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DTM Hockenheim: Österreicher-Rückblick
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Österreich als die Nation mit den meisten Siegen

Es hat nicht sollen sein. Mit Platz 7 im Finale wird Lucas Auer in der Gesamtwertung der DTM 2022 "nur" Zweiter hinter Kevin van der Linde, dafür aber auch als erster Österreicher Vizemeister in der DTM. Dafür darf sich Philipp Eng mit Schubert & van der Linde über den Sieg der Team-Wertung freuen. Und überhaupt: Österreich ist mit vier Siegen die erfolgreichste Nation der nunmehr schon wieder vergangenen DTM-Saison.

Eine nahezu perfekte Saison der erfolgreichen DTM hat ein aus österreichischer Sicht nicht ganz perfektes Ende gefunden. Der Tiroler Lucas Auer (WINWARD Mercedes-AMG GT3) war zwar bis zur letzten Runde im Rennen um den Titel, und doch – nach viel Pech im Qualifying und mit Erfolgsgewicht wegen seines Sieges am Tag davor an Board – ohne echte Chance gegen den Südafrikaner Sheldon van der Linde. Auer wurde Siebenter, Sheldon holte sich mit Platz 3 dem Titel. Dennoch: Als Vizemeister darf sich der Tiroler über die beste Meisterschafts-Platzierung seiner Karriere – ja sogar über die beste Platzierung eines Österreichers in der seit 1984 währenden Geschichte der DTM freuen.

Und so durfte er als erster Österreicher zur Top-3-Siegerehrung der Besten der Saison, und das ausgerechnet in der Saison, die sowohl von der Vielfalt der Marken her als auch von der Größe des Teilnehmerfeldes die beste DTM-Saison aller Zeiten war. Doch selbst da blieb das ganze große Glück verwehrt: Bei der Übergabe der prächtigen Trophäe für den zweiten Platz kam Ex-Meister Bruno Spengler, der Auer den Preis überreichen wollte, ins Straucheln. Der Kanadier ließ den Pokal fallen, dieser zerbrach in mehrere Teile. Aber vielleicht bringen Scherben ja Glück für die nächste Saison.

Denn: schon wenige Minuten nach dem Ende der Saison, war der Blick von „Luggi“ schon wieder nach vorne gerichtet: „Off to the next one.“ Warum es am Tag nach dem tollen Sieg aus der Pole Position am Tag davor diesmal keine reele Chance gab, kann man klar sagen: „Wir hatten null Speed.“ Das Zusatzgewicht für den Erfolg am Samstag machte seinen Boliden um insgesamt 30 Kilo schwerer. Zudem konnte er nur von Startplatz 11 starten – eine Folge eines frühen Abbruchs des Qualifyings. Denn just als etwa Lucas Auer oder Mirko Bortolotti zu ihrer schnellsten Runde ansetzen wollten, sorgte der Crash des des Brasilianers Felipe Fraga für einen vorzeitigen Stopp. Trotzdem war Auer auch in diesem Rennen wieder der beste Mercedes-Pilot.

Doch nichts wurde es mit dem Traum vom Meistertitel des Jahres ´22 mit der Nummer #22. Doch die Saison war die bislang beste in der Karriere des jungen Kufsteiners, der in seiner DTM-Karriere auf folgenden Plätzen der Gesamtwertung landete: 23 – 12 – 6 – 7 – 12 – 5. Und nun: Zweiter, Vizemeister, als bester Österreicher aller Zeiten. Und als klar stärkster Mercedes-Pilot. Der Vergleich zeigt das: Auer holte 153, Luca Stolz als Sechster 108, Vorjahres-Champion Maximilian Götz als Elfter 74 Zähler.

Auch für Österreich insgesamt war es eine Saison wie keine zuvor. So gewann keine Nation in der DTM so viele Rennen in der DTM 2022 wie Österreich. Vier Mal ertönte „Land der Berge“ für den Sieger. Für Auer in Portimao und Hockenheim, für Thomas Preining (Porsche) nach den Rennen am Norisring und beim Heimspiel in Spielberg. Während Piloten aus Österreicher vier Läufe gewannen, kamen Deutschland und Südafrika auf je drei Siege, Neuseeland und die Schweiz auf je 2. Einmal gewannen Fahrer aus Brasilien bzw. aus Norwegen.

Auch individuell kann jeder einzelne Österreicher stolz auf viele Momente seiner DTM-Saison sein. Neben Auer natürlich vor allem Thomas Preining, der gleich zwei Mal Geschichte schrieb: Am Norisring als erster Porsche-DTM-Sieger der Geschichte, in Spielberg als der erste Lokalmatador, der hier in der DTM gewinnen konnte. Bitter war nur der Anfang der Saison mit vier Nullnummern in Serie – und vor allem das Ende: Nach einem schweren Crash nach einer Kollision unter anderem mit David Schumacher konnte sein Bernhard-Porsche nicht mehr repariert werden. Preining musste vorzeitig und mit einigen blauen Flecken die Heimreise antreten.

Clemens Schmid dagegen hatte seinen gefühlten Saisonhöhepunkt im letzten Rennen: Von Startplatz 2 aus kämpfte der Tiroler im Lamborghini des Knittelfelder Grasser-Teams in der Spitzengruppe. Er war auf Podiumkurs, ehe ein Reifenschaden allen Träumen ein Ende bereitete. Auch Philipp Eng schied nach einem Crash mit einem beschädigten BMW aus. Der Salzburger wurde 2022 unter Wert geschlagen, der 15. Platz in der Meisterschaft entspricht nicht dem Können des einstigen Zolder-Siegers. Immerhin darf Eng sich trotzdem Meister nennen. Seine konstanten Punkte waren ein wesentlicher Beitrag zum Erfolg des Teams Schubert in der Team-Meisterschaft. Dass mit Schubert, Bernhard und Grasser (mit dem Wiener Mirko Bortolotti als Top-Piloten) gleich drei Rookie-Teams eine Titelchancen bis zum Final-Weekend hatten, das zeigt, dass auch Neueinsteiger in der DTM eine faire Chance haben.

So kann Martin Tomczyk, der Serien-Manager der DTM, eine mehr als positive Bilanz ziehen: „Das Wochenende in Hockenheim war wie die Verdichtung der Saison: Tolle Action an der Strecke, viele begeisterte Zuschauer vor Ort in der Fanzone, und ein wirklich gutes Programm mit Serien wie der DTM Trophy oder der DTM Classic. Wir freuen uns schon auf die nächste Saison. Denn: wir wollen die Fans auf eine aufregende Reise mitnehmen.“ Die DTM 2023 wird laut Tomczyk im April 2023 starten, der genaue Kalender wird noch präsentiert.

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