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Formel 1: Technik

Spätestens ab 2015: Kein „Doppelzinken“ mehr…

Der Lotus-Mercedes für 2015 wird keine „Doppelzinkennase“ aufweisen, das Team testet schon in Austin eine herkömmliche Variante.

Bei den Wintertests vor der Saison war in der Formel 1 große Nasenparade angesagt. Durch das neue Reglement musste jedes Team mit einer tiefergezogenen Lösung an der Front aufwarten, was zu allerhand kurioser Erscheinungen geführt hat.

Viele Teams setzten auf ein fingerartiges Gewächs am Ende der eigentlichen Nase, doch Lotus sorgte wohl für die ungewöhnlichste Lösung: den Doppelzinken.

Lotus hat quasi zwei Nasen in einem, doch gebracht hat es dem Team anscheinend wenig. Im kommenden Jahr wird das Team aus Enstone wieder auf eine konventionelle Lösung setzen, auch weil das Reglement die Rennställe in diese Richtung treibt: "Die Regeln drängen alle in die Richtung, von daher wird so ziemlich jeder auf eine ziemlich tiefe und schmale Nase setzen", erklärt Technikchef Nick Chester gegenüber Autosport.

Auch Lotus hat die Zeichen der Zeit erkannt und wird die Doppelnase einmotten. Schon beim kommenden Rennen in Austin in zwei Wochen wird zumindest ein E22 vorrübergehend mit einer einfachen Nase fahren: "Wir werden so eine Nase in Austin testen, um Feedback für das kommende Jahr zu erhalten", bestätigt Chester den Einsatz im Freien Training. Ob Romain Grosjean oder Pastor Maldonado die Lösung testen wird, steht allerdings noch nicht fest.

In Enstone stehen die Zeichen schon längst auf 2015. Frühzeitig war zu erkennen, dass man mit dem aktuellen Modell keinen Blumentopf gewinnen kann. Lediglich zweimal konnte man in diesem Jahr in die Punkte fahren und hat aktuell acht Zähler auf dem Konto. Aus diesem Grund habe man sich auch schon frühzeitig dazu entschlossen, den Fokus auf die kommende Saison zu legen und die restlichen Rennen mit dem E22 einfach nur zu überstehen.

Geplante Entwicklungen in der zweiten Saisonhälfte habe man fallen lassen, erklärt Chester, um alle möglichen Ressourcen für das Jahr 2015 zu verwenden. Denn dann möchte man wieder zurück zu alter Stärke, mit der man noch im vergangenen Jahr regelmäßig Podestplatzierungen einfahren konnte. Passend dazu wurde kürzlich auch der Deal mit dem neuen Motorenpartner Mercedes offiziell verkündet, der die Chancen des Teams noch einmal deutlich verbessern sollte.

Denn der schwache Renault-Antrieb tat in dieser Saison sein Übriges zu der vorhandenen Lotus-Krise, weshalb man sich nach einer jahrelangen Erfolgsgeschichte - unter anderem als Werksteam von Renault - trennte und neue Wege beschreiten wird, auch wenn der Schritt nicht leichtgefallen ist. "Es war schwierig, weil wir mit vielen Jungs von Renault eng befreundet sind", so Technikchef Chester, "aber wir hatten eine großartige Wechselmöglichkeit, und wir müssen dorthin folgen, wo die beste Performance ist."

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