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Formel 1: Interview

Bottas: Mercedes im Verkehr instabiler

Mercedes-Pilot Valtteri Bottas vermutet, dass sein W10 beim Hinterherfahren anfälliger für verwirbelte Luft ist als andere Boliden.

Valtteri Bottas ist der Ansicht, dass die modifizierten Aerodynamikregeln für die Saison 2019 Wirkung zeigen: Anderen Autos zu folgen sei einfacher geworden – dennoch stelle der Abtriebsverlust noch immer ein Problem dar, so der Finne. Nachdem Bottas auf drei unterschiedlichen Rennstrecken gefahren ist, traut er sich ein erstes Fazit zu den Reglementänderungen zu: "Ich denke, es ist ein wenig besser. Es ist gut, dass sich das Auto nicht eigenartig verhält, wenn man anderen Autos folgt."

Generell verliere man als Verfolger dennoch weiterhin viel Abtrieb – selbst drei, vier Sekunden hinter dem Vordermann spüre man noch die verwirbelte Luft. Der Fahrer gerate ins Rutschen und überhitze die Reifen. Daher haben die Piloten an der Spitze laut Bottas weiterhin einen Vorteil: "Wer auch immer führt, kann das ein wenig kontrollieren." Dennoch hält er fest: "Im Vorjahr konnte man die Turbulenzen noch ein wenig stärker spüren."

"Es ist ein bisschen stabiler, aber man verliert viel Grip und Abtrieb. Nun fahren wir Autos mit mehr Abtrieb als im Vorjahr, dennoch bringst du die Flügel in der verwirbelten Luft nicht zum Arbeiten." Infolgedessen verliere der Verfolger viel Grip. Der Mercedes W10 ist mit besonders viel Abtrieb ausgestattet, daher glaubt Bottas, dass er mehr leidet als seine Konkurrenten.

"Ich fahre die anderen Autos nicht, daher weiß ich nicht, wie sich diese anfühlen, aber es scheint so, als hätten wir ein starkes Abtriebsniveau." Dafür spricht unter anderem, dass Mercedes in den Kurven von Shanghai besonders stark war. Je mehr Abtrieb ein Auto erzeugt, umso mehr verliert es auch bei 'dirty air', erklärt Bottas: "Am Ende ist die Bestrafung bei der Rundenzeit größer"

Nachdem auf seinen Auftaktsieg zwei zweite Plätze in Bahrain und China folgten, ist der Finne wild entschlossen, beim Rennen in Aserbaidschan den Spieß wieder umzudrehen. Im Vorjahr verpasste er dort den Sieg wohl nur aufgrund eines späten Reifenschadens. "Das ist ein Sport, in dem es nur um Details geht. Ich bin in der WM nur wenige Punkte hinten", zeigt er sich optimistisch.

Bottas liegt mit 62 Punkten sechs Zähler hinter seinem Teamkollegen Lewis Hamilton. "Natürlich würde es mir besser gefallen, wenn ich immer noch vorn läge. Wenn ich weiterhin gut abliefere, kann ich es wieder drehen. Das ist das Ziel für Baku", so der Finne.

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