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Formel 1: News

Die Formel 1 im Driftwinkel?

Weniger aerodynamischer Abtrieb in Verbindung mit mehr Drehmoment – bei einigen Piloten konnte man bereits zahlreiche „Quersteher“ beobachten…

Beim ersten Test der neuen Autos wurden die Formel-1-Fahrer in Jerez vor einige überraschende Herausforderungen gestellt. So kamen die Autos deutlich öfter quer daher, als dies erwartet worden war. Zwar war erwartet worden, dass die Räder beim Herausbeschleunigen aus den Kurven wegen des höheren Drehmoments der V6-Turbomotoren stärker durchdrehen, aber wegen einiger anderer Regeländerungen war es deutlich schwieriger, das Heck der 2014er-Autos auszubalancieren und die Reifentemperatur zu halten.

"Wir hatten wirklich große Probleme damit, die Reifen auf Temperatur zu halten", sagt Adrian Sutil. "Die erste Runde aus der Box heraus war die beste, aber dann fielen wir aus dem Arbeitsfenster heraus und die Reifen wurden steinhart. Es war, als führe man auf Eis und war unter diesen Bedingungen sehr schwierig, das Drehmoment der Autos zu kontrollieren. Die Räder haben stark durchgedreht, was das Auto unberechenbar machte."

Wegen der Designänderungen hatten die Fahrer große Probleme, die Hinterreifen im richtigen Temperaturfenster zu halten. Eine Reihe von Hilfsmitteln, die ihnen dabei bisher geholfen haben, stehen 2014 nicht mehr zur Verfügung. 2014 wurde nicht nur der Abtrieb reduziert, auch die Reifenmischungen sind nun härter.

Außerdem strömen die Auspuffgase nun nicht mehr in Richtung der Hinterräder. Zudem sind die Bremsscheiben der Hinterräder kleiner, weil die Bremswirkung des Energierückgewinnungssystems größer ist. Daher fallen die Hinterreifen nun schneller aus dem Temperaturfenster. So musste auch Formel-1-Rückkehrer Kamui Kobayashi, der zuletzt 2012 noch zu Hochzeiten des auspuffangeströmten Diffusors gefahren war, musste feststellen, wie unterschiedlich sich die Autos fahren.

"Der Abtrieb ist wesentlich geringer, und die Hinterreifen hatten mit der Anströmung durch den Auspuff gut funktioniert", sagt der Japaner. "Vorher war es recht einfach, die Hinterreifen auf Temperatur zu bekommen, weil sie auf natürlichem Weg eine Menge Hitze abbekommen haben, aber jetzt gibt es da nichts mehr. Durch das Brake-by-wire-System nutzen wir die Hinterradbremsen weniger stark, daher sinkt die Temperatur am Heck."

Felipe Massa geht davon aus, dass das Fahren der Autos in diesem Jahr wieder schwieriger wird. "Man wird die Autos sicherlich wieder mehr rutschen sehen, weil sie weniger Grip aber mehr Drehmoment haben. Es ist ehrlich gesagt nicht gut, seitwärts zu fahren. Du verlierst Zeit und musst verstehen, so sanft wie möglich zu fahren." Allerdings hätten die durchdrehenden Räder auch einen Vorteil. "Wenn das Rad durchdreht, wärmt es den Reifen auf."

So unproblematisch sieht Sutil die Angelegenheit allerdings nicht. "Bei kalten Rennen wird das ein großes Probleme sein", erwartet er. "Wir haben den Effekt des Auspuffs verloren und sehen jetzt, wie sehr wir uns darauf verlassen haben, welch großen Einfluss er hatte. Nun haben wir einen einzigen Flügel am Heck. Es fehlt so viel Anpressdruck, die Traktion ist wesentlich schlechter."

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