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GP2 Series: Hockenheim

Binder erneut ohne Punkte

Mitch Evans gewinnt nach Silverstone auch in Hockenheim das Hauptrennen der GP2 vor Vandoorne und Palmer, Rene Binder auf Platz elf.

Der Neuseeländer Mitch Evans erlebt ein Sommermärchen in der GP2-Serie und feierte in Hockenheim seinen zweiten Sieg im Hauptrennen in Folge. Deutschland markierte das 200. Rennen der GP2-Geschichte. Im Jahr 2005, der Meistersaison von Mercedes-Star Nico Rosberg, gewann Heikki Kovalainen in Imola das erste GP2-Rennen. Evans wählte in Hockenheim die richtige Strategie, stoppte früh und übernahm die Führung. Trotz Druck der Verfolger machte der Fahrer von Russian Time keine Fehler und sicherte den Triumph ab.

McLaren-Junior Stoffel Vandoorne (ART) führte das Rennen lange an, fiel nach dem Pflichtboxenstopp aber hinter Evans zurück und konnte den Neuseeländer nicht mehr überholen. Der Brite Jolyon Palmer (DAMS) baute mit Platz drei seine Meisterschaftsführung aus. Dagegen hatte Lokalmatador Daniel Abt (Hilmer) kein Rennglück. Der Deutsche zeigte eine kämpferische Leistung, wurde mit Platz 20 aber nicht belohnt. Auch der Österreicher Rene Binder (Arden) sammelte als Elfter keine Punkte. Dafür eroberte der Schweizer Simon Trummer (Rapax) mit Position sechs sein bestes Ergebnis in einem Hauptrennen in diesem Jahr.

Beim Start zum Rennen über 38 Runden blieb GP2-RückkehrerTom Dillmann (Caterham) auf Platz vier stehen und die nachfolgenden Fahrer wichen links und rechts aus. An der Spitze fuhr Palmer von der Pole-Position nicht optimal weg und Vandoorne übernahm die Führung. Palmer kam in den ersten Kurven unter Druck von Stefano Coletti (Racing Engineering), behauptete aber Rang zwei. Abt war nach der ersten Runde Zwölfter und Binder 13. Trummer hielt Rang neun. Am Ende der zweiten Runde kam das Safety-Car auf die Strecke, weil einige Trümmerteile nach Berührungen in der Startphase auf der Strecke verteilt waren.

In der Startphase war es zu einer Kollision zwischen Artjom Markelow (Russian Time) und Jon Lancaster (Hilmer) gekommen. Beim Neustart änderte sich an der Spitze nichts. Die ersten Fahrer bogen schon in Runde neun zu ihrem Pflichtstopp in die Box ab. Die Führenden blieben länger auf der Strecke. Als Raffaele Marciello (Racing Engineering) und Arhtur Pic (Campos) ihre Boxen ansteuerten, gingen plötzlich beide Renault-Motoren aus. Mit Verzögerung konnten beide weiterfahren. Abt meldete sich nach seinem Reifenwechsel mit schnellsten Runden.

Vandoorne führt erste Rennhälfte an

In der 24 Runden bogen die ersten Spitzenfahrer an die Box ab. Palmer und Coletti absolvierten asl Erste ihre Pflichtboxenstopps. Vandoorne fuhr einen Umlauf später in die Boxengasse und wechselte von der harten Pirelli-Mischung auf die weiche. Der Belgier behielt auch die virtuelle Führung vor seinen direkten Konkurrenten. Trummer übernahm kurzfristig die Spitze, denn der Schweizer zögerte seinen Stopp am längsten hinaus.

Als schließlich auch Trummer an der Box war und sich das Feld sortierte, führte Evans 1,3 Sekunden vor Vandoorne. Palmer war hinter Stephane Richelmi (DAMS) Vierter, konnte den Monagassen aber rasch überholen. Evans hatte mit seinem frühen Boxenstopp alles richtig gemacht und führte elf Runden vor Rennende. Trotz der unterschiedlichen Strategien lagen die Top 4 innerhalb von fünf Sekunden beisammen. Evans Vorsprung schrumpfte bis auf eine halbe Sekunde, doch Vandoorne und Palmer befanden sich im Duell um Platz zwei.

Evans gewinnt mit perfekter Strategie

Obwohl Evans Druck hatte, machte er keinen Fehler und fuhr seinen zweiten Sieg in Folge ein. "Ich habe keine Ahnung", zeigt sich Evans über den Triumph überrascht. "Wir hatten einen schrecklichen Freitag. Heute war das Auto komplett anders. Ich hatte ein brillantes Rennauto und jetzt bin ich wieder im Meisterschaftsrennen." Vandoorne hielt Palmer in der Schlussphase in Schach und wurde Zweiter.

Auch er war überrascht, dass plötzlich Evans vorne war. "Ich hatte einen sehr guten Start und lag lange in Führung. Wir brauchten nur einen guten Boxenstopp", sagt Vandoorne über den zunächst optimalen Fahrplan. "Es gab leider ein Missverständnis mit der Box, denn ich dachte, dass Mitch noch an die Box muss. Deshalb bin ich langsam gefahren und habe die Reifen geschont."

Palmer führt die Meisterschaft weiterhin mit 164 Punkten an und hat 49 Zähler Vorsprung auf Carlin-Pilot Felipe Nasr. "Es war bisher eine großartige Saison und jetzt war es kein schlechtes Rennen", meint der Brite, der auf Kurs zum GP2-Titel ist. "Stoffel ist ein gutes Rennen gefahren, aber dann war Mitch plötzlich aus dem Nirgendwo da. Ich bin von Platz drei enttäuscht, denn ich dachte, dass ich Zweiter werde. Gratulation an Mitch und Stoffel."

Die Top 3 fuhren am Ende in ihrer eigenen Liga, denn Coletti hatte als Vierter schon 21 Sekunden Rückstand. Nasr belegte Platz fünf. Dahinter folgten Trummer und Johnny Cecotto (Trident). Richelmi wurde Achter und wird somit das Sprintrennen am Sonntagvormittag von der Pole-Position starten. Nathanael Berthon (Lazarus) und Marco Sörensen (MP Motorsport) sammelten als Neunter und Zehnter die letzten Punkte.

Der Österreicher Binder ging als Elfter leer aus. Abt fiel in der Schlussphase noch auf Platz 20 zurück hält weiter bei einem Punkt in der Meisterschaft. Die Bonuszähler für die schnellste Rennrunde gingen an Palmer. Das Sprintrennen startet am Sonntag um 10:35 Uhr MESZ.

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