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WTCC: Losail

Lauf 2: Muller holt Sieg und Vizetitel

Überraschungspolesitter Filippi verhaut den Start und wird dann von Yvan Muller übertölpelt, der damit Loeb von WM-Rang 2 verdrängt.

Yvan Muller (Citroën) hat am Freitag in Losail (Katar) das 24. und letzte Rennen der Tourenwagen-WM 2015 gewonnen. Mit seinem sechsten Saisonsieg hat Muller im Kampf um den Vizetitel seinen Teamkollegen Sébastien Loeb noch um einen Punkt abgefangen. Auch in der Privatfahrerwertung fiel die Entscheidung erst im letzten Saisonrennen: Norbert Michelisz (Honda) verteidigte mit Gesamtrang drei die Führung vor Mehdi Bennani (Citroën).

Muller war von Platz drei der umgekehrten Startaufstellung ins Rennen gegangen und setzte sich anfangs der sechsten Runde beim Neustart nach einer langen Safety-Car-Phase rustikal gegen John Filippi (Chevrolet) durch, der auf Startplatz eins gestanden war. Filippi verteidigte in der ersten Kurve seine Position nur halbherzig gegen Muller, machte die "Türe" zunächst auf und dann zu, woraufhin beide miteinander kollidierten, und Filippi sich drehte.

Mullers C-Elysée überstand die Kollision unbeschadet, sodass sich der Franzose in weiterer Folge von seinem Teamkollegen Qing-Hua Ma absetzen und das zweite Nachtrennen der Tourenwagen-WM-Geschichte gewinnen konnte. Da Loeb nicht an Michelisz vorbeikam, blieb dem neunfachen Rallyeweltmeister das Happy End nach zwei WTCC-Jahren verwehrt. Statt mit dem Vizetitel verabschiedet sich der Franzose wie im Vorjahr als Gesamtdritter aus der Serie.

Bennani kam hinter Loeb auf Rang fünf ins Ziel. Der reichte dem Marokkaner nicht, um seine Aufholjagd in der Privatfahrerwertung erfolgreich abzuschließen. Umso größer war der Jubel bei Michelisz und seinem Zengö-Team. Hugo Valente (Chevrolet), Gabriele Tarquini (Honda), Weltmeister José María López (Citroën), Tiago Monteiro (Honda) und Nicolas Lapierre (Lada) komplettierten auf den Positionen sechs bis zehn die Top 10.

Schon vor dem Start des Rennens hatte die laut eigener Aussage schlimmste Saison von Tom Coronel (Chevrolet) ihr entsprechendes Ende gefunden. Der Niederländer hätte den Finallauf eigentlich von Startposition zwei in Angriff nehmen sollen, doch im ersten Rennen hatte sein Auto Öl verloren. Den ROAL-Mechanikern gelang es nicht, den Defekt innerhalb der Reparaturzeit zwischen den Rennen zu beheben, weshalb Coronel aus der Boxengasse starten musste. Dennoch hatte der italienische Rennstall Grund zum Jubeln, denn er gewann die Wertung der Privatteams.

Nach einer Kollision, in die Tom Chilton (Chevrolet), Stefano D'Aste (Chevrolet) und Nick Catsburg (Lada) verwickelt waren, wurde das Rennen nach der ersten Runde mit dem Safety Car neutralisiert. "In Kurve 1 habe ich einen Citroën leicht berührt, aber in Kurve 2 bekam ich dann einen gewaltigen Schlag auf das linke Hinterrad, das dann abgebrochen ist", berichtete Catsburg. "Ich habe versucht, von der Linie zu gehen, aber Stefano konnte mir nicht mehr ausweichen."

Diese Darstellung bestätigte D'Aste: "Als Nicky vor mir auftauchte, war sein Rad schon abgebrochen. Weder er noch ich konnten uns in Luft auflösen. Mich hat aber auch jemand von hinten getroffen." Nur Chilton konnte das Rennen nach einem Ausflug durch das Kiesbett wieder aufnehmen, die Bergung der Autos von Catsburg und D'Aste zog sich bis zur sechsten Runde hin.

Zuvor hatte Startplatz eins Filippi kein Glück gebracht, denn auch ohne die Kollision Muller wäre der junge Franzose nicht im Vorderfeld gelandet. Filippi rollte am Start zu früh an und erhielt dafür, allerdings erst nach dem Zwischenfall mit seinem Landsmann, eine Durchfahrtsstrafe. Rob Huff musste seinen Lada mit Bremsproblemen in der Box abstellen.

Die Tourenwagen-WM geht nun in die Winterpause. Der Rennkalender für die Saison 2016 soll in der kommenden Woche bekanntgegeben werden. Zur Diskussion steht überdies eine Änderung des Wochenendformats: Künftig soll der Lauf mit der umgekehrten Startaufstellung zuerst und als Sprintrennen ausgetragen werden, jener nach der Reihenfolge aus dem Qualifying als längeres Hauptrennen; auch die Punkteverteilung könnte entsprechend angepasst werden.

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