MOTORSPORT

Auf der früheren Formel 1- Strecke „Istanbul Park Circuit“ wurde der elfte Lauf zur Rallycross-Weltmeisterschaft abgehalten. Olsberg Ford-Werkspilot Andreas Bakkerud konnte im Finale aus der zweiten Startreihe auf Platz zwei hinter Polesetter Timmy Hansen im Hansen-Peugeot vorpreschen – am Ende der ersten Runde konnte Bakkerud an Hansen vorbeiziehen, der umgehend seine Joker Lap absolvierte und sich vor dem Marklund VW-Piloten Toomas Heikkinen wieder einreihen konnte, der seine Joker Lap gleich am Beginn fuhr.

Hansen konnte in der dritten Runde den sensationell auf Platz zwei liegenden Henning Solberg im Monster Citroen passieren, der jedoch umgehend zum Konter ansetze und seine Position wieder zurückeroberte. Solberg entschied sich in der vierten Runde für die Joker Lap – doch dann musste der WRC-Pilot wegen Spritmangel das Tempo reduzieren. Solberg erklärte: „Ich bin wirklich zufrieden mit dem Handling des Wagens, das Auto wird von Mal zu Mal besser. Wir haben einige kleine Differenzial-Änderungen vorgenommen und seither ist das Auto so schnell. Es ist schade, dass wir wegen der Überschreitung eines Zeitlimits nicht mehr nachtanken durften vor dem Finale, denn das hat uns sicher einen Podiumsplatz gekostet. Aber es ist trotzdem ein großartiger Tag.“

Bruder Petter Solberg, der sich zuletzt bereits zum ersten Rallycross-Weltmeister krönen konnte, hatte das gesamte Wochenende über Probleme mit dem Start, schon in den Heats 3 und 4 kam er nicht vom Fleck. Er schaffte es ins Finale, stand neben Henning in der letzten Startreihe und kam erneut nicht vom Fleck.

Der ab der vierten Runde wieder führende Timmy Hansen, der zuvor auch drei Heats und das erste Semifinale gewinnen konnte, musste ich am Ende mit Platz zwei zufrieden geben, denn in der fünften und letzten Runde absolvierte Andreas Bakkerud seine Joker Lap und reihte sich vor Hansen wieder ein, um seinen zweiten Saisonsieg zu feiern. Hansen gab zu: „Wir hatten die Pace, um einen Sieg zu landen – doch ich habe im Finale einen Fehler gemacht und Andreas hat die Chance genützt.“

Bakkerud, der am Freitag seinen 23. Geburtstag feierte, jubelte: „Ein großartiges Geburtstagsgeschenk! Wir hatten zuletzt einige Probleme, doch heute passte alles zusammen und unser Auto hat perfekt funktioniert. Das Finale war einfach nur verrückt – Timmy war so knapp hinter mir. Es hätte auch anders ausgehen können, aber nach den Semi-Finales habe ich hart attackiert und ich war richtig hungrig nach dem Sieg!“

Hinter Bakkerud und Hansen belegten Heikkinen und Anton Marklund die Plätze drei und vier. Der zweifache Junioren-Rallye-Weltmeister Per-Gunnar Andersson zeigte auf dem zweiten EKS RX Audi einen guten Speed, musste aber vor Heat 1 wegen eines Motorenwechsels passen und verpasste letztendlich das Finale. Auch sein Teamkollege Edward Sandtsröm und der zweite Olsberg Ford-Pilot Reinis Nitiss verpassten mit vierten Plätzen in ihrem Semi-Finale den Einzug ins Finale.

Tanner Foust und Ken Block haben wegen der Unruhen in der Türkei kurzfristig ihren Start abgesagt, davor zog auch Jacques Villeneuve seine Nennung zurück, der Kanadier kehr in Barcelona in die Rallycross-Weltmeisterschaft zurück.