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WEC: News

„Es liegt jetzt an uns selbst den Vorsprung zu halten“

Alexander Wurz spricht über die kommende WEC-Saison und die Konkurrenz. Er erwartet ein „Zusammentreffen gigantischer Hersteller“.

2014 war es ein enger Kampf zwischen Audi, Porsche und Toyota in der LMP1-Klasse der Langstrecken-WM (WEC). Für 2015 kann man ähnliche Kräfteverhältnisse erwarten. Mit Nissan steigt auch ein neuer Hersteller in die Wertung ein. Alexander Wurz hat gegenüber ORF Sport Plus verraten, wie sich Toyota auf den Kampf der Hersteller vorbereitet hat und was er sich von der kommenden Saison erwartet.

"Mein Toyota TS040 hat sich im Detail verändert, speziell in der Aerodynamik. Wir haben versucht den Schwerpunkt tiefer zu legen. Wir haben versucht mehr Leistung aus unserem ohnehin schon starken Hybridmotor heraus zu bekommen", so der Österreicher über die Vorbereitung des japanischen Herstellers. Er erwähnt, dass man mit über 1000 PS, resultierend aus 600 PS des Verbrennungsmotors und 500 PS aus dem Hybridantrieb, in die Saison gehen wird - "das macht Spaß."

Die Konkurrenz wird aber ebenfalls nachrüsten. Porsche absolvierte 2014 das Debütjahr, und schloss es mit einem Sieg in Sao Paulo ab. "Sie werden sich sicher verbessern, wir tun das auch. Jeder gibt Vollgas. Es ist ein tolles Zusammentreffen von gigantischen Herstellern", so Wurz. Auch Audi, die "jahrzehntelang die Sportwagenszene dominiert haben", darf man nicht vergessen.

Toyota hat 2014 mit Sebastien Buemi und Anthony Davidson den Titel in der Fahrerwertung geholt: "Wir haben die Latte hoch gelegt, die Deutschen kopieren uns jetzt. Sie versuchen speziell aerodynamisch auf unser Niveau zu kommen. Es liegt jetzt an uns selbst den Vorsprung zu halten, in Wirklichkeit wollen wir ihn ausbauen, aber zumindest nicht kleiner werden lassen", verrät der 40-Jährige.

Ein Neuling und weiterer Konkurrent in der LMP1-Klasse wird Nissan werden. Die Japaner gehen 2015 in der WEC an den Start. Wurz meint dazu: "Bin mir nicht wirklich sicher, ob das Konzept gut funktioniert. Man darf Nissan aber nicht unterschätzen. Bei der Bekanntgabe haben sie gesagt, dass sie im ersten Jahr um den Gesamtsieg mitfahren werden. Das ist natürlich eine große Aussage, vielleicht folgen große Taten. Ich wünsche es mir, dass die WM mit einem vierten Hersteller noch spannender wird."

Es ist der zweite japanische Hersteller, der in die Wertung einsteigt: "Wir als Toyota sind happy, dass mit Nissan ein weiterer japanischer Hersteller dazukommt, das gibt mehr Rückenwind und Medieninteresse." Nissan wird versuchen mit einem Frontmotor, einem ungewöhnlichen Konzept, an den Start zu gehen. "Wenn sie von Anfang an dabei sind bei der Musik, dann ist das nur gut für den Sport. Ich glaube, dass man mit einem Eigenkonzept langfristig - also im Motorsport sind drei, vier Jahre langfristig - Erfolg haben könnte, aber im ersten Jahr müssen sie glaube ich Lehrgeld zahlen."

Wurz erwartet in der bevorstehenden Saison einen harten Kampf: "Und so glaube ich, dass die Saison 2015 hart wird, teilweise auch unherzlich - wir haben gesehen, wir Fahrer schenken uns nichts. Auch wenn es rund um die Uhr geht, wir fahren uns in die Kisten. Der Sieger ist der Sport und der Fan, der zuschaut."

Die WEC-Saison 2015 startet am 12. April mit den 6 Stunden von Silverstone in die neue Saison. Das Highlight im Kalender werden wieder die 24 Stunden von Le Mans am 13. und 14. Juni bilden.

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