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Formel 1: News

Ferrari dementiert Allison-Rauswurf

Der von italienischen Medien vermeldete Abgang von Ferrari-Technikchef James Allison wird von Sebastian Vettel nur belächelt – Personalie „stand nie zur Debatte“.

Gerüchte um vermeintliche Personalveränderungen brechen in diesen Wochen lawinenartig über Ferrari ein, doch Sebastian Vettel findet die Spekulationen um einen Abgang seines Technikchefs James Allison nur noch belustigend. Davon, dass der Brite nach einem Bruch mit FIAT-Boss Sergio Marchionne seine Koffer gepackt hätte, will er nichts vernommen haben. "Ich weiß nicht, ob er geht, aber ich glaube, ich wüsste es", wundert sich Vettel über jüngste Medienberichte aus Italien.

Auf Nachfrage von Motorsport-Total.com heißt es von Ferrari ebenfalls, dass an dem Gemunkel nichts dran wäre: "James Allisons Posten stand nie zur Debatte", lässt ein Sprecher verlauten und verweist darauf, Spekulationen von außerhalb des Teams generell nicht weiter zu kommentieren.

Im Gespräch mit Journalisten kann sich der Deutsche nicht erklären, woher das Gerücht und viele weitere Gerüchte rund um die Scuderia stammen. Sie entbehrten jedenfalls jeglicher Grundlage, versichert er. "Wenn man liest, was geschrieben wird: Wir können da nur drüber lachen. Aber vielleicht wisst ihr ja mehr. Nur ich denke, wir sollten mehr wissen", so Vettel schmunzelnd.

Vettel kritisch: Beim Antrieb weiter als beim Chassis

Dass Allison in Maranello verantwortlich bliebe, sei auf absehbare Zeit Fakt. "Daran ändert sich nichts", stellt Vettel klar und stärkt dem wegen der sportlichen Talfahrt in die Kritik geratenen Technikchef den Rücken. Mit dem neuen Boliden SF16-H sei dem Team eine massive Verbesserung gelungen. "Es sind viele kleine Dinge", erklärt Vettel über ungelöste Probleme. "Es braucht ein bisschen Zeit, aber man darf nicht vergessen, wo wir Anfang vergangenen Jahres gestanden haben."

Dennoch stellt er der Motorenabteilung offenbar ein deutlich besseres Zeugnis aus als dem von Allison verantworten Bereich und legt den Finger in die Wunde. "Man kann auf der einen Seite das Auto sehen, auf der anderen den Antrieb - da fehlt uns ein bisschen, aber die Schritte, die wir in den vergangenen Monaten gemacht haben, sind herausragend", lobt Vettel den V6-Turbo in seinem Auto und neckt sogar Mercedes: "Es gibt niemanden, der so große Schritte gemacht hat wie wir."

Eigener Technik-Nachwuchs wartet auf seine Chance

Beim Chassis lässt Vettel das Druckmoment auf den Roten durchblicken: "So, wie die Formel 1 heute aufgebaut ist, dreht sich alles um die Aerodynamik. Wir sind da nicht die Besten." Das ist aber offenbar noch kein Grund, die Kündigungen auf den Tisch zu legen und sich neues Personal ins Boot zu holen, worauf Vettel durchaus Einfluss hätte. "Man spricht mit allen im Team. Ich bin eine Weile dabei und kenne Leute hier und da. Man sitzt am Tisch und spricht über alles", sagt er.

Da fiele mal der eine oder andere Name. Vettel betont aber, dass die bei Ferrari vor eineinhalb Jahren unter Maurizio Arrivabene begonnene Umstrukturierung zum Erfolg geführt hätte und gibt zu bedenken, dass in Maranello auch im technischen Bereich eigener Nachwuchs gefördert würde.

Schon seit längerer Zeit gibt es Gerüchte über eine Trennung von Ferrari und Allison, der laut der Gazzetta dello Sport unzufrieden mit den Arbeitsabläufen sein soll. Ein angebliches Renault-Angebot, das dem 48-Jährigen vorliegen soll, geistert ebenfalls durch die Medien. Erschwerend kommt hinzu, dass Allison unter Marchionne-Vorgänger Luca di Montezemelo eingestellt, alle Führungspositionen aber neu besetzt wurden. Auch aus persönlichen Gründen würde ein Wechsel zurück in seine Heimat Großbritannien Sinn ergeben. Allisons Frau verstarb im März, seine Kinder leben noch immer auf der Insel.

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