MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Formel 1: News Mechaniker, Nachtanken, Boxengasse, Tankstopp

Nachtanken: Entscheidung diese Woche?

In Montréal werden die Technikchefs der Teams über die Wiedereinführung der Tankstopps diskutieren, die Meinungen sind aber gespalten.

Mitte Mai tagte die Strategiegruppe der Formel 1 und suchte nach Ideen und Lösungen, um die "Königsklasse" auf vier Rädern in Zukunft wieder etwas spektakulärer zu gestalten. Auf dem Tisch landete auch der Vorschlag zur Wiedereinführung der Tankstopps. Zwischen 1994 und 2009 war Nachtanken in der Formel 1 erlaubt. In den vergangenen Wochen wurde diese Idee von Beteiligten und Fans diskutiert, es gibt Gegner und Befürworter.

Im Rahmen des Grand Prix von Monaco gab es einige Gespräche im Fahrerlager, nun soll für Montréal ein Meeting der technischen Direktoren der Teams angesetzt sein. Anhand der gesammelten Daten und Informationen über positive und negative Auswirkungen des Nachtankens könnte eine Entscheidung darüber getroffen werden, was im besten Interesse der Formel 1 wäre. Es muss klar hervorgehen, dass Tankstopps für die aktuelle Formel 1 sinnvoll wären, bevor eine Wiedereinführung infrage käme.

Tankstopps haben eine entscheidende Auswirkung auf die Rennstrategie. Ein Vorschlag ist, dass das Nachtanken nicht länger als aktuell ein Boxenstopp dauern darf, also maximal etwa drei Sekunden. Andernfalls würde der Tankstopp die Länge des Boxenstopps bestimmen und somit der entscheidende Faktor bei der Strategie sein. An der maximalen Gesamtmenge von 100 Kilogramm Sprit pro Rennen soll sich übrigens keinesfalls etwas ändern.

Wenn wieder nachgetankt werden darf, sind die Autos auf der Strecke leichter unterwegs und damit schneller. Mit höheren Geschwindigkeiten werden auch die Reifen stärker beansprucht. Sollte die Analyse der technischen Direktoren zeigen, dass Nachtanken kaum Auswirkungen auf den Speed und das Spektakel hat, gäbe es wenig Gründe, es wieder einzuführen. Als Nachtanken verboten wurde, wurden unter anderem die hohen Kosten für das Equipment angeführt. Dieser Umstand hat sich bis heute nicht geändert.

Williams-Technikdirektor Pat Symonds hat eine klare Meinung zu dem Thema: "Persönlich bin ich gegen Tankstopps, denn als wir sie verboten haben, hatte das seine guten Gründe. Ich bin kein Fan davon, weil alle diesbezüglich sehr clever waren. Alle haben es gleich gemacht, und die Überholmanöver fanden nur in der Boxengasse statt", erinnert der Brite bei motorsport.com an die Vergangenheit. "Wenn der letzte Boxenstopp erledigt war, ist man das Rennen nur noch zu Ende gefahren."

Es gibt aber auch Befürworter für die Wiedereinführung der Tankstopps. Mercedes-Teamchef Paddy Lowe ist nach Analyse der Daten zu dem Schluss gekommen, dass es mehr Überholmanöver geben könnte: "Das Nachtankverbot hatte eine Auswirkung auf Überholmanöver und hat für mehr Strategie gesorgt." Nun sollen bei dem Meeting alle Daten auf den Tisch kommen und die Vor- und Nachteile diskutiert werden.

Eine definitive Entscheidung wird es zwar, selbst wenn sich die Technikchefs für Tankstopps aussprechen, vermutlich nicht geben, aber die Strategiegruppe wird einen detaillierten Bericht erhalten. Diese fällt dann ein gemeinsames Urteil und gibt ihre Empfehlung wiederum an die Formel-1-Kommission weiter. Diese kann solche Vorschläge annehmen oder abweisen. In letzter Instanz entscheidet der Motorsportweltrat der FIA, dessen nächste Tagung für den 10. Juli in Mexiko-Stadt angesetzt ist.

News aus anderen Motorline-Channels:

Formel 1: News

Weitere Artikel:

24 Nürburgring 2025: Galerie Tag 1

Große Galerie vom Adenau RaceDay am Nürburgring

Richtig stimmungsvoll war der traditionelle Auftakt zu dem eigentlichen Haupt-Event – dem weltweit bekannten Rennen durch die 25,378 Kilometer lange „Grüne Hölle“ der Nordschleife des Nürburgrings. Hier unsere große Galerie!

"Drive to Survive"-Bösewicht?

F1-Filmstar räumt mit Verstappens Image auf

Max Verstappen kommt in "Drive to Survive" wie ein Bösewicht vor - F1-Schauspieler Damson Idris erklärt jetzt, wie er den Niederländer erlebt hat

24h Nürburgring 2025: Background-Analyse des Rennens

Vom Stromausfall bis zum fliegenden Besen

Lange sah es nach einem Durchmarsch des Manthey-Grello, aus. Am frühen Sonntag kam der Rowe BMW M4 98 immer näher, um am Mittag dran zu sein. Je nach Überhol-Situationen auf der rund 25 Kilometer langen Strecke konnte man am Mittag die beiden Kontrahenten quasi mit einem Handtuch zudecken. Abstand: Teilweise eine Autolänge. Die Zeitstrafe nach einem Zwischenfall brachte die endgültige Entscheidung im eigentlichen Herzschlag-Finale auf der Strecke.

24 Nürburgring 2025: Analyse Top-Qualifikation

Fortsetzung folgt – oder nur so viel wie nötig

Betrachtet man die Freitags gefahrenen Zeiten mit denen von Samstag, dann wird für den langjährigen Beobachter eines ganz besonders deutlich: Auch im Einzelzeitfahren um die ersten fünf Startreihen haben die Teams und Fahrer immer eines im Blick – die Uhr. Engel, Estre und Neubauer im Gespräch.

24h Nürburgring 2025: Bericht

Rowe triumphiert vor Rekordpublikum

Dicke Strafe gegen den "Grello", Nullnummer für Falken, Scherer und AMG bei Hitze - Doch das 24h-Rennen 2025 wird vor allem für den Stromausfall in Erinnerung bleiben

GP von Österreich: Qualifying

Norris demoliert Konkurrenz mit Gelb-Hilfe!

Max Verstappen beim Red-Bull-Heimspiel schwer geschlagen, Nico Hülkenberg Letzter - und Lando Norris holt Pole mit einer dominanten Vorstellung in Q3