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Formel-1-Test: Spielberg Pascal Wehrlein, Mercedes W06, Spielberg 2015

Neue Teile bei Wehrlein-Bestzeit

Mercedes-Tester Pascal Wehrlein setzte im Regen von Spielberg die Bestzeit; Antonio Fuoco im Ferrari sorgte mit einem Crash für Aufsehen.

"Nur keinen Regen" hatte sich Williams-Testpilotin Susie Wolff vor ihrem Einsatz in Spielberg gewünscht, denn so lassen sich nur bedingt Rückschlüsse ziehen. Doch das Wetter meinte es nicht gut mit den Teams: Am ersten Testtag nach dem Österreich-GP-Wochenende wurde wegen des immer wieder einsetzenden Regens nur wenig gefahren. Auch eine Verlängerung um zwei Stunden bis 20 Uhr zahlte sich nur bedingt aus, weil ein erneuter Regenguss den Teams einen Strich durch die Rechnung machte; zudem sorgte in den Abendstunden auch bereits die Dämmerung für Schwierigkeiten.

Am Ende sicherte sich Mercedes-Tester und DTM-Fahrer Pascal Wehrlein die Tagesbestzeit. Der Deutsche übernahm die Agenden von Stammfahrer Nico Rosberg, der stattdessen am Mittwoch im "Silberpfeil" sitzen wird, und erzielte nach 67 Runden eine Bestmarke von 1:11,005 – damit verpasste er die Pole-Position-Zeit von Lewis Hamilton um rund zweieinhalb Sekunden.

Ein gelungenes Debüt mit der B-Version des Force India VJM08 gelang dem amtierenden Formel-3-Europameister Esteban Ocon als Zweiter. Der Franzose blieb nur 0,187 Sekunden hinter Wehrlein, sorgte aber vor allem mit der Premiere einer neuen Front für Aufsehen. Diese verfügt auf beiden Seiten über einen großen Lufteinlass. Ocon war in seinen 73 Runden meist mit dem alten Modell unterwegs – umso größer waren die Augen der Konkurrenz, als die neue Variante ans Auto geschraubt wurde.

Hinter dem drittplatzierten Toro-Rosso-Piloten Max Verstappen (+ 0,323), der mit 97 Umläufen der fleißigste Testpilot des Tages war, reihte sich Ferrari-Nachwuchsmann Antonio Fuoco ein. Der Italiener war mit einem Rückstand von 0,326 Sekunden zwar flott unterwegs, verzeichnete aber auch einen Abflug. Der 19jährige, der bei einem der GP3-Rennen in Spielberg Zweiter geworden war, krachte in der ersten Kurve in die Begrenzung. Sein Ferrari hinterließ dort Reifenspuren, der Youngster blieb aber unverletzt.

Im Mittelpunkt des Interesses stand auch Williams-Testerin Susie Wolff: Die Ehefrau von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bildete mit einem Rückstand von 2,243 Sekunden als Neuntplatzierte das Schlusslicht und kam mit 39 Umläufen auch auf die geringste Rundenanzahl. Der FW37 war aber mit einem neuartigen Zusatzflügel vor den Hinterreifen ausgestattet, der bei der Konkurrenz für hochgezogene Augenbrauen sorgte. Außerdem wurde der Unterboden unter dem Flügel mit einer Art Schürze versehen.

Hat das Williams-Team eine Grauzone im Reglement gefunden? Nein, denn die Entwicklung entspricht nicht den Regeln und darf nur bei Testfahrten eingesetzt werden. Das liegt daran, dass das Reglement Flügelanbauten in diesem Bereich ausdrücklich untersagt. Möglicherweise wollte Williams mit dem Anbauteil bloß erhöhte Abtriebswerte im Heck simulieren.

Zwischen Wolff und Fuoco reihten sich Lotus-Pilot Romain Grosjean (+ 0,504; 45 Runden), Pierre Gasly (R·B·R; + 0,752; 80 Runden), Ferraris Sauber-Leihgabe Raffaele Marciello (+ 0,821; 53 Rundden) und McLaren-Tester und GP2-Dominator Stoffel Vandoorne (+ 1,525; 76 Runden) ein.

Beste Rundenzeiten – Dienstag:

1. Pascal Wehrlein (Mercedes) — 1:11,005
2. Esteban Ocon (Force India) — 1:11,192
3. Max Verstappen (Toro Rosso) — 1:11,328
4. Antonio Fuoco (Ferrari) — 1:11,331
5. Romain Grosjean (Lotus) — 1:11,691
6. Pierre Gasly (RB Racing) — 1:11,757
7. Raffaele Marciello (Sauber) — 1:11,826
8. Stoffel Vandoorne (McLaren) — 1:12,530
9. Susie Wolff (Williams) — 1:13,248

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