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Formel-1-Test: Barcelona I

Tag 4: Räikkönen mit finaler Bestzeit

Auf trockener Strecke war der Finne erneut Schnellster. Mercedes hat fast nur im Nassen getestet und dann vorzeitig zusammengepackt.

Die erste Woche der Formel-1-Testfahrten in Barcelona ist am Donnerstag mit einer weiteren Ferrari-Bestzeit zu Ende gegangen. Kimi Räikkönen setzte in 1:20,872 den schnellsten Umlauf. Der Eindruck, dass die wahren Kräfteverhältnisse erneut nicht gezeigt wurden, erhärtete sich aber. Auf künstlich bewässerter Fahrbahn herrschte nur wenig Betrieb. Erst als es abtrocknete, spulten die Teams wieder Kilometer ab, jedoch ohne an vorherige Spitzenwerte anzuknüpfen.

Sinn und Zweck der Bewässerung war, die neuen Regenreifen auszuprobieren, wovon die Piloten nur zögerlich Gebrauch machten; entweder, weil die Teams um ihre Autos fürchteten oder die Erkenntnisse für die Setup- und Entwicklungsarbeit so überschaubar gewesen wären, dass man kein Risiko eingehen wollte. Pirelli zeigte sich mit den wenigen Runden zufrieden und wässerte für die Nachmittagseinheit nach eigener Aussage nur deshalb nach, weil einige Rennställe das verlangt hätten – dazu soll auch das Mercedes-Werksteam gehört haben.

Der W08 hatte fast die komplette Vormittagssitzung wegen eines Problems mit der Elektronik verpasst. Der dafür eingeteilte Lewis Hamilton wollte danach nicht mehr fahren und überließ Valtteri Bottas das Steuer für einige Installationsrunden. Wie vorgesehen drehte der Finne nach der Mittagspause als einziger Pilot viele Runden auf Regenreifen und Intermediates. Mercedes machte dann jedoch nach Beurteilung der Telemetriedaten früher Feierabend. Unklar blieb, ob es erneut einen Defekt gab; Bottas´ achter Platz (+ 2,571 Sekunden) war jedenfalls kaum aussagekräftig.

Stärker als in den vergangenen Tagen präsentierte sich Red Bull Racing: Max Verstappen (2.; + 0,897), der genau wie Räikkönen auf trockener Bahn die Softpneus montieren ließ, sorgte für die beste Testplatzierung des RB13 und verzeichnete darüber hinaus keine technischen Probleme. Renault war mit Jolyon Palmer (3.; + 0,906) überraschend stark, zumal auf den gelb markierten Gummis. Vierter war Romain Grosjean (+ 1,437) im bereits die ganze Woche über starken Haas-Boliden. Mit 116 Runden war er auch der Fleißigste, noch vor Räikkönen im erneut sehr zuverlässigen SF70-H mit 90 Umläufen.

Wehrlein-Ersatzmann Antonio Giovinazzi brachte den Sauber C36 auf Rang fünf in der Zeitenliste (+ 1,529), aber auf 'ultrasoft' und mutmaßlich mit wenig Benzin im Tank. Sergio Pérez (6.; + 1,662) schickte Force India einigermaßen zufrieden in die Testpause, obwohl das Team auch am Donnerstag viel Zeit mit der Reparatur eines defekten Auspuffs verlor. Das Klassement komplettierten Stoffel Vandoorne im McLaren (7.; + 1,704) und Nico Hülkenberg (Renault; 9.; + 4,102), der nur am Vormittag unterwegs war.

Am Donnerstag gar nicht mehr mit von der Partie waren Williams und Toro Rosso. Während die Briten nach Lance Strolls Unfall am Mittwoch ihre Teilnahme aus Sicherheitsgründen absagten und für nächste Woche ein neues Chassis einfliegen müssen, versagte das Renault-Aggregat des italienischen Juniorteams nach lediglich zwei Installationsrunden. Die Mechaniker wechselten das komplette Turbohybridtriebwerk, auf die Strecke zurück schafften es Daniil Kvyat und Carlos Sainz junior aber nicht mehr.

Die Kurzzusammenfassung der ersten Testwoche: Die schnellste Zeit gehörte Mercedes und Bottas, der am Mittwoch eine 1:19,705 auf 'ultrasoft' drehte und damit die Bestmarke der ersten Testwoche 2016 unterbot. Die Formel-1-Boliden sind nach den Regeländerungen um bis zu drei Sekunden schneller geworden. Ferrari dürfte nach einem nur 0,247 Sekunden langsameren Umlauf auf den zwei Stufen härteren Softpneus durch Vettel erster Mercedes-Verfolger sein.

Beide Werksteams fielen trotz kleinerer Pannen durch Zuverlässigkeit auf. RB Racing hielt sich noch bedeckt. Haas, Renault und Sauber konnte sporadisch überraschen. Kopfschmerzen bekamen McLaren wegen des pannenanfälligen Honda-Antriebs sowie Williams: Teenager Lance Stroll entpuppte sich nach drei Abflügen in zwei Tagen als Bruchpilot.

Rundenzeiten, Donnerstag (2. März 2017)

1.  K. Räikkönen   Ferrari      1:20,872   92 Rd.
2. M. Verstappen RB Racing 1:21,769 85
3. J. Palmer Renault 1:21,778 39
4. R. Grosjean Haas 1:22,309 116
5. A. Giovinazzi Sauber 1:22,401 84
6. S. Pérez Force India 1:22,534 82
7. S. Vandoorne McLaren 1:22,576 66
8. V. Bottas Mercedes 1:23,443 68
9. N. Hülkenberg Renault 1:24,974 51

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