MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Kein schneller Weg zu Punkten ...

Schon seit 2010 laufen die "neuen" Teams ersten Formel-1-WM-Punkten hinterher; der Teamchef von Caterham spricht über diesen steinigen Weg.

2010 etablieren und entwickeln, 2011 erste WM-Punkte und 2012 im soliden Mittelfeld mitmischen – so war der ursprüngliche Plan der drei Teams, die vor vier Jahren neu in die Formel 1 eingestiegen sind. Keiner der Rennställe konnte diesen Fahrplan auch nur annähernd einhalten: Caterham (ehemals Lotus) und Marussia (früher Virgin) wechselten zwar ihre Namen, konnten aber weder davor noch danach WM-Zähler einfahren – das ebenfalls punktelos gebliebene spanisch-deutsche Team H·R·T gibt es schon gar nicht mehr.

Das bislang recht erfolglose Auftreten der sogenannten neuen Teams macht deutlich, wie steinig der Weg in der Formel 1 ist. "Schwierig zu sagen, ob wir etwas besser machen hätten können", zieht Caterham-Teamchef Cyril Abiteboul im Gespräch mit Autosport eine Bilanz. Aus Sicht des Franzosen sei es schlichtweg nicht möglich, in der "Königsklasse" zu einem schnellen Erfolg zu kommen. "Die einzig mögliche Abkürzung auf dem Weg nach oben wäre vielleicht eine enge Bindung an ein großes Team", sagt er.

"Solche Kooperationen schlagen sich wirklich schnell in einem Performance-Zuwachs nieder", urteilt Abiteboul, der unter anderem die Entwicklung von Force India verfolgt hat. Das indisch-britische Team habe durch eine enge Zusammenarbeit mit McLaren durchaus einen Schritt nach vorn gemacht. Toro Rosso konnte jahrelang von der intensiven technischen Kooperation mit der mächtigen "Mutter" RB Racing profitieren. Eine solche Konstellation ist heutzutage aber nicht mehr möglich.

"Von null auf 350 Mitarbeiter zu kommen und alle Strukturen zu schaffen, so etwas kostet einfach seine Zeit", meint der Caterham-Teamchef. "Wenn man neu beginnt, hat man gar nichts. Man muss alles gleichzeitig aufbauen. Während man wirtschaftlich verantwortlich handelt, muss man auch gleichzeitig noch im Wettbewerb gut aussehen. Und das im Vergleich zu Teams, die 35 Jahre lang dabei sind – wie zum Beispiel Williams."

"Also hätten wir es besser machen können? Möglicherweise hätten wir in den zurückliegenden zwei Jahren etwas näher dran sein können, aber die Aufgabe ist schlichtweg gewaltig", meint Abiteboul. Der Aufbau eines neuen Teams sei mit dem Weg von RB Racing nicht zu vergleichen. "Die haben auch ihre Zeit gebraucht, wobei sie sogar auf der Basis von Jaguar aufbauen konnten. Lotus ist zweifellos ein tolles Team, aber es basiert auf Benetton und Toleman. Sauber war etabliert und hat mit BMW kooperiert. Man sieht: Man ist als Team konkurrenzfähig, wenn man als Unternehmen ordentlich aufgestellt ist – und das muss unser Ziel sein."

News aus anderen Motorline-Channels:

Formel 1: Interview

Weitere Artikel:

Welche Formel-1-Teams am meisten von den zum Halbjahr 2025 neuberechneten Aerodynamik-Handicaps profitieren und welche Teams etwas verlieren

"Drive to Survive"-Bösewicht?

F1-Filmstar räumt mit Verstappens Image auf

Max Verstappen kommt in "Drive to Survive" wie ein Bösewicht vor - F1-Schauspieler Damson Idris erklärt jetzt, wie er den Niederländer erlebt hat

24 Nürburgring 2025: BoP

Ewiges Thema Balance of Performance

Wie bereits bei den 24h von Le Mans zu beobachten: Auch rund eine Woche später ließen sich weder die Fahrer noch die Teams und Hersteller auf der Nordschleife nicht wirklich in die Karten schauen, denn die „allseits beliebte“ Balance of Performance (BoP) schwebte insbesondere wieder über den GT-3-Boliden.

24 Nürburgring 2025: Analyse Top-Qualifikation

Fortsetzung folgt – oder nur so viel wie nötig

Betrachtet man die Freitags gefahrenen Zeiten mit denen von Samstag, dann wird für den langjährigen Beobachter eines ganz besonders deutlich: Auch im Einzelzeitfahren um die ersten fünf Startreihen haben die Teams und Fahrer immer eines im Blick – die Uhr. Engel, Estre und Neubauer im Gespräch.