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Formel 1: Analyse Total-Rennbenzin, Monte Carlo 2014

Piloten verteidigen sparsame Fahrweise

Viele Zuschauer können mit der neuen Effizienz-Formel-1 nicht viel anfangen; die Fahrer halten die Rennen dennoch für anspruchsvoll.

Die Zeiten, in denen man in der Formel 1 Qualirunde an Qualirunde hängen musste, um im Rennen schnell zu sein, sind endgültig vorbei. Statt die schnellstmöglichen Rundenzeiten zu fahren, dreht sich in der "Königsklasse" alles um die Themen Effizienz und Sparen. Pushen bis zum Limit ist nicht mehr erwünscht, stattdessen werden die Reifen geschont und Sprit gespart – heutzutage der schnellste Weg ins Ziel.

Vielen Fans gefällt die neue Fahrweise in der Formel 1 nicht, und auch die Fahrer können meist nicht viel damit anfangen, wie Ex-Pilot Mark Webber erklärt. "Wir sind alle enttäuscht darüber, was mit den Autos und den Rundenzeiten passiert. Es ist für die Fahrer nicht mehr anregend, und die Fans können das sehen", meint der Australier und meint, dass viele Dinge in den vergangenen fünf oder sechs Jahren falsch gemacht wurden: "Es ist ein wenig zu künstlich geworden."

Fernando Alonso sagt ebenfalls, dass der Sport in eine sehr komplexe Richtung abgedriftet ist. "Wir fahren acht oder zehn verschiedene Autos an einem Wochenende", erklärt er die Schwierigkeit. "Wir fahren mit wenig Sprit, viel Sprit, maximalem Energieeinsatz, keinem Energieeinsatz, spritsparend, auf neuen Reifen, auf alten Reifen – das macht insgesamt vier oder fünf Sekunden Unterschied aus", so der Spanier, der sich aber damit abfinden kann: "Wir sind professionelle Fahrer und bereit, das zu tun."

Mercedes-Pilot Nico Rosberg sieht die aktuelle Lage der Formel 1 verständlicherweise noch weniger dramatisch und widerspricht den Äußerungen, dass die Fahrer durch Maßnahmen wie "lift and coast", also dem Hineinrollen in Kurven, nicht mehr am Limit fahren: "'Lift and coast' ist der effizienteste Weg, Benzin zu sparen. Das wurde schon in den Achtzigern so getan", verteidigt er diese Fahrweise.

"Heutzutage ist es nur professioneller, akkurater und detaillierter. Wir fahren dennoch am absoluten Limit des Autos, es ist einfach ein anderer Fahrstil. Auch dieser Fahrstil ist sehr herausfordernd, und man pusht immer noch wie verrückt." Dem stimmt sein Landsmann Nico Hülkenberg zu, der am vergangenen Wochenende in Le Mans eine Welt kennengelernt hat, in der Effizienz schon immer relevant gewesen ist, wenngleich die Langstrecken- immer mehr zu Sprintrennen werden.

Er hält "lift and coast" zwar im Grunde für ziemlich einfach, das Schwierige sei aber, es effizient zu machen und so wenig Rundenzeit wie möglich zu verlieren. Es sei beispielsweise schwierig zu wissen, wohin sich der Bremspunkt mit dem vorzeitigen Lupfen verschiebt, weswegen sich Fahrer gerne mal vertun.

"Wir sind professionelle Fahrer, von daher sollten wir den Bremspunkt kennen – unabhängig vom Speed, den wir haben", winkt McLaren-Pilot Alonso aber ab. Ist Effizienz also wirklich nur von außen langweilig? Zumindest ein Pilot konnte bei der Donnerstagspressekonferenz in Spielberg nicht viel mit dem Thema anfangen: Carlos Sainz junior. "Für mich ist das ziemlich neu, weil ich es noch nie zuvor gemacht habe", meint der Spanier.

"Ich mag es nicht wirklich, weil ich es schon von Beginn des Rennens an machen muss. Man muss sich anpassen und schnell sein", so der Toro-Rosso-Pilot weiter, der in den bisherigen sieben Rennen mindestens zwei Mal Probleme mit dem Spritsparen hatte: "In Australien und Kanada war es schon zu viel des Guten", meint er, will sich aber dem notwenigen Übel beugen: "Ich muss es tun und lernen." Und die verbliebenen Zuschauer werden sich wohl auch daran gewöhnen müssen ...

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