | 16.02.2014
Ist die WEC bald die Königsklasse?
Nick Heidfeld glaubt an eine positive Entwicklung der Langstrecken-Weltmeisterschaft, das neue Reglement sei „teuer, aber sinnvoll".
Nick Heidfeld betreibt nach seinem Ausscheiden aus der Formel 1 weiter hochklassigen Motorsport - nämlich in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Für viele Gelegenheitszuschauer fliegt der Mönchengladbacher als LMP1-Pilot bei Rebellion allerdings unter dem Radar, schließlich genießt die Le-Mans-Szene in Deutschland nicht die Popularität wie etwa in Frankreich. Im Gespräch äußert Heidfeld die Hoffnung, dass sich an der Hierarchie bald etwas ändert.
Zwar traut sich der 36-Jährige keine Vorhersage zu, wie sich das Verhältnis zwischen Königsklasse und WEC entwickeln wird. Er meint aber, dass sich eine Umkehr der Hackordnung so schnell nicht ergeben würde: "Seit ich im Motorsport aktiv bin, ist so etwas für mich eigentlich unvorstellbar. Die Formel 1 war in meiner Zeit immer das Nonplusultra." Heidfeld weiß aber, dass Sportwagen-Championate in den siebziger und achtziger Jahren enormen Stellenwert genossen und nennt eine Renaissance sogar "wünschenswert".
Erinnerungen an die "alte" Sportwagen-Weltmeisterschaft mit zahlreichen großen Herstellern und Stars vom Schlage eines Jacky Ickx werden wach. Bei Heidfeld macht sich Optimismus breit: "Es sieht derzeit so aus, als würde die WEC weiter erheblich aufgewertet", stellt er fest. "Für mich ist die Formel 1 immer noch klar an der Spitze, aber es kann sich alles ändern." Die Komplexität des Reglements und die Technik der aktuellen Prototypen-Generation sieht er nicht als Hindernis. Im Gegenteil: Sie sollen ein Anreiz sein.
Heidfeld nennt innovative Technologien sogar "den Grund, warum sich die Werke interessieren und warum sich in Zukunft vermutlich noch mehr Hersteller in diese Richtung bewegen werden". Im Quervergleich zur Formel 1, die 2014 mit 1,6-Liter-Turbomotoren mit mehreren Hybridsystemen an den Start geht, erkennt er in der WEC noch mehr Möglichkeiten und Freiheiten für die Konstrukteure. "Das macht es interessant. Die Entwicklung solcher neuer Technologien ist teuer, aber sinnvoll, weil es relevant für die Serie ist", so Heidfeld.