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Motorrad-WM: Interview

Ducati wütend über das Wingletverbot

Gigi Dall'Igna ist mit dem Wingletverbot ab 2017 nicht einverstanden – die anderen Hersteller wollten Ducati einen Vorteil nehmen.

Fotos: Ducati Corse

Die Grand-Prix-Kommission der Motorrad-WM hat bei ihrem Meeting in Assen ein Verbot der Winglets bei MotoGP-Bikes beschlossen. In der laufenden Saison dürfen diese aerodynamischen Elemente beibehalten werden, ab 2017 ist damit Schluss. Als Begründung wurden einerseits Sicherheitsbedenken angeführt, andererseits die Kosten für das Erforschen der Aerodynamik. Für die kleineren Klassen gilt das Verbot schon seit einigen Rennen.

Obwohl kleine Zusatzflügel in der Motorrad-WM nicht neu waren, hat Ducati seit etwa eineinhalb Jahren die Weiterentwicklung der Aerodynamik forciert. Mit Winglets neigt das Motorrad zu weniger Wheelies in der Beschleunigungsphase. Unklar ist, ob die Flügel auch in den Kurven, also bei Schräglagen, einen Vorteil bringen. Mittlerweile haben alle anderen Hersteller nachgezogen, doch Ducati setzt weiterhin auf die größten Zusatzflügel.

Das italienische Werksteam sprach sich dementsprechend vehement gegen ein Verbot aus. Gigi Dall'Igna schäumt über das Verbot: "Zuerst haben uns unsere Gegner kopiert und dann auf ein Verbot gedrängt", wird der Technikchef von gpone.com zitiert. "Meiner Meinung nach haben sie erkannt, dass Ducati bei der Aerodynamik weiter ist. Deshalb wollten sie uns bestrafen und haben die lächerliche Ausrede mit den Sicherheitsgründen gefunden."

Dall'Igna ist komplett anderer Meinung: "Wir glauben, dass die Winglets die Motorräder sicherer machen, weil sie helfen, das Vorderrad auf dem Boden zu halten. Es gab Unfälle, aber kein Fahrer hat sich dabei verletzt. Die Sicherheit ist nur eine Ausrede von jenen, die uns bestrafen wollen." In der Grand-Prix-Kommission sitzen Vertreter von Dorna (Promoter), FIM (Weltverband), IRTA (Teams) und MSMA (Hersteller).

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