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Motorrad-WM: Mugello

Windschatten: Lorenzo beschuldigt Rossi

Einfach Zufall oder abgemachte Sache: Maverick Vinales und Valentino Rossi werden von Jorge Lorenzo der Windschatten-Hilfe beschuldigt - Rossi schießt zurück.

Foto: MotoGP

Im kommenden Jahr werden Maverick Vinales und Valentino Rossi im selben Team fahren. Schon jetzt verstehen sich der Altmeister und der Youngster gut - zu gut, wenn es nach Marc Marquez und Jorge Lorenzo geht. Die Konkurrenten wittern am Samstag nach dem Qualifying zum Grand Prix von Italien in Mugello ein abgekartetes Spiel der beiden. Rossis Teamkollege Jorge Lorenzo glaubt nicht, dass die Windschatten-Aktionen von Rossi und Vinales in diesem Jahr Zufall sind. Auch Marc Marquez glaubt an einen ausgemachten Deal.

Doch was war passiert? Im 15-minütigen zweiten Qualifying-Abschnitt fuhren sowohl Rossi als auch Vinales später als alle anderen auf die Strecke. So konnten sie abwechselnd im Windschatten des Vordermannes fahren - mit positiver Auswirkung. Rossi holte denkbar knapp die Pole-Position vor Vinales, dem ganze 0,094 Sekunden fehlten. Lorenzo auf der zweiten Yamaha kam über Position fünf (+0,378 Sekunden) nicht hinaus.

Er glaubt kaum, dass die Windschattenspielchen der beiden Vordermänner zufällig zustande kamen. In der Presserunde am Samstagabend merkt er an: "Ich bevorzuge es, alleine zu fahren. Aber manche scheinen andere auf der Strecke zu suchen. Im Fall von Rossi und Vinales ist das kein Zufall. Das ist eine Strategie von ihnen", ist sich Lorenzo sicher.

Rossi gibt zu: "Es hat mir geholfen"

"Das ist ein Zufall, der nun schon fünf- oder sechsmal passiert ist. So viele Zufälle gibt es eher selten. Aber natürlich könnte das so sein. Wer weiß", meint er süffisant. Auch Marc Marquez, der seine Honda einen Platz vor Lorenzo abstellte, glaubt an eine Abmachung: "Ich habe gesehen, dass zuerst Vinales vor Valentino die Runde gefahren ist. Anschließend war es umgekehrt. Es sieht so aus, als ob sie das abgesprochen hätten."

Er habe es bevorzugt, seine Runde alleine zu fahren, weil "das für das Rennen das Beste ist. Wir werden es morgen sehen. Valentino, Vinales und Iannone haben auch alleine fahrend einen guten Rhythmus. Deswegen wird es für mich schwierig, es auf das Podium zu schaffen."

Was meinen die attackierten Piloten selbst zu den Vorwürfen? Rossi, der in Mugello seine 53. MotoGP-Pole einfahren konnte, bezeichnet es als "Glück", dass er am Ende im Windschatten von Vinales fahren konnte. Er gibt zu: "Das hat mir geholfen, die Pole-Position einzufahren."

Rossi: Vinales würde eigentlich auf der Pole stehen...

Doch will er diesen Vorwurf nicht so stehen lassen: "Der große Unterschied ist, dass es bei Lorenzo und Marquez im Vorjahr im Rennen passiert ist, bei mir in diesem Jahr nur im Qualifying." Er spricht dabei das WM-Finale in Valencia an, wo Marquez lange im Windschatten von Lorenzo fuhr, ihn aber nicht überholte, sodass der Spanier den Titel einfahren konnte.

"Im Qualifying versucht man immer jemandem zu folgen", erklärt der erfahrene Pilot. "Speziell wenn man hinter jungen Fahrer nachfährt, möchte man sich die Linien ganz genau ansehen. Er (Vinales; Anm. d. Red.) ist kein Fahrer, der das Gas normalerweise zudreht. Er pusht immer. Wenn man vorne ist, macht man das Gas auch nicht zu."

Und ferner erklärt Rossi: "Wir warten normalerweise bis wir rausgehen, damit wir nicht in den Verkehr kommen. Heute ist Maverick sicher nicht glücklich, weil er hinter mir war." Rossi glaubt sogar, dass er ein besseres Ergebnis des 21-Jährigen verhindert hat: "Ohne meine Runde würde er heute auf der Pole stehen. Aber klar, er hat mir geholfen."

Der angesprochene Suzuki-Pilot erklärt, warum er meist erst sehr spät auf die Strecke geht und somit eine ähnliche Taktik wie Rossi fährt: "Ich fahre gerne später raus im Training, weil sonst zu viele Fahrer mit einem auf der Strecke sind. Normalerweise beginnt auch Valentino immer sehr spät." So erklärt er sich, warum sein zukünftiger Garagennachbar seinen Windschatten nutzen konnte.

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