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Alonso kritisiert Hamilton-Mercedes-Dominanz Wirklich mithalten kann Fernando Alonso mit Lewis Hamilton in diesem Jahr nicht
Motorsport Images

Fernando Alonso: Hamilton-Mercedes-Dominanz "sehr falsch" für die Formel 1

Fernando Alonso findet kritische Worte für die Dominanz von Mercedes in der Formel 1, die in Brasilien wieder zum Vorschein kam - "So sollte kein Sport funktionieren"

Der Vormarsch von Lewis Hamilton im Sprint und anschließend im Rennen in Brasilien sorgte im Paddock der Formel 1 für eine Mischung aus Begeisterung und Resignation. Die Art und Weise, wie der Brite durch das Feld pflügte, war neben seiner fahrerischen Klasse vor allem auch auf die technische Überlegenheit seines Boliden und im Speziellen seiner Powerunit zurückzuführen.

Fernando Alonso reagierte ziemlich geschockt, als er hörte, dass Hamilton das Rennen gewinnen konnte. "Jeder war überrascht. Der Kerl bekommt 25 Plätze Strafe und gewinnt trotzdem das Rennen", hält Alonso ziemlich ernüchtert fest.

Hamilton musste den Sprint nach seiner Disqualifikation im Qualifying von ganz hinten aufnehmen, fuhr bis auf Rang fünf, wurde für das Rennen wegen seiner Motorenstrafe um fünf weitere Plätze strafversetzt und gewann. "Die Überlegenheit an diesem Wochenende war einfach herausragend", sagt Alonso und fühlte sich damit an die ersten Hybridjahre zurückerinnert, als Mercedes in eigenen Sphären unterwegs war.

Alonso: Die anderen Teams müssen reagieren

"Das ist ja nicht neu in der Formel 1. Sie haben sieben Weltmeisterschaften wegen dieser Überlegenheit gewonnen, so ist es halt. Es liegt jetzt an uns, den anderen Teams, aufzuholen und unser Paket zu verbessern, unseren Motor und unsere Aerodynamik", stellt der 40-Jährige klar.

Brasilien hätte gezeigt, dass die Autos näher zusammenrücken müssen. Schon in Monza war Bottas von ganz hinten auf das Podium nach vorne gefahren, Hamilton toppte das noch. "So sollte kein Sport funktionieren", meint Alonso.

Zur Untermauerung zieht er erneut einen seiner berüchtigten Quervergleiche zu anderen Sportarten. "Als Fahrer sieht es einfach sehr falsch aus, was du da siehst. Es ist so, ich weiß auch nicht, wie wenn du Basketball spielst und es gibt unterschiedlich große Körbe für dich und das andere Team. Wenn sie auf einen großen Korb zielen und du auf einen kleinen, wirst du immer verlieren", sagt der zweimalige Weltmeister.

Alonso: Überlegenheit lässt Hoffnungen schwinden

So, wie Brasilien gelaufen ist, werde es den anderen Fahrern nicht gerecht. "Wir sind alle professionelle Rennfahrer. Wir haben uns alle unserem Sport verschrieben. Wir trainieren viel, arbeiten im Simulator, riskieren jedes Mal unser Leben. Aber dennoch sind wir in jedem Rennen eine Runde zurück, und für Katar wissen wir das auch schon im Voraus. Das ist der einzige Sport, in dem so etwas passiert", schüttelt er den Kopf.

Entsprechend wichtig seien laut Alonso daher die neuen Regeln im kommenden Jahr, die die Karten in der Formel 1 neu mischen sollen. "Man versucht, den Sport etwas fairer zu machen. Ich weiß nicht, ob es uns gelingt", sagt er.

Alonso selbst weiß, wie es an der Spitze aussieht. 2005 und 2006 gewann er die Formel-1-WM, haushoch überlegen war er aber in der Langstrecken-WM. Der Spanier ist überzeugt, dass solche Dominanzen dem jeweiligen Sport auf Dauer schaden.

"Vor zwei Jahren hatte ich das Privileg, in der WEC im Toyota zu sitzen und solch ein überlegenes Auto zu haben. Aber wenn ich an die Kinder denke, die in diesen Sport kommen, und dann sehen, dass ein Auto zwei andere auf nur einer Geraden überholt, dann verlieren sie die Hoffnung, dass sie selbst eines Tages Champions sein können", warnt er.

Motorsport-Total.com

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