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Rallycross-WM: Riga

Johan Kristoffersson ist Weltmeister

Mit seinem fünften Sieg in Serie macht Johan Kristoffersson in Lettland den Rallycross-Titel klar - Petter Solberg nach Halbfinal-Crash im Krankenhaus.

Fotos: FIA World Rallycross

PSRX-Volkswagen-Werksfahrer Johan Kristoffersson kürt sich mit seinem sechsten Saisonsieg und seinem fünften in Folge zum Rallycross-Weltmeister 2017. Der Schwede drückte auch dem Wochenende in Lettland seinen Stempel auf. Nach den Vorläufen führte Kristoffersson bereits das Zwischenklassement an. Und dann gewann er souverän sein Halbfinale und anschließend das große Finale. Audi-Pilot Mattias Ekström sowie Sebastien Loeb (Peugeot) komplettierten das Podest.

Die Vorentscheidung für den Titelgewinn beim drittletzten Saisonlauf fiel im zweiten Halbfinale. Beim Start drehte sich Petter Solberg nach außen und wurde von einem Konkurrenten getroffen. Sein Polo blieb neben der Strecke stehen, Hilfskräfte eilten herbei und deuteten sofort, dass das Rennen abgebrochen werden musste. Die Unterbrechung dauerte lange, Solberg wurde mit dem Krankenwagen abtransportiert und nach Riga in ein Krankenhaus gebracht.

Ersten Informationen zufolge soll Solberg in Ordnung sein. Da er in Semifinale 2 als Letzter gewertet wurde, stand die WM-Türe für Kristoffersson weit offen. Im Finale dominierte der 28-Jährige und gewann 2,3 Sekunden vor Ekström. "Es fühlt sich unglaublich gut an und wird einige Zeit dauern, bis es eingesunken ist", sagt Kristoffersson von seinen Gefühlen überwältigt. "Ich hatte nicht erwartet, dass wir es jetzt schon schaffen. Nun haben wir den Titel und die Teammeisterschaft sichergestellt. Ein großer Dank geht an mein Team und Petter."



Audi-Star Ekström konnte trotz drei Siegen zu Saisonbeginn seinen WM-Titel nicht verteidigen. "Ich muss Johan gratulieren, er ist eine sehr gute Saison gefahren", zeigt sich der DTM-Pilot als fairer Verlierer. "Leider hatten wir nicht die Chance, gegen ihn zu kämpfen. Er hat sich den WM-Titel verdient, weil er das beste Paket hatte." Nach Lettland hat Kristoffersson 62 Punkte Vorsprung auf Solberg und kann dadurch nicht mehr eingeholt werden.

Finale: Ekström drückt Loeb beim Start weg

Der entthronte Weltmeister erkämpfte sich schon beim Start in der ersten Kurve den zweiten Platz. Ekström quetschte sich innen hinein und drückte damit Loeb nach außen weg, der dadurch ganz nach hinten fiel. "Ich hatte keinen guten Start und Mattias konnte seine Nase innen hineinstecken. In der ersten Kurve kam ich in den Kies und verlor alle Plätze", seufzt der Franzose. Loeb jokerte schon in der ersten Runde und machte dadurch im weiteren Rennverlauf Plätze gut.

Am gesamten Wochenende war der Franzose der zweitschnellste Fahrer nach Kristoffersson. Schließlich eroberte Loeb noch den dritten Platz. "Ich denke, wir hatten die Pace, um für den Sieg zu kämpfen. Dann habe ich hart gepusht und versucht aufzuholen. Ein Podestplatz ist nicht so schlecht, mein Start war schlecht. Am Ende ist es recht gut", zieht Loeb Fazit. Lobende Worte richtet er auch an den neuen Weltmeister: "Er war in diesem Jahr unglaublich und hat dominiert. Niemand hat gegen seinen Speed eine Chance gehabt. Seine Saison war unglaublich gut, er ist ein toller Fahrer."


Rang vier ging an Ford-Hoonigan-Fahrer Andreas Bakkerud, gefolgt vom STARD-Ford von Janis Baumanis. Als Baumanis beim Start durch die Rangelei rund um Loeb kurzfristig Dritter war, brandete Jubel von den gut gefüllten Tribünen auf. Mehr als Platz fünf war für den Lokalmatadoren am Ende nicht möglich. DTM-Pilot Nico Müller schaffte es bei seinem zweiten WRX-Start für EKS-Audi gleich ins Finale und wurde dort Sechster und Letzter.

Kein erfolgreiches Wochenende erlebte Timo Scheider. Der Ford des österreichischen MJP-Teams brannte schon am Samstag in Q1. Dadurch konnte der Deutsche anschließend in Q2 nicht antreten. Am Sonntag meldete sich Scheider mit der fünftschnellsten Zeit in Q3 und der siebtbesten Zeit in Q4 zurück. Die Aufholjagd brachte ihn schließlich auf Platz 15 der Zwischenwertung. Erstmals in dieser Saison verpasste auch Ken Block (Hoonigan Ford) den Einzug ins Finale. Die nächste Runde der Rallycross-Weltmeisterschaft findet am 1. Oktober in Buxtehude (Deutschland) statt.

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