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Formel 1: Hintergrund

„Wir werden Weltmeister“

Dass man Weltmeister wird, steht beim neuen Werksteam außer Frage – lediglich der Zeitpunkt scheint variabel. Zu Gast beim Renault F1 Team…

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Renault

„Wir werden Weltmeister“, sagt Dorit Haider, ihres Zeichens Direktorin Kommunikation bei Renault Österreich. Und das klingt so selbstverständlich, dass man es gerne glauben möchte. Heuer ist Renault als Werksteam offiziell in die Formel 1 zurückgekehrt – als Motorenlieferant für Red Bull Racing hat man vor nicht allzu langer Zeit vier Jahre lang den Titel holen können, doch seit der Einführung der neuen Turbomotoren stagnieren die Franzosen.

Mit RBR gab es einen harten Schlagabtausch in aller Öffentlichkeit: Die mit österreichischer Lizenz fahrenden Briten haben zunächst Renault erniedrigt und sich schon zur Saisonmitte des Vorjahres vom ungeliebten Motorenhersteller getrennt.

Doch als sie für 2016 ohne Motor dastanden, mussten Christian Horner, Helmut Marko und Co darum bitten, den Motor behalten zu dürfen. Es wurde eine Lösung gefunden, die beiden Seiten das Gesicht bewahren sollte: RBR fährt heuer mit einem „TAG Heuer“ genannten Renault-Aggregat, angeblich soll der französische Motor ein wenig teurer geworden sein…

Haben die gelben Werks-Raketen das Zeug zum Weltmeister? Die in Enstone beheimatete Truppe, ursprünglich als Toleman in die Formel 1 eingestiegen, konnte als Benetton-Team 1994 und 1995 mit Michael Schumacher und ab 2002 als offizielles Renault-Werksteam mit Fernando Alonso zahlreiche WM-Titel einfahren, nach der „Crashgate“-Affäre rund um den damaligen Teamchef Flavio Briatore wurde das Team an Genii Capital verkauft und bis zum Vorjahr unter dem Namen Lotus geführt. Das Team geriet jedoch in finanzielle Schwierigkeiten, Renault hat es nun zurückgekauft. Mit dem erfahrenen Konstrukteur Bob Bell und Teamchef Frederic Vasseur soll an alte Erfolge angeknüpft werden…

Am Steuer der knallgelben Werksboliden sitzen die mit wenig Erfahrung gesegneten Jungpiloten Kevin Magnussen (Sohn des früheren F1-Piloten Jan Magnussen) und Jolyon Palmer (Sohn des früheren F1-Piloten Jonathan Palmer).

Jolyon glaubt, dass es noch „ein paar Jahre“ brauchen würde, bis Renault als Werksteam Weltmeister werden könne. Das moderne Motorenreglement mit seinem „Token“-System verlangsamt die Entwicklung – hauptsächlich würde es nun aber um die Fahrbarkeit des Motors und nicht mehr um dessen PS-Stärke gehen. Dazu kommen 2017 abermals neue Regeln, zum Beispiel die breiteren Reifen – diese neuen Autos seien „schwerer zu fahren“, sagt Palmer, denn die Piloten fahren längst schon Simulationen mit diesen Autos. Ob es ihm angesichts des besonderen Verhältnisses besonderen Spaß bereiten würde, einen RBR zu überholen? Palmer lacht: „Nein, so denken wir nicht in der Formel 1.“

Kevin Magnussen glaubt nicht daran, dass Talent vererbbar ist – aber man würde aus dem Umfeld, in dem man lebt, ständig lernen. So konnte sich der Däne als Sohn eines Formel 1-Piloten vom Kindesalter an bereits in das professionelle Umfeld einleben. Seiner Meinung nach könne Renault 2018 oder 2019 Weltmeister werden. Nachsatz: „Wenn ich dann noch in diesem Team fahren sollte.“ Schließlich scharrt bereits Ersatzpilot Esteban Ocon (im Bild oben rechts) in den Startlöchern – auch er ist davon überzeugt, dass Renault Weltmeister wird.

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