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Peugeot Rallycross Cup
Fotos: Erwin Frieszl

Erfahrung unerwünscht

„Nachwuchscup pur“ könnte man den neu geschaffenen Peugeot Rallycross-Cup auch nennen, denn das Betätigungsfeld ist explizit auf Rookies und Quereinsteiger ausgelegt.

Das Prinzip des neuen Cups in der Rallycross-ÖM lautet: einfach und kostengünstig. Der Fahrer soll im Vordergrund stehen und ein teures technisches Hochrüsten verhindert werden. In einem Markenpokal setzt sich eben der schnellere und talentiertere Fahrer durch und nicht jener mit der dicksten Geldbörse.

Wer soll sich nun in dieser neu geschaffenen Liga betätigen?
In erster Linie zählen junge, motorsportaffine Personen zur gewünschten Zielgruppe. Man hat versucht sich an die bereits in Ungarn seit Jahren etablierten Cups bzw. Markenpokale anzulehnen, wobei unsere östlichen Nachbarn beim sogenannten „Junior Kupa“ sehr progressiv bezüglich Mindestalter herangehen. Dort darf man bereits im zarten Alter von 10 Jahren ins Rallycross-Lenkrad greifen. In Österreich bzw. für den Peugeot RX-Cup liegt das Mindestalter bei 14 Jahren, Höchstalter gibt es übrigens keines.

Allerdings will man keine Routiniers in dieser Nachwuchsliga, weshalb man maximal fünfmal an einer Motorsportveranstaltung teilgenommen haben darf, um in diesem Cup startberechtigt zu sein. Darüber hinaus will man auch gezielt kein Refugium schaffen, in dem viele Fahrer für längere Zeit verharren. Maximal drei Saisonen lang darf man sich hier herumtummeln, danach ist ein Divisionswechsel angebracht. Eine vermutlich naheliegende Aufstiegsdivision könnte unter anderem die 2012 eingeführte National1600 sein oder vielleicht auch der neu geschaffene Kartcross-Cup.

Jedenfalls gibt es in der heimischen Rallycross-Szene in ausreichendem Maße Divisionen, die für jede Geldtasche Betätigungsfelder bieten.
Es geht aber nicht nur um niedrige Anschaffungskosten des Fahrzeuges, sondern auch die nachfolgenden Begleitkosten sollen so gering wie möglich gehalten werden.

Zum Einsatz kommt das Großserienmodell Peugeot 206, das in den Jahren 1998 bis 2009 in riesigen Stückzahlen gebaut wurde. Diese Baujahre gelten für die erlaubte Version. Der nicht für den Cup zulässige „Peugeot 206+“ wurde gar bis Ende des Jahres 2012 gebaut. Dieses Modell wurde übrigens im Jahr 2005 dank enormer Verkaufszahlen zum beliebtesten Kleinwagen Europas.

Bei so einem Volumenmodell sollte es nicht allzu schwierig sein, ein geeignetes Basisfahrzeug zu finden. Da es sich um einen Cup für unroutinierte Nachwuchsfahrer handelt, wurde gezielt eine schwache Motorisierung gewählt.

Mit dem 1,4 Liter Motor mit 75 PS wird man nicht den Asphalt aufreißen, aber es geht ja um das Sprungbrett in den Motorsport. Ein Nachwuchs-Turmspringer beginnt schließlich auch nicht gleich auf dem 5- oder 10-Meter-Brett.

Abgesehen von den üblichen, verpflichtenden Sicherheitsfeatures, die absolut mit den anderen RX-Divisionen vergleichbar sind, darf bei den Peugeot 206 gegenüber dem Serienzustand so gut wie nichts verändert werden.

Kurz zusammengefasst kann man sagen, das Auto bleibt unverändert. Ausnahmen sind die Verwendung eines Sportluftfilters, vorne und hinten darf man eine Domstrebe einbauen und ein Sportauspuff darf montiert werden. Wie auch in anderen Markenpokalen üblich, sind in diesem Cup Einheitsreifen vorgeschrieben. Der Initiator dieser Nachwuchsliga, Karl Schadenhofer, seines Zeichens mehrfacher RX-Meister in der Division STC+2000, bietet zu günstigen Preisen die passenden Reifen inkl. Felgen an.

Ein weiterer Förderer dieser neuen Klasse ist der ebenso gekrönte Staatsmeister Erwin Frieszl. Der amtierende österreichische Rallycross-Champion der Division Super1600, selbst ein ausgewiesener Peugeot-Spezialist und auch Peugeot-Vertragshändler, hat dafür gesorgt, dass dieser Cup auf entsprechende Schienen gestellt wird.

Am Ende der Saison wird planmäßig Preisgeld für die ersten Drei dieses Cups ausgeschüttet. Der Motorsportausrüster Jansen Competition wird viel erforderliches Equipment zu explizit günstigen Konditionen anbieten.

Dank gebührt auch den Veranstaltern der österreichischen Rallycross-Läufe, die sich ebenso in den Dienst der Sache stellen und den Teilnehmern dieser Einsteigerklasse durch Nenngeldreduktion finanziell tatkräftig unter die Arme greifen.

Der Startschuss zur Debütsaison fällt Mitte Juni im PS Racing Center Greinbach. Alle darauffolgenden Rennen auf den heimischen RX-Strecken zählen ebenso zur Cupwertung, in Summe sind es vier Rennen im Jahr 2020. Aus Kostengründen zählen die Auslandsrennen der Rallycross-ÖM nicht zu diesem Markenpokal.

Natürlich erwartet sich niemand so große Starterfelder wie in der beliebten und etablierten Division National1600, aber der Peugeot Rallycross-Cup soll ja die Lücke Richtung ganz billiger Motorsport schließen.

Weitere Infos sowie die Ausschreibung zum Peugeot Rallycross-Cup sind in Kürze bei Karl Schadenhofer unter office@kfz-schadenhofer.at zu erhalten.

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