
MotoGP: News | 06.03.2015
Suzuki GSX-RR wird vorgestellt
Last but not least stellt Suzuki ihr Bike für den Kampf um WM-Titel in der MotoGP vor: die GSX-RR.
Foto: MotoGP Media
Nachdem Yamaha, Honda, Ducati und Aprilia ihre Lackierungen für die neue MotoGP-Saison bereits vorstellten, zog Suzuki Freitagnachmittag japanischer Zeit als fünfter Hersteller nach. Die Lackierung der neuen GSX-RR unterscheidet sich nur minimal von dem bei den Tests vorgestellten Design. Da Suzuki keinen Hauptsponsor auftreiben konnte, entschied man sich dazu, den hauseigenen Ölhersteller Ecstar zu promoten. Ecstar ist hauptsächlich in Japan bekannt. Seit 1984 stellt das Unternehmen Schmierstoffe her. Durch die Verbindung mit dem Suzuki-Werksteam erhoffen sich die Japaner, Ecstar auch international zu etablieren.
Mit Aleix Espargaro und Maverick Vinales verfügt Suzuki über eine starke Fahrerpaarung. Die beiden Spanier gehen motiviert in die neue Saison. Espargaro erfüllte sich bei Suzuki den Traum des Werksfahrers. Nachdem er zwei Mal die CRT-Wertung für sich entschied, deklassierte Espargaro im vergangenen Jahr die anderen Open-Piloten und beendete die Saison als WM-Siebter und mit Abstand bester Open-Vertreter.
Vinales steigt nach nur einer Saison in der Moto2 in die Königsklasse auf. Der ehemalige Moto3-Weltmeister machte bei den Wintertests große Fortschritte und verringerte den Rückstand von Test zu Test. Neben den beiden spanischen Stammpiloten kann Suzuki in der Saison 2015 auf die Dienste von Testpilot Randy de Puniet vertrauen, der sich neben der Superbike-WM auch weiterhin um die GSX-RR kümmern wird.
Suzuki-Geschäftsführer Eiji Mochizuki freut sich auf das MotoGP-Comeback: "Durch den Wettbewerb auf hohem Niveau werden wir unsere Technologien verbessern und sie für unsere Serienmodelle verwenden. Suzuki wird versuchen, durch den Rennsport und die Produkte die Zufriedenheit der Kunden auf der ganzen Welt zu steigern. Wir bitten unsere Fans, das Suzuki-Team zu unterstützen", so der Japaner.
Ende 2011 schickte Suzuki zum bisher letzten Mal ein Werksteam an den Start. Damals saß Alvaro Bautista auf der 800er-V4-Maschine. Bereits beim Rückzug aus der MotoGP kündigte Suzuki an, eine neue 1.000er zu entwickeln. Bei geheimen Tests in Japan wurde klar, dass sich Suzuki vom V4-Konzept verabschiedet hat und wie Yamaha einen Reihenvierzylindermotor baut. Dadurch erhoffen sich die Japaner einfachere Technologietransfers zur Serie. Zudem ermöglicht ein Reihenmotor ein besseres Handling. Ob Suzuki auf das richtige Konzept setzt, wird die neue MotoGP-Saison zeigen.
Technische Details
Unter der Verkleidung hat sich von der GSV-R zur GSX-RR viel verändert. Als die GSV-R 2002 in der 990er-Ära als Nachfolgerin der RGV500 ins Rennen geschickt wurde, vertraute Suzuki auf einen V4-Motor mit 60 Grad Zylinderwinkel. An diesem Konzept hielt man bis 2005 fest, als der Zylinderwinkel auf 65 Grad erhöht wurde. Auch bei der 800er, die ab 2007 eingesetzt wurde, blieb man dieser Bauweise treu.Die GSX-RR wird von einem Reihenvierzylindermotor angetrieben. Damit folgt man Yamaha, die seit dem Beginn der Viertaktära auf dieses Konzept setzen. Der Wechsel vom V- zum Reihenmotor steigert Suzukis Glaubwürdigkeit, Entwicklungen aus dem Rennsport in die Serie zu bringen. Die Sportmodelle der Japaner setzen ausschließlich auf Reihenmotoren.
Offen ist, wann die GSX-RR ein Seamless-Getriebe erhält. Momentan müssen Aleix Espargaro und Maverick Vinales die Gänge konventionell sortieren, während Honda, Ducati und Yamaha auf Seamless-Getriebe setzen. Abgesehen davon ähnelt die Suzuki den Konkurrenzmodellen. Beim Chassis setzt die GSX-RR wie die Honda RC213V, die Yamaha M1, die Ducati Desmosedici und die Aprilia RS-GP auf einen Alurahmen. Die Federelemente kommen von Öhlins und die Bremsen von Brembo.
Die Technischen Daten der Suzuki GSX-RR:
Maße (Länge/Breite/Höhe): 2.096/720/1.140 Millimeter
Radstand: 1.457 Millimeter
Motor: wassergekühlter Reihenvierzylinder-Viertakt-Motor mit oben liegenden Nockenwellen und vier Ventilen pro Zylinder
Hubraum: 1.000 Kubikzentimeter
Leistung: mehr als 169 kW (230 PS)
Höchstgeschwindigkeit: mehr als 330 km/h
Getriebe: Kassettengetriebe mit sechs Gängen
Rahmen: Aluminiumprofilrahmen
Reifen: 16,5 Zoll
Federelemente: Öhlins-Gabel vorn, Öhlins-Federbein hinten
Bremsen: Brembo-Karbonbremsscheiben vorn, Brembo-Stahlbremsscheibe hinten