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Formel 1: Analyse Formel-1-Reifen, Singapur 2011

Fahrer pro und contra "Reifenkrieg"

Während Jacques Villeneuve einen "Reifenkrieg" begrüßen würde, sehen aktive Piloten zwar einen gewissen Reiz, aber auch Stolpersteine.

Reifenhersteller, die an einem Einstieg in die Formel 1 interessiert sind, können sich bis Mittwoch übernächster Woche, d.h. dem 17. Juni, für die Saisonen 2017 bis 2019 bewerben. Eine große französische Reifenfirma hat bereits Interesse bekundet, will aber nicht um jeden Preis einsteigen. Auch der aktuelle Formel-1-Reifenlieferant, dessen Vetrag Ende 2016 ausläuft, wird sich für drei weitere Jahre bewerben.

Die Frage, die sich stellt: Gibt es künftig wieder einen "Reifenkrieg", also wie früher einen Wettbewerb mehrerer Reifenlieferanten? Die Teamchefs sprachen sich am Rande des Grand Prix von Monaco klar gegen ein solches Szenario aus. Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve hingegen würde einen "Reifenkrieg" begrüßen. Zumindest im Zeitraum 2017 bis 2019 wird aber es keinen Wettbewerb geben, da die aktuelle FIA-Ausschreibung für diesen Zeitraum einen Exklusivausrüster vorsieht.

Wie aber stehen die Fahrer diesem Thema gegenüber? "Der Grip der Reifen war unglaublich, als es den großen Kampf zwischen den Reifenherstellern gab", erinnert sich Formel-1-Routinier Felipe Massa an den letzten "Reifenkrieg", der zum letzten Mal in der Saison 2006 tobte.

"Die beiden Unternehmen haben damals einfach alles gegeben", erinnert sich Massa und spannt den Bogen zu den anschließenden Monopolen von 2007 bis 2010 bzw. seit 2011: "Wenn man nur ein Unternehmen hat, müssen alle mit den gleichen Voraussetzungen zurechtkommen. Aus finanzieller Sicht ist das sicherlich günstiger. Aus fahrerischer Sicht aber war es vorher besser, keine Frage."

"Ich bin zwar selbst nie zu Zeiten eines Reifenwettbewerbs gefahren, aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Technologie zu dieser Zeit stärker an die Grenzen getrieben wurde", sagt Weltmeister Lewis Hamilton, dessen Formel-1-Karriere erst in der Saison 2007 begann. Wettbewerb sieht der Brite als das Wesen der Formel 1, folglich würde er einen Reifenkrieg durchaus begrüßen: "Darum geht es doch, und zwar für alle von uns."

Auch Formel-1-Rookie Max Verstappen hätte nichts gegen einen zweiten Reifenhersteller im Feld: "Ich finde, es ist immer gut, wenn man ans Limit gehen kann. Das gilt auch für die Reifen. Ich fände es toll, wenn wir das eines Tages wieder erleben könnten. Vielleicht passiert es ja." Auch Sergio Pérez würde im Sinne des Sports einen Reifenwettbewerb begrüßen.

Felipe Massa glaubt aber selber nicht daran. Der Brasilianer sieht die Kosten als den größten Stolperstein auf dem Weg zu einem neuerlichen Wettbewerb auf dem Reifensektor. "Ich glaube nicht, dass es soweit kommen wird. Einfach, weil es zu teuer wäre, gerade in der heutigen Zeit", winkt der Williams-Pilot ab.

Pastor Maldonado stimmt zu. "Jeder weiß, dass es um die Budgets in der Formel 1 derzeit nicht zum Besten steht. Die wirtschaftliche Situation ist nicht gerade großartig. Diesen Punkt gilt es natürlich zu berücksichtigen", sagt der Venezolaner und glaubt daher genau wie Massa nicht an einen baldigen "Reifenkrieg".

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