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Motorrad-WM: Interview

Rennen in Brünn bereits 2020 in Gefahr

Der tschechische Grand Prix steht vorm Aus – Karel Abraham äußert sich zur Situation und ärgert sich übers Verhalten der Regierung.

Schon lange wurde vermutet, dass die Zukunft des Grand Prix der Tschechischen Republik in Brünn auf wackligen Beinen steht. Dann beschloss die Regierung Anfang Mai auch noch, die finanzielle Unterstützung für die Veranstaltung auf der Naturrennstrecke in Südmähren zu kürzen, die nicht zuletzt wegen der Rückkehr des Grand Prix von Österreich in relativer geographischer Nähe ohnedies schon unter Druck stand.

Der diesjährige Grand Prix könnte somit trotz eines bestehenden Vertrags für weitere Jahre bereits der letzte in Brünn sein, denn mit Finnland steht für die Saison 2020 ein möglicher Nachfolger schon länger in den Startlöchern. Streckenbesitzer Karel Abraham erklärte: "Es gibt viele Dinge, die es erschweren, den Grand Prix in Brünn zu halten. Am schwierigsten ist die Zusammenarbeit mit der Regierung."

"Beinahe alle Länder haben in irgendeiner Form Kooperationen, doch unsere Regierung dürfte einige Probleme haben. Das ist unsere größte Hürde", so der Tscheche. Seine Regierung will ab 2021 die Veranstaltergebühr nicht mehr übernehmen. "Richtig, sie will aufhören und uns nicht mehr die nötige Unterstützung geben. Für die Zukunft ist die finanzielle Unterstützung unklar. Es ist sehr traurig und gleichzeitig nicht fair", so Abraham.

"Viele kleine Unternehmen, Hotels und Geschäftsfelder verdienen viel Geld. Die Regierung verdient bei den Steuern viel Geld. Wenn sie die Gebühren übernehmen, verdienen sie immer noch viel Geld. Jeder will viel Geld verdienen, doch wenn der Kurs die Gebühr übernimmt, verdienen alle sehr viel, nur der Kurs verliert Geld – und das ergibt keinen Sinn. Es ist die größte Sportveranstaltung in der Tschechischen Republik. Es gibt viele andere, die stärker unterstützt werden, bei denen aber weniger Geld verdient wird", kritisierte er.

Neben der Austragungsgebühr der Dorna werden Streckenbetreiber mit zusätzlichen Ausgaben belastet, die sich aufsummieren. "Es gibt immer etwas. Die Dorna übt Druck aus, die Strecke mit den Auslaufzonen, den Kiesbetten, den Boxen und allem Drumherum zu verbessern. Man muss ihren Wünschen folgen, was Investitionen erforderlich macht", schilderte Abraham den Kostendruck.

"Wie bekommt man seinen Einsatz zurück? Das ist ein großes Problem. Wir hatten auch mit anderen Rennserien Probleme: die Gebühren sind hoch, aber wenige Leute kommen und geben ihr Geld aus. Es ist nach wie vor ein Geschäft: Man kann Geld für Gebühren, neuen Asphalt usw. ausgeben, doch man muss etwas zurückbekommen – und das ist oft nicht der Fall. Der Kurs wäre sehr froh, die Motorrad-WM, die Superbike-WM und die DTM zu haben, doch das ist unmöglich", bedauerte der Tscheche.

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