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Motorsport: News

WEC/IMSA: Kein gemeinsames Wochenende

Die Fronten zwischen IMSA und ACO verhärten sich – Die Amerikaner ziehen sich aus dem Lone Star Le Mans zurück – Scheitert die Sportwagen-Ehe?

Das Lone Star Le Mans, also das gemeinsame Rennwochenende der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und der IMSA SportsCar Championship in Austin, wird 2016 zum letzten Mal ausgetragen. Die IMSA spaltet sich ab und verlegt das Rennen auf dem Circuit of the Amerias (COTA) in den Mai. Diese Entwicklung kommt für die wenigsten überraschend, denn die anfangs gut funktionierende Ehe zwischen dem ACO und der IMSA hat in den vergangenen zwölf Monaten nicht unerhebliche Risse bekommen.

Scott Atherton, Serienchef der IMSA SportsCar Championship, begründet das Ausscheren gegenüber NBC Sports so: "Es war ein spektakuläres Wochenende, aber es ist auch ein wenig ein Kompromiss für alle Beteiligten gewesen. Es ist für uns auch ein bisschen problematisch gewesen, weil das Datum sowohl mit dem College Football kollidiert, der dort extrem stark ist, als auch nahe am Formel-1-Wochenende liegt. Sind wir ehrlich: Das Formel-1-Rennen ist ihr größtes Event und darauf konzentrieren sie ihr Marketing. Wir wollten einfach einen Termin im Frühling."

Damit wird ein weiteres zwischen IMSA und ACO getrennt. Den ersten Riss verkraftete die Beziehung noch ganz gut: Nachdem der ACO nach dem ersten Lone Star Le Mans 2013 hatte, dass die amerikanischen Zuschauer die IMSA statt die WEC als Hauptevent betrachteten und zum Sonntagsrennen der WEC gar nicht mehr kamen, wurde der WEC-Lauf auf den Samstagabend gelegt. Es wurden Anstrengungen unternommen, Zuschauer mittels Konzerten an die Strecke zu locken, doch einen wirklichen Durchbruch erzielte das Event nicht.

Keine Einigung in der Dpi-Causa

So richtig Sand ins Getriebe kam mit der Präsentation der Eckpunkte des DPi-Reglements: Der ACO fühlte sich von der IMSA betrogen, als diese es den Herstellern erlaubte, eine eigene Elektronik zu verwenden. Das DPi-Reglement stieß zuvor auf großes Interesse bei Herstellern, weil die auf LMP2-Boliden basierenden Fahrzeug zu einem Bruchteil der Kosten eines LMP1 auf einem relevanten Fahrzeugmarkt eingesetzt werden konnten. Dieses Interesse war wiederum dem ACO ein Dorn im Auge, schließlich will dieser die Hersteller lieber in der LMP1 sehen.

Die Abweichung von der LMP2-Einheitselektronik war dann der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Der ACO setzte seine stärkste Waffe ein und entzog kurzerhand den DPi-Boliden das Startrecht in Le Mans in der LMP2-Kategorie. Überlegungen wie ein Start in der privaten LMP1-Klasse waren nur Ablenkungsmanöver; es wird wohl niemals ein DPi in Le Mans fahren.

Mit dieser Hängepartie verloren auch die Hersteller nach und nach das Interesse an DPi-Projekten. 2017 wird nach jetzigem Stand nur Mazda mit einem DPi am Start stehen, der Rest wären LMP2-Altwagen mit 150 PS weniger. Es wäre keine Überraschung, wenn die Teams, die aktuell Daytona Prototypen einsetzen, eine Verlängerung der Homologation für die Corvette DPs einfordern würden. Der weitere Kalender offenbart keine großen Überraschungen: Laguna Seca tauscht den Termin mit dem COTA und rückt in den September, die GTDs fahren nun auch in Long Beach.

Das Experiment, die Vereinigten Staaten von Amerika und Europa sportwagentechnisch unter einen Hut zu bringen, wird voraussichtlich scheitern.

IMSA-Kalender 2017

26.-29. Januar: 24 Stunden von Daytona
15.-18. März: 12 Stunden von Sebring
7./8. April: Long Beach (nur P/GTLM/GTD)
5.-7. Mai: Circuit of the Americas
2./3. Juni: Detroit (nur P/PC/GTD)
30. Juni - 2. Juli: 6 Stunden von Watkins Glen
7.-9. Juli: Continental Tire Motorsports Park (Mosport)
21./22. Juli: Lime Rock (nur GTLM/GTD)
4.-6. August: Road America
25.-27. August: Virginia Raceway (nur GTLM/GTD)
23./24. September: Laguna Seca Raceway
5.-7. Oktober: Petit Le Mans Road Atlanta

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