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Rallycross-WM: Rosario

Bakkerud feiert dritten Saisonsieg

Andreas Bakkerud gewinnt das Saisonfinale der Rallycross-Weltmeisterschaft in Rosario - EKS holt Teamwertung, Timo Scheider brilliert.

Fotos: FIA World RX

Zum dritten Mal in der WRX-Saison 2016 heißt der Sieger Andreas Bakkerud. Der Hoonigan-Division-Pilot gewann auf seinem Ford Focus das Finale der Rallycross-Weltmeisterschaft in Rosario in Argentinien. Er setzte sich mit zwei Sekunden Vorsprung vor Johan Kristoffersson (Volkswagen Schweden) durch. Dritter wurde Topi Heikkinen (EKS-Audi). Damit sicherte sich das EKS-Team den Teamtitel, nachdem kein Hansen-Peugeot das Finale sah. Kristofferson holte sich noch Rang zwei in der Gesamtwertung.

Das Finalrennen war eine lockere Angelegenheit für Bakkerud, nachdem er den Start gewonnen hatte. Der Norweger war in den sechs Runden klar der schnellste Mann, nachdem er den besten Start erwischt hatte. Er holte sich Sieg Nummer drei nach seinem Doppelschlag in Norwegen und Schweden. "Das ist sehr emotional für mich, da ich jetzt Dritter in der Meisterschaft bin!", jubelt Bakkerud, der für das Team von Ken Block fährt. "Sie haben mir erst gesagt, dass ich Rang drei nicht geschafft hätte, aber jetzt doch!"

Die Zusammensetzung des Finallaufs war nicht unbedingt vorhersehbar: Mit Bakkerud, Kristoffersson und den beiden EKS-Audis war durchaus zu rechnen, mit Vorjahressieger Robin Larsson (Larsson-Audi) womöglich auch. Dass jedoch Timo Scheider (Münnich-Seat) bei seinem erst dritten WRX-Auftritt gleich das Finale sehen würde, war eine kleine Sensation. "Was für ein großartiges Gefühl, es ins Finale zu schaffen!", freut sich der ehemalige DTM-Pilot. "Und das nach all den Schwierigkeiten mit der Servolenkung heute Morgen..."

Im Rennen rang er auch gleich den neuen Meister Mattias Ekström (EKS-Audi) nieder, nachdem der bei einem Angriff auf Teamkollege Heikkinen die Tür offen ließ. Scheider schnappte sich Platz vier vor Ekström und Larsson. Ekström gibt sich nach dem Gewinn des Teamtitels versöhnlich: "Wir haben immer davon geträumt, aber es ist natürlich nicht so leicht. Es ist auch schön, dass die Saison mit einem guten Resultat für Topi zu Ende geht."

Solberg im Halbfinale eliminiert

Eine ganz bittere Enttäuschung erlebte der ausgehende Weltmeister Petter Solberg (Solberg-Citroen) im Halbfinale: Nachdem er alle vier Qualifyings gewonnen hatte (ein sog. Clean Sweep), legte erst Ekström einen Fehlstart hin, schon dabei fuhr Solberg ein hinter ihm startendes Fahrzeug ins Auto. Im Nadelöhr rund um Kurve zwei kam es beim zweiten Versuch dann zum Chaos: Ein Angriff von Janis Beaumanis (WRX-Austria-Ford) auf den Solberg-Citroen schien anfangs zu funktionieren, wodurch Solberg nach außen gedrückt wurde.

Dann schoss von hinten Timur Timersjanow fast ungebremst in die ganze Gruppe rein und löste ein totales Chaos aus, bei dem mehrere Fahrzeuge eliminiert wurden. Darunter auch Solberg, dessen Lenkung dabei kaputt ging. Dadurch hatte er kurze Zeit später einen heftigen Unfall, als er schon auf Rang vier zurückgefallen war. Er schleppte den völlig zerstörten Citroen DS3 noch über die Linie und zog sich anschließend frustriert ins Zelt zurück. Ekström, Kristofferson und Heikkinen waren die Profiteure.

Auch im anderen Semifinale gab es einen heftigen Unfall in Kurve zwei. Sebastien Loeb (Hansen-Peugeot) versuchte eine ähnliche Attacke auf Reiniss Nitiss (Olsbergs-Ford) wie zuvor Beaumanis. Dabei verkanteten sich alle Autos, sodass das halbe Feld wieder durchs Gras musste. Andreas Bakkerud kam davon, hinter ihm sicherte sich Timo Scheider seine erste Finalteilnahme. Robin Larsson kam ebenfalls weiter, mit Loeb war der letzte Hansen-Peugeot draußen und die Teamwertung entschieden. Timmy Hansen war schon im Qualifying eliminiert worden.

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