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WRX-Vorschau: Alle jagen Mattias Ekström

In der am Wochenende beginnenden Rallycross-WM 2017 ist Mattias Ekström der Gejagte: Der Weltmeister rüstet auf, doch auch seine Rivalen legen zu.

Fotos: FIA World RX

An diesem Wochenende startet die Rallycross-Weltmeisterschaft (WRX) in Barcelona in ihre neue Saison. Bei insgesamt zwölf Rennen wird der vierte Rallycross-Weltmeister in der Geschichte des Motorsports ermittelt, und die Titelentscheidung verspricht spannender denn je zu werden. Es gibt mehr als eine Handvoll Favoriten auf den WM-Titel, und aufgrund des Engagements neuer Hersteller dürfte der Kampf noch härter werden.

"Es können mindestens acht Fahrer (den Titel gewinnen; Anm. d. Red.). Vielleicht noch mehr", meint Petter Solberg. "Im vergangenen Jahr gab es zehn unterschiedliche Sieger. Wenn man die Meisterschaft gewinnen will, muss man clever und taktisch fahren." Auch WRX-Neueinsteiger Timo Scheider meint: "Es ist ein unglaublich starkes Feld, auch durch das Engagement der Werke. Da jetzt einen herauszupicken, ist wirklich schwierig."

Fest steht vor Saisonbeginn nur eines: Mattias Ekström ist der Gejagte. Der Schwede hatte sich im vergangenen Jahr schon zu Beginn der Saison mit drei Siegen in Folge von seinen Verfolgern abgesetzt und letztlich souverän den Titel eingefahren. Doch auf diesen Lorbeeren ruhte sich der zweimalige DTM-Champion nicht aus - im Gegenteil. Ekström, der in den vergangenen drei Jahren als Privatier an den Start gegangen war, sicherte sich Werksunterstützung seines Arbeitgebers Audi.

Petter Solberg wechselt zu Volkswagen

Durch die Kooperation mit den Ingolstädtern wurde der Audi S1 EKS RX quattro weiter überarbeitet. Zudem stockte Ekström sein Team auf. Neben ihm und seinem letztjährigen Teamkollegen Toomas Heikkinen kam Reinis Nitiss als dritter Fahrer ins Team. Die Marschrichtung ist dabei klar. "Wir möchten auch in diesem Jahr wieder den Fahrer- und den Teamtitel in der Rallycross-WM gewinnen", sagt Ekström.

Das wollen seine Rivalen natürlich verhindern, und zwei seiner ärgsten Verfolger aus dem vergangenen spannen für die Jagd auf Ekström zusammen: Petter Solberg, der Weltmeister der Jahre 2014 und 2015 holt den amtierenden Vize-Weltmeister Johan Kristoffersson ins Team - und Volkswagen Motorsport. In Rekordzeit wurden in Hannover aus Chassis der bewährten WRC-Polos ein Rallycross-Auto entwickelt. Zudem unterstützt Volkswagen Solbergs Team mit Ingenieuren und Mechanikern. "Wir brauchten diese Kooperation, damit wir die Qualität haben, um weiter vorne mitzufahren", ist Solberg überzeugt.

Auf Wiedergutmachung ist nach einer an den eigenen Maßstäben gemessenen nicht zufriedenstellenden Saison auch das Peugeot-Werksteam Hansen aus. Der Peugeot 208 wurde im Winter in vielen Bereichen weiterentwickelt und erhielt eine neue Lackierung, bei den Fahrern setzt man mit Rallye-Legende Sebastien Loeb und Timmy Hansen auf Konstanz. Ein drittes Auto wird Kevin Hansen, der jünger Bruder von Timmy fahren.

Peugeot mit neuem Look

"Das Team hat im Winter enorme Anstrengungen unternommen. Nach dem jüngsten Test in Lydden Hill bin ich zuversichtlich, dass das Auto in praktisch allen Bereichen Fortschritte gemacht hat", sagt Loeb. "Wir sollen insgesamt stärker sein und uns vor allem auf Strecken mit wenig Grip besser einstellen können."

Ebenfalls mit Werksunterstützung, in diesem Fall von Ford, geht Hoonigan an den Start. Speerspitze des Teams ist der sechsfache WRX-Rennsieger Andreas Bakkerud, dessen Teamkollege im Ford Focus wir im Vorjahr Drift-Legende Ken Block ist.

In gleich zwei Teams wird 2017 in der Rallycross-WM Deutsch gesprochen. Die beiden Österreicher Max Pucher und Manfred Stohl haben ihre Zusammenarbeit aus dem Vorjahr beendet und bringen nun eigene Teams in der WRX an den Start - jeweils mit Ford Fiestas. Die letztjährigen Fahrer des WRX-Austria-Teams, Janis Baumanis und Timur Timersjanow folgten dabei Stohl in dessen neues Team STARD.

Zwei österreichische Teams in der WRX

Für die MJP-Mannschaft von Max Pucher gehen Kevin Ericsson, der spätestens seit seinem spektakuläreren Startmanöver 2016 auf dem Estering in aller Munde ist, und als einziger deutscher Fahrer im Starterfeld der WRX 2017 Timo Scheider an den Start. Der zweimalige DTM-Champion hatte bei seinen Gaststarts im vergangenen Jahr Blut geleckt und wird seine erste volle WRX-Saison bestreiten.

"Ich bin dort Quer- und Neueinsteiger und völliger Rookie, auch wenn ich schon eine lange Motorsport-Vergangenheit habe. Bis zum vergangenen Jahr habe ich mit dem Rallycross-Sport noch gar nichts zu tun gehabt", sagt Scheider . "Daher fühle ich mich auch wie ein Rookie, der sehr viel lernen muss, sich auf diese Aufgabe aber unglaublich freut. Denn die Gasteinsätze waren eine große Herausforderung und haben riesigen Spaß gemacht. So eine Fahrdynamik hatte ich als Fahrer noch nie erlebt."

Bei allen Veränderungen im Fahrerfeld setzt die WRX in anderen Bereichen auf Konstanz. Das technische und sportliche Reglement blieben weitgehend unverändert. Weiterhin gibt es vier Qualifying-Runden, in denen sich zwölf Fahrer für die Halbfinals qualifizieren können, wo jeweils die Top 3 ins Finale einziehen.

Erneut zwei Rennen in Deutschland

Der Rennkalender weist im Vergleich zum Vorjahr nur eine wesentliche Veränderung auf. Anstelle von Rosario in Argentinien ist am 10. November der Killarney Raceway in der Nähe von Kapstadt/Südafrika Schauplatz des Saisonfinales, während Barcelona vom bisherigen Termin im September an den Saisonauftakt rückt. Auch in diesem Jahr ist die WRX zweimal in Deutschland zu Gast. Vom 3. bis 5. Mai fährt die Serie im Rahmen der DTM auf dem Hockenheimring, vom 27. bis 29. September macht die WRX am traditionsreichen Estering in Buxtehude Station.

Der Zeitplan für Barcelona:

Samstag, 1. April:
09:00 Uhr: Freies Training
12:00 Uhr: Qualifying 1
14:40 Uhr: Qualifying 2

Sonntag, 2. April:
10:00 Uhr: Qualifying 3
11:10 Uhr: Qualifying 4
15:00 Uhr: Halbfinales und Finale

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