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Formel 1: News

McLaren imaginiert die Formel-1-WM 2050

Ob McLaren in 30 Jahren wieder siegfähig ist, sei dahingestellt; wilde Zukunftsideen hat der britische Rennstall jedoch zur Genüge.

Bildquelle: McLaren

McLaren hat ein Konzept der Formel-1-WM im Jahr 2050 präsentiert. In einer aufwändigen, auf Expertenmeinungen und Fanbefragungen basierenden Studie wird eine Rennserie mit bis zu 500 km/h schnellen Elektroautos, die während der Fahrt via Induktion aufgeladen werden, imaginiert. Das Spektakel sei dabei wichtiger als die technische Komplexität, so die Autoren.

Der Bolide der Zukunft soll über bewegliche Aerodynamikteile verfügen und zum Beispiel die Seitenkästen einklappen können. Wie ein Weißer Hai würde das Auto variabel stromlinienförmig werden, um auf den Geraden höhere Endgeschwindigkeiten zu erreichen, beim Bremsen und in den Kurven dank mehr Abtrieb aber stabil zu bleiben.

Generell erinnert das Design dank Front- und Heckflügel, offener Räder und eines Mittelmotors im Ansatz noch an die Silhouette eines klassischen Monopostos. Neu ist eine transparente Cockpitkanzel, die nicht nur die Lenkbewegungen des Fahrers, sondern auch seine Beinarbeit auf der Pedalerie sichtbar macht.

Angetrieben werden soll der Wagen von einem kleinen Elektromotor, der in der Lage ist, über Induktionspunkte auf der Unterseite mit Energie gespeist zu werden. McLaren sinniert, dass die Autos über an einigen Stellen in die Strecken eingelassene Kontakte fahren, um mit Strom versorgt zu werden, was einen Effekt ähnlich jenem, der vom umklappbaren DRS-Heckflügel ausgeht, bewirken soll.

"Ob es 2050 möglich sein wird, die Akkus in der Zeit, die ein aktueller Formel-1-Wagen für eine Monaco-Runde braucht, komplett aufzuladen, ist schwierig zu sagen", rätselt selbst Stephen Lambert, McLarens Experte für Elektromobilität. Ein zehn- bis 50prozentiges Aufladen in zehn bis 30 Sekunden sei allerdings realistisch. Deshalb wird die auf einen Schlag abrufbare Leistung nicht groß sein.

Die Strecken des WM-Kalenders 2050 wären länger und breiter, heißt es in der Studie. Wegen der hohen Geschwindigkeiten wären Steilkurven notwenig – eine Chance, kleinere Radien zu gestalten und Kurse in Innenstädten zu ermöglichen, die aktuell wegen der langsamen 90-Grad-Kurven meist öde erscheinen. McLaren fragt sich: Warum nicht Tradition beibehalten und z.B. weiter in Monza fahren, den im Schnitt 400 km/h schnellen Kurs aber bis ins Stadtzentrum von Mailand erweitern?

Der Fahrer soll nicht mehr vom Kommandostand informiert werden, sondern von einem Computer-Co-Piloten. Die künstliche Intelligenz würde über eine Verbindung im Helm direkt mit dessen Gehirn kommunizieren und Informationen über Sensoren im Rennoverall aufnehmen. So könne die Rennstrategie in Echtzeit über ein holographisches Head-up-Display kommuniziert werden, wobei die emotionale Verfassung des Fahrers bei der Berechnung berücksichtigt würde.

Der Gemütszustand soll per Leuchtstreifen auf den Rädern angezeigt werden. Ein wütender Pilot würde mit rot blinkenden LEDs fahren, ein entspannter mit einem blassen Grün. Für die Reifen schwebt McLaren selbstreparierendes Material vor, das Energie ebenfalls per Induktion gewinnt.

Ein weiterer Bestandteil des allzu futuristischen Konzepts ist die Integration von Computerspielen: Jedes Team soll über einen Kader von Simulatorpiloten verfügen, die im Vorfeld der Rennen virtuell gegeneinander fahren und die künstliche Intelligenz so vorab mit Informationen füttern.

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