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DTM: Interview

Button: "Mich reizen diese Autos"

Nach seinem Gaststart beim DTM-Finale ist Formel-1-Weltmeister Jenson Button beeindruckt von der Serie - Und er hat noch keine Pläne für seine Zukunft...

Jenson Buttons Gastauftritt mit der Super GT am Finalwochenende der DTM in Hockenheim war ein Erfolg. Experten waren beeindruckt von der Leistung des Publikumslieblings im Honda NSX-GT. Und auch Button selbst schien es so richtig genossen zu haben, wieder einmal in Europa unterwegs zu sein. Weiter noch: Der Brite ist voll des Lobes für das DTM-Umfeld. Eine Rückkehr schließt er daher nicht aus.

"Es würde mich interessieren, wie sich diese Autos anfühlen", lässt Button die Fans hoffen. "Ich habe für nächstes Jahr noch nichts, also müssen wir schauen. Ich habe dieses Wochenende auf jeden Fall sehr genossen, nicht nur das Racing selbst, sondern die ganze Atmosphäre in der DTM."

Der 39-Jährige hatte vor zwei Jahren die Formel 1 nach 18 Jahren verlassen. Seither war er in der Super GT unterwegs, in der er 2018 zusammen mit Teamkollege Naoki Yamamoto auf Anhieb den Titel holte. Die Class-1-Annäherung der DTM an die japanische Serie brachte ihn schließlich nach Hockenheim.

Button: "Schön, dass es der DTM gut geht"

Und er betrat kein unbekanntes Terrain. Die DTM habe er bereits vor seinem Gastauftritt verfolgt. Das habe nicht zuletzt damit zu tun, dass sich immer wieder ehemaliges Formel-1-Personal in der DTM tummle.

"Es ist schön zu sehen, dass es der DTM gerade gut geht", traut er sich daher zu urteilen. "Es war natürlich nicht einfach, Mercedes zu verlieren. Aber es ist schön zu sehen, dass Aston Martin gute Arbeit leistet und relativ konkurrenzfähig war. Hoffentlich werden im kommenden Jahr alle Autos in der Lage sein, um Siege zu kämpfen."

"Diese Serie scheint sehr beliebt zu sein, es gibt drei tolle Hersteller - und ich glaube, das passt einfach", macht er weiter Hoffnung. "Vielleicht ergibt sich eines Tages wieder die Chance, gegen diese Jungs zu fahren, denn sie scheinen viel Spaß zu haben."

Was die DTM für ihn noch zu bieten hätte

Im Formel-1-Podcast "Beyond the Grid" gibt Button darüber hinaus zu, dass er gerne wieder einmal Einzelkämpfer im Auto sein würde. Die Super GT trägt Langstreckenrennen aus. Er teilte sich das Auto bisher mit dem 20 Zentimeter kleineren Yamamoto. Das erschwert die Abstimmung. "Ich vermisse es ein wenig, das Auto so abzustimmen, wie ich es gerne hätte", gibt er zu.

Diesbezüglich kam Button in der DTM voll auf seine Rechnung, denn als einziger Super-GT-Pilot war er an beiden Tagen im Einsatz und konnte das Auto ganz nach seinem Geschmack abstimmen.

Das große "Aber" findet sich jedoch im Privatleben des mittlerweile 39-Jährigen wieder. Erst vor wenigen Wochen ist er zum ersten Mal Vater geworden. Gemeinsam mit seiner Verlobten Brittny Ward hat er seinen Hauptwohnsitz nach Kalifornien in die USA verlegt. Dass er seinen Super-GT-Vertrag nun auslaufen und das Dream-Race in Fuji sausen lässt, sei auch darauf zurückzuführen. Fazit: "Ich bin in diesem Jahr schon zu viel verreist. Ich war zu oft in Japan."

Was ihn sonst noch reizt

Angebote aus der IndyCar-Serie hat er bereits abgelehnt. Ein europäisches Projekt reize ihn aber noch: "Ich brauche Autos mit viel Abtrieb. Ich liebe die Le-Mans-Autos. Ich liebe die Hybride. Ich würde sehr gerne ein Auto mitentwickeln, das Le Mans gewinnen kann." Mit SMP war Button bereits im WEC-Umfeld aktiv. Auch das habe er eingestellt, nachdem ihm auffiel, wie oft er dadurch neben der Super GT unterwegs war.

Außerdem brauche er die Veränderung. Die DTM sei zwar schon "etwas ganz anderes, als in Japan zu fahren". Mit seiner Teilnahme am Offroad-Abenteuer Baja 1000 im November schlägt er aber erst einmal eine ganz andere Route ein. Was sich daraus entwickeln wird, vermag er noch nicht zu sagen.

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