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Motorrad-WM: Alcañiz

Pol Espargaró 10., Mika Kallio 11.

Beim Grand Prix von Aragonien der MotoGP-WM ging KTM mit neuen Teilen ein Risiko ein und wurde mit zwei soliden Ergebnissen belohnt.

Fotos: Sebas Romero

Pol Espargaró und Mika Kallio sind in Aragonien mit einigen neuen Teilen ins Rennen gegangen. Dieser Mut hat sich ausgezahlt, es gab die Ränge zehn und elf für den Spanier bzw. den Finnen. Bradley Smith hingegen verpatzte die Reifenwahl. Espargaró kam in Aragonien mit 14 Sekunden Rückstand auf Sieger Marc Márquez ins Ziel. Damit landete er auf der RC16 ein weiteres Mal in den Top 10. Sein Teamkollege, Testfahrer Mika Kallio, verpasste diese um nur drei Sekunden, direkt hinter Espargaró.

"Ich bin mit dem Gesamtergebnis zufrieden", so der Spanier. "Aragonien ist mein Heim-Grand-Prix, und es ist sehr schön, in den Top 10 zu sein und gegen Zarco sowie Cal [Crutchlow; Anm.] gekämpft zu haben. Das sind große Namen mit guten Motorrädern, und das bedeutet, dass wir langsam aber sicher konkurrenzfähig werden." Verloren habe er das Rennen am Start – bzw. dabei, was auf den ersten Metern danach passierte.

"Ich hab den zwar gut erwischt, aber ich war nahe an Mika dran, richtig nahe. Unglücklicherweise sind er und Johann [Zarco; Anm.] am Start kollidiert, und ich musste verdammt früh bremsen, da haben mich echt viele überholt, und dann war die erste Rennhälfte richtig schwierig. Ich habe am Anfang damit rund drei Sekunden verloren. Dann habe ich aber wieder auf Zarco aufgeholt, auf Mika und Cal. Das ist niemals einfach, aber ich habe es geschafft, konnte auch ein paar andere Fahrer überholen und in die Top 10 fahren. Das Gesamtergebnis ist richtig gut, aber wir hätten es auch besser machen können. Trotzdem bin ich zufrieden."

"Am Anfang des Rennens war ich richtig verärgert. Ich habe den Start nicht erwischt und mir gesagt: 'Mensch, ich hatte immer die gleiche Pace wie die vorne.' Ich konnte die Zeiten alleine und für mich fahren, mit einem guten Rhythmus. Wenn du in einer Gruppe bist, ist es viel einfacher, die Zeiten zu fahren, besonders wenn du einen vor dir hast der pusht. Darum war ich am Anfang des Rennens echt verärgert, aber ich wusste, dass ich dort mitfahren könnte, und das ist ein gutes Gefühl", so der Spanier.

Espargaró staunt, wo man mit KTM bereits im ersten Jahr in der MotoGP-WM steht. "Diese Weltmeisterschaft war noch nie zuvor auf so einem Niveau", analysiert der Spanier die Gesamtsituation. "Die Topjungs haben extrem umfangreiche Lebensläufe, haben viele Rennen gewonnen, die Motorräder sind auf dem besten Niveau aller Zeiten. Die Topbikes zeigen, was geht. Alle Maschinen sind konkurrenzfähig. Es war mutig, zu diesem Zeitpunkt einzusteigen, aber wir beweisen, dass es machbar ist und geht. Wir kämpfen schon jetzt gegen große Satellitenteams, die viele Jahre Erfahrung aufweisen. Ehrlich gesagt: Das ist beeindruckend."

Hat Espargaró den neuen Rahmen eingesetzt? "Genau, mit dem bin ich im Rennen gefahren. Ich kann nicht sagen, was damit anders oder besser ist, ich bin im dritten freien Training einfach draufgesprungen. Da hatte ich einige Probleme, denn ich konnte ihn nicht so schnell abstimmen und nicht direkt ins Q2 einziehen. Insgesamt hat er mehr Grip und lenkt besser, und wenn du eher einlenken kannst, kannst du das Motorrad auch eher aufrichten und besser und schneller rausbeschleunigen, damit kommst du am Ende der Geraden natürlich mit mehr Speed an. Es hat die Dinge überall ein klein bisschen besser gemacht, und ich bin glücklich damit."

Dass sich der Spanier bei den Österreichern wohl fühlt, hört man nicht nur an dem, was er sagt, sondern sieht es auch daran, wie seine Augen leuchten, wenn er über seinen Arbeitgeber spricht. "Das ist unglaublich geil", so Espargaró zur Situation bei KTM, wenn er nach Verbesserungen fragt. "Als Fahrer ist das das beste Gefühl, was du bekommen kannst. Ich spreche mit Sebastian, und er fragt mich: 'Was willst du, was müssen wir tun, um das Motorrad besser zu machen?' Diese Worte, das ist wie ein Traum für dich als Fahrer. Da bekommst du, was du willst."

"Jedes Mal, wenn KTM neue Dinge mit an die Strecke bringt, werden wir besser. Es ist noch nie vorgekommen, dass sie etwas mitgebracht haben, wir es testen, und wir eine Sekunde langsamer wären. Wenn wir etwas Neues testen, entwickelt es sich immer zum Besseren, und bei den vielen Teilen, die sie bringen, ist das nicht einfach, die sind alle gut. Da bin ich dankbar für die Arbeit, die KTM leistet, denn es arbeiten sehr viele Menschen im Werk."

"Diese Teile haben wir am Montag in Misano getestet", so Kallio über die neuen Elemente, die im Aragonien-Rennen zum Einsatz gekommen sind. "Natürlich war das ein Risiko, hier damit zu fahren, denn so viele Informationen hatten wir darüber nun auch noch nicht, aber wir haben daran geglaubt, dass das der Weg sein könnte, auch hier auf dieser Rennstrecke."

"Wenn wir uns jetzt nach dem Rennen die Ergebnisse anschauen, können wir zufrieden sein. Hauptsächlich ist das Motorrad in seiner Handhabung besser geworden, man kann schneller umlegen und die Linie besser wählen und halten. Im Scheitelpunkt, wenn wir wieder ans Gas gehen, hält das Motorrad jetzt auch die Linie besser. Ich glaube, da ist uns ein guter Schritt gelungen", so der Finne.

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